19.04.2024

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15.01.00 Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. Januar 2000


Leserbriefe

Antisemit Marx
Betr.: Folge 51/99 – "Marx und Engels – die Väter des Terrors"

Wenn der damalige Bundespräsident von Weizsäcker in einer Ansprache vor Sprachwissenschaftlern der Sprache von Karl Marx gleichen Rang mit der von Goethe und Luther zuerkannte, so haben seine Redenschreiber wohl übersehen, daß zur Sprache von Karl Marx viele extrem judenverachtende Äußerungen gehören, wie: "Die Nationalität des Juden ist die des Geldmenschen", "Grund, Kultus und Gott des Judentums sind Eigennutz, Schacher, Geld". Man mag kaum glauben, daß der so belesene von Weizsäcker und seine gescheiten Redenschreiber das Buch "Sozialisten zur Judenfrage" nicht kennen sollten, in dem Professor Silberner feststellt: "Ob Marx wollte oder nicht, er hat machtvoll dazu beigetragen, in seinen nichtjüdischen Anhängern antijüdische Vorurteile hervorzurufen oder sie in diesen Vorurteilen zu bestärken." Von Weizsäcker sollte dazu beitragen, daß Marx auf keinem Gebiet ein gleicher Rang wie Goethe und Luther zuerkannt wird.
Hans-Joachim Mischke, Tutzing

Keine Patriotin
Betr.: Folge 51/99 – Produkt des Zeitgeistes

Es muß gestattet sein, die zahlreichen und überschwenglichen Laudatien zum 90. Geburtstag von Marion Gräfin Dönhoff zu hinterfragen. Dieses hat dankenswerterweise Dr. Rudolf Dorner in einer umfassenden Analyse getan. Ich teile seinen Standpunkt, daß Repräsentantin des Preußentums nicht sein kann, wer seine ostpreußische Heimat als Land mit 700jähriger Geschichte für sich selbst und publizistisch aufgibt und wer die Wiedervereinigung Deutschlands nicht bejahen kann. Altbundeskanzler  Helmut Schmidt ist dem entschuldbaren Irrtum erlegen, daß Gräfin Dönhoff eine deutsche Patriotin sei.
Edith Schmidt, Schleswig

Immer interessant

Ihnen allen für die nicht leichten Aufgaben in der Pressearbeit im Ostpreußenblatt für das verflossene Jahr 1999 ein herzliches Dankeschön! Für mich immer wieder besonders interessant die Berichte in Politik und Zeitgeschehen von den Herren Heckel und Fischer. Darf ich auch etwas über Marcel Reich-Ranicki im Ostpreußenblatt erfahren? Die Zukunft, auch für die Presse, sieht nicht rosig aus; trotzdem alles Gute.
Paul Kowalzig, Wietzendorf

Historical Correctness
Betr.: Folge 50/99 – "Jubelnd in den Untergang"

Einen beachtlichen Anteil an dem kritisierten Deutschenhaß hat erstens der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher, der uns Deutschen kein Nationalgefühl zugestehen wollte, und zweitens die längs überholte Political Correctness. Es wird allerhöchste Zeit, daß wir zur Historical Correctness zurückkehren. Im Ausland ist man da teilweise schon weiter. Mit den Unwahrheiten der Political Correctness und ohne Nationalgefühl ist Deutschland dem Untergang geweiht. Im Oktober ’99 hatte ich Das Ostpreußenblatt abonniert, ohne nach der Erscheinungsweise zu fragen, in der Annahme, daß es monatlich herauskommt. Doch nun kann ich es stets kaum erwarten, bis die nächste Ausgabe ins Haus flattert.
Ewald Becker, Pinneberg

Niedergang des Deutschen kaum aufzuhalten
Betr.: Folge 51/99 – "Hoffen auf Rückschlag des Pendels"

Im Ostpreußenblatt berichtet H. J. von Leesen von einem "alten Witz", nach dem es mit Sicherheit zwei Deutsche seien, wenn sich Beamte auf den Fluren der EU-Behörden auf englisch miteinander unterhielten. Obwohl ich dem Tenor des Artikels ("Warum die herrschende Schicht die eigene Nation verachtet") zu meinem Leidwesen zustimmen muß, kann ich ihre Leser in bezug auf die europäischen Flurgespräche beruhigen. In meinen bislang 16 Jahren als europäischer Beamter habe ich fremdsprachige Unterredungen unter Deutschen, Österreichern, aber auch mit Luxemburgern, Niederländern, Dänen, Südtirolern, Elsässern und Ostbelgiern nur höchst selten erlebt. Allerdings wechseln wir meist sofort ins Fremdsprachige, sobald auch nur ein ausländischer Gesprächspartner in der Runde seine Verständnisschwierigkeiten signalisiert. Den meisten Franzosen oder Engländern würde dies kaum einfallen.
Allerdings ist der weitere Niedergang des Deutschen kaum aufzuhalten, es sei denn, die kulturellen, wissenschaftlichen und literarischen Werke unseres Volkes würden eine ähnliche Weltgeltung wie in jenen zwei Jahrhunderten zwischen der deutschen Klassik und dem Zweiten Weltkrieg wiedererlangen, die es für die junge Generation unserer europäischen Nachbarvölker attraktiv und lohnend machen würde, sich den Mühen des deutschen Spracherwerbs zu unterziehen. Dazu bedarf es allerdings einer kulturell-moralischen Wende in unserem Vaterland als Voraussetzung seiner kulturellen Schaffenskraft wie seiner positiven internationalen Ausstrahlung, die seit langem aussteht.
Dr. Albrecht Rothacher, Brüssel

Aufnehmen und zügig realisieren
Betr.: "Wiedergutmachung für Vermögenskonfiskation und Schaden an Leib und Leben"

Nach längerem "Studieren" der Beiträge Ihrer Zeitung zu diesem Thema erlaube ich mir, auch einen Beitrag mit der Bitte um Veröffentlichung zu leisten:
Meine Korrespondenz hierzu begann hauptsächlich 1993 mit dem BdV Bonn, Godesberger Allee (mit Frau G. Schewell, auch Frau E. Steinbach, Vorsitzende) und Anfang 1999 mit der Europäischen Kommission, Generaldirektion i. A. Herrn Hans van den Broek: Aus der Antwort seines Beauftragten zitiere ich: "Dagegen ist es nach der geltenden Kompetenzverteilung eine Angelegenheit Ihres Heimatstaates, Sie bei der Geltendmachung erlittenen Unrechts zu unterstützen."
Somit schrieb ich an den Bundestagspräsidenten Herrn W. Thierse: Zwei seiner von ihm veranlaßten Antworten zeugten von unglaublicher Ignoranz (wenn auch höflich) sowie Mißverständnis zu diesem Thema; falsche Antworten erreichten mich, die letzte Antwort steht noch aus. Eine Achtung/Beachtung der Verbrechen der Vertreibung der Deutschen aus dem Osten 1945 mit dem geplanten "Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin, offenbar jetzt beschlossen, ist längst fällig und gut zu hören, politisch sicher richtig im Zusammenhang mit anderen Mahnmalen, doch kann es nicht die in der Regierungsverantwortung stehenden Deutschen entbinden, eine schnelle Entscheidung der Wiedergutmachung auf materieller Basis für jeden einzelnen Betroffenen (Vertriebenen) schnell und unbürokratisch zu treffen – einbezogen die inzwischen Verstorbenen – : für die bisher östlich der Elbe lebenden deutschen Vertriebenen liegt wegen der Zahlung des Obolus von 4000,00 DM eine zu verwendende Aufstellung, liegen Zahlen vor: Im Rahmen der anderen in den Medien dargelegten Begehrlichkeiten und berücksichtigten Forderungen ist das längst eine notwendige Entscheidung. Das Grundgesetz verpflichtet die Regierung dazu. Das Thema sollte eine entsprechende Fraktion im Bundestag aufnehmen und zügig realisieren: also noch im Jahr 2000. Gerade, weil der Bundestagspräsident W. Thierse ein Breslauer ist, wählte ich ihn als Ansprechpartner und war über die total mißverstehende Antwort entsetzt, ja eigentlich empört, ist er doch zu Stellungnahmen allgemein (und besonders) nicht zurückhaltend.
Dr. Bergith Schütze, Havelberg

Einmalige deutsche Zeitung

Vor Ablauf des alten Jahres möchte ich Ihnen meinen Dank sagen für die guten Würdigungen, die Sie nicht nur über Karl Storch d. J. geschrieben haben, auch hat mich der Bericht über Ludwig Dettmann und Heinz Sprenger besonders erfreut. Ich lese mit Interesse jeden Artikel auf der Kulturseite und erfahre Dinge und Zusammenhänge, die vorher unbekannt waren. Die Mühe, dies alles zusammenzutragen, verdient anerkennend erwähnt zu werden.
Ich möchte mit diesen Zeilen allen Verantwortlichen Ihrer Zeitung meine großes Dankeschön sagen, für die meist hervorragenden Berichte und Notizen über geschichtliche und hochpolitische und immer aktuelle Geschehnisse und Zusammenhänge aus Vergangenheit und Zukunft. Die Artikel des hochgeschätzten Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen sind so klar und gut verständlich und von geschichtlicher Bedeutung, daß ich sie manchmal kopieren möchte, um sie zu erhalten. Meine Zeitung gebe ich nämlich weiter.
Die Berichte und Geschichten im Rahmen der "Ostpreußischen Familie" beinhalten so viel Liebe und Seele, wie man sie heute nirgendwo mehr findet. Das ist nicht Gefühlsduselei, wenn ich das so schreibe. Der hochgeschätzten Dame meine große Anerkennung und Bewunderung.
Und alle diese verschiedenen Richtungen der Berichterstattung runden diese wohl einmalige deutsche Zeitung so wunderbar ab. Ich kann mich natürlich nicht so richtig ausdrücken.

Richten Sie bitte diese meine bescheidene Beurteilung an die richtigen Stellen aus als eine sicherlich lächerliche Lesermeinung. Aus den vielen auch mehr gewordenen Lesermeinungen entnehme ich ähnliche Gefühle und Beurteilungen. Detlev Storch, Bad Segeberg

Flandern war deutsch
Betr.: Folge 51/99 – "Moschee in Berlin", Leserbrief von Herrn Dieter Wetuschat

"Die Flamen im Fläming wurden Deutsche", heißt es im Leserbrief von Herrn Wetuschat. Als aber die Flamen nach Brandenburg kamen, waren sie bereits Deutsche. Erst 1795 schied Flandern aus dem Deutschen Reiche aus. Noch heute liest man in polnischen Geschichtsbüchern und Reiseführern, nicht nur Deutsche, sondern zumeist Holländer hätten Danzig und die umgebende Niederung geschaffen. Doch auch Holland gehörte bis 1648 bzw. bis 1866 (Maastricht) zum Deutschen Reich bzw. zum Deutschen Bund.
Hans Mayer, Berlin

Nur Versuchsballon
Betr.: Folge 52/99 – "Nur als Zahlmeister"

Dem Autor ist der Dank des "deutschen Volkes" sicher. Ebenso dieser Zeitung, welche solche klaren, leider beängstigenden Tatsachen veröffentlicht. Schon lange nicht mehr selbstverständlich! Globalisierung betrifft nicht nur wirtschaftliche Bereiche, sondern auch menschliche. Die sogenannte deutsche Rechtschreibreform ist doch lediglich ein Versuchsballon "Außerdemokratischer Dirigismus", welcher ermitteln soll, ob und wie das Volk als eigentlicher Souverän rekrutiert werden kann. Leider aber nur die "Spitze des Eisberges". Nicht die deutschen Politiker bzw. der deutsche Staatsapparat ist für das derzeitige, stets wachsende Demokratiedilemma zur Verantwortung zu ziehen. Genannte erscheinen mir eher als Marionetten im großen Weltgeschehen, deren Führungskader uns wohl nie so recht bekannt (gemacht) werden wird. Trotzdem muß und wird das deutsche Volk auch weiterhin von sich hören lassen. Dazu kann eine Zeitung wie diese verantwortlich beitragen, denn der Beitrag zeugt von "Einhaltung journalistischer Sorgfaltspflicht", eine Präambel, gültig für die gesamte Medienwelt. Leider immer mehr zur Rarität werdend. Daher ganz besonderen Dank für die Offenheit! Mögen Sie so weiterarbeiten (neu: weiter arbeiten!?) können und wollen! Mögen die Unkenrufe "Gute Nacht Deutschland" noch lange diese bleiben! Mein Wunsch für unser deutsches Volk.
Hans-Friedrich Tschamler Schopfheim
Mitglied im Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
Leiter des Volksbegehrens gegen die Rechtschreibreform in Baden

Schöne Ausstellung
Betr.: Folge 50/99 – "Reemtsmas Scheitern an der Geschichte"

Ich finde es sehr interessant, was Sie da alles recherchiert und zusammengetragen haben.
Sicher hat die Wehrmachtsausstellung kontroverse Meinungen an den Tag gebracht, sicher sind den Ausstellungsmachern auch peinliche und vielleicht auch unentschuldbare Irrtümer unterlaufen. Aber ohne diese Ausstellung wären andere Menschen nicht daran gegangen, so manche dunkle Ecke unseres Lebens auszuleuchten. Ohne diese Ausstellung würden wir nicht mehr wissen. Und das ist schön! Ich bin 1941 als Neunjähriger in Polen gewesen und habe, zumindest aus der Ferne, miterlebt, wie sich deutsche Soldaten dort benommen haben. Mich haben diese Bilder jahrzehntelang nicht losgelassen, warum sollte so etwas nicht aufgearbeitet werden?
Gerhard Hinrichsen, München

Schloß Finckenstein
Betr.: Folge 52/99 – Leserbrief von Herrn Milthaler

Im o. a. Leserbrief, der selbst eine Entgegnung auf einen anderen ist, geht es um die Zuordnung eines Napoleon-Ausspruches. Es war weder Steinort noch Schlobitten, wo dieser Ausspruch fiel. Napoleon sah das Schloß Finckenstein, hier nahm er vom 1. April bis 6. Juni 1807 Quartier.
Immer wieder, wenn ich in meine ostpreußische Heimat, ins nahegelegene Oberland fahre, stehe ich mit Bewegung bei der Schloßruine, die selbst noch im heutigen Zustand etwas von früherer Schönheit ahnen läßt. Die Wirtschaftsgebäude und der Park umgeben die Ruine wie ein Rahmen um ein zerstörtes Bild. – Geht man im Ort die Straße nur wenig weiter, kommt man an die erhaltene Kirche, heute noch Gotteshaus mit Gemeindeleben. Innen und außen ist sie mit dem Schloß architektonisch "verwandt". (Finckenstein liegt direkt an der Straße Alt-Christburg–Rosenberg.)
Der bei v. Lorck erwähnte Film von 1934 "Marie Walewska" wurde vor einiger Zeit hier im Fernsehen gezeigt. Man erkennt die dabei original in Finckenstein aufgenommenen Bilder.
Hildegard Neugebauer, Bad Segeberg

Mit Lupe vergewissert

Ja, es war Bärlauch, denn beim Zerreiben der Pflanze blieb ein Duft nach Knoblauch an den Händen. Weil ich zu Hause im Lexikon nachsah, fand ich nur Bärlapp, jetzt erst entdecke ich das Wort unter Bärenlauch. Also Herrn F. K. Milthaler Dank für die Berichtigung. Dann formuliere ich meinen Satz hinsichtlich Napoleons als Frage.
Und genau an dieser Brücke, die hier die beiden Seen Mauer- und Dargainer See überspannt, pflückten wir auf der anderen Seite das Kraut. Immer noch bin ich der Meinung, daß Steinort auf der Halbinsel liegt, die mit dem Schloß in den Mauersee und mit Steinort in den Dargainer See hineinragt. Mit Lupe habe ich mich vergewissert! Auf der Ostpreußenkarte vom Höfer Verlag.
Christel Bethke, Oldenburg

 

Denkanstöße
Betr: Folge 50/99 – "Der Griff nach der Wahrheit"

Obwohl ich den von Prof. Fischer in seinen Büchern "Griff nach der Weltmacht" und "Hitler war kein Betriebsunfall" vertretenen Thesen zur Kriegsschuldfrage am Ersten und Zweiten Weltkrieg aus verschiedenen Gründen nicht folgen kann, so hat er doch damit meiner Meinung nach seinen Kritikern Denkanstöße gegeben, die deutsche Geschichte der letzten hundert Jahre nicht nur aus deutscher, sondern auch aus europäischer Sicht zu sehen.
Wenn es konkrete Beweise dafür gibt, die auf einen unseriösen Umgang mit den Quellen seines Buches "Griff nach der Weltmacht" hindeuten, warum wurde das dann nicht bereits zu Prof. Fischers Lebzeiten wissenschaftlich untersucht und publiziert? Bei so schwerwiegenden  Vorwürfen klingt das Argument "Welcher Journalist hatte Zeit und Gelegenheit, zu den Quellen zu gehen" etwas dürftig und wenig überzeugend. Jetzt nach dem Tode Prof. Fischers diesen Vorwurf zu erheben, halte ich für unpassend, weil er dazu nicht mehr Stellung nehmen kann.
W. T. Preuss, Randburg, Südafrika


Von den zahlreichen an uns gerichteten Leserbriefen können wir nur wenige, und diese oft nur auszugsweise veröffentlichen. Die Leserbriefe geben die Meinung der Verfasser wieder, die sich nicht mit der Meinung der Redaktion zu decken braucht. Anonyme oder anonym bleiben wollende Zuschriften werden nicht berücksichtigt.