28.03.2024

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22.01.00 Leserbriefe:

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 22. Januar 2000


Leserbriefe:

Ammenmärchen
Betr.: Folge 1/00 – "Stiftung soll Heimatverlust ächten"

Wer weiterhin dem Ammenmärchen aufzusitzen bereit ist, daß Polen zur Vertreibung der Ostdeutschen von den Hauptsiegermächten gezwungen worden ist, der sollte nachdenken über die Aussage eines hohen polnischen Generalstabsoffiziers (Henryk Baginski) aus dem Jahre 1927, der in seinem Buch "Poland and the Baltic" unverblümt sagt, daß so lange nicht Frieden in Europa herrschen wird, bis nicht "alle" polnischen Länder "vollkommen" an Polen zurückgegeben sein werden. Auch sollten diese Nochzweifler die Aussage des polnischen Marschalls Rydz-Smigly im Juni 1939 sich verinnerlichen, die lautet: "Polen will den Krieg mit Deutschland, und Deutschland wird ihn nicht vermeiden können ..."

Friedrich Kurreck, Offenbach a. M.

 

Zeit gespart
Betr.: Internet-Abo

Das ist eine gelungene Überraschung! Jetzt brauche ich endlich die wichtigsten Artikel des OB nicht mehr einzuscannen und spare so Zeit und Nerven. Also, Glückwunsch und weiter so.

Reinhard Rüdiger, Selsingen

 

Jeder Satz stimmt
Betr.: Folge 52/99 – "… die Wahrheit wird euch freimachen"

Ich möchte Ihnen gratulieren und Ihnen Dank sagen für diesen außerordentlich gut gelungenen Aufsatz vom Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm v. Gottberg, auf der Titelseite des Ostpreußenblattes. Da stimmt einfach jeder Satz. Ich werde Freunde darauf aufmerksam machen. Zum Jahreswechsel besuchte uns ein amerikanischer Freund, der als Geschäftsmann des öfteren in Deutschland ist und viel Sympathie für unser Land hat, was nicht selbstverständlich ist, da er zur jüdischen Glaubensgemeinschaft in den USA gehört. Er fragte mich nach meiner Meinung zu den amerikanischen Anwälten, die Ansprüche von NS-Zwangsarbeitern vertreten. Das Gespräch ergab, daß er, ebenso wie ich, Ihrer Interpretation als richtig zustimmte! Nur ein Honorarverzicht der Anwälte würde die Situation ein wenig verändern, der Erpressungsfall bliebe bestehen.

In meiner kleinen Schrift "Der historische deutsche Osten und der Zeitgeist" (Dezember 1998) habe ich Patrick Buchanan, mit dessen Aussage Sie Ihren Aufsatz eröffnen, ebenfalls zitiert. Mein Engagement gilt einer der Größe der Tragödie des historischen deutschen Ostens angemessenen Repräsentanz in den Medien und einer der historischen Wahrheit entsprechenden Beachtung in der Geschichtsschreibung.

In der deutschen Öffentlichkeit weiß man sicher auch wenig, daß es noch immer viele tausend aus dem historischen deutschen Osten Vertriebene gibt, die an ihrem Schicksal still leiden, vor allem aber daran, wie man in den Medien, in der Politik und in der Geschichtsschreibung "in der Republik" damit umgeht.

In einem Aufsatz über den Biochemiker Erwin Chargaff ("FAZ" vom 11. Dezember 1999), dessen Weg als Jude ihn aus der Ukraine nach Wien und dann in die USA führte, schreibt die Verfasserin: "Er vergleicht das Verlassen der Heimat mit einer Amputation: sie rettet das Leben, aber der Mensch bleibt ein Krüppel." Das sind die Erfahrungen eines sensiblen, klugen und sehr erfolgreichen Menschen.

Prof. Dr. Helmut Sauer, Dortmund

 

Kaufleute mit dubiosen Interessen?
Betr.: Folge 1/00 "Monopoly an der Warnow"

Die im Artikel genannten Fakten sind hier in Rostock hinreichend bekannt. Zu Ihrer Frage am Schluß des Artikels gestatten Sie mir aber bitte einige Bemerkungen, denn es handelt sich keineswegs um einen Einzelfall.

Internationale Kaufleute mit dubiosen Interessen? Sicher. Aber ohne die Unterstützung ortsansässiger Leute ginge das nicht. Und warum gerade Rostock, fragen Sie. Es ist durchaus kein Rostocker Problem. Wie anders sollte man es sich sonst erklären, daß im ganzen Land Mecklenburg-Vorpommern (und den anderen sogenannten neuen Bundesländern) die Abwanderung in den Westen immer noch andauert, obwohl sich doch die Gründe für den seinerzeitigen Exodus der DDR-Bevölkerung erledigt haben müßten? Mir fielen da zwei Erlebnisse ein.

1958 war ich dienstlich in Berlin (Ost) und hörte im Autoradio einen  "Westsender",  wahrscheinlich RIAS, der über den Beschluß der DDR berichtete, in Rostock einen Überseehafen zu bauen. Der Kommentator hielt das für völlig überflüssig, da doch der Hamburger Hafen Kapazitäten habe, die für ganz Deutschland ausreichten.

Jahrzehnte später, wieder in Berlin, versuchte ich bei der Treuhand, für einen ehemals volkseigenen Obstbaubetrieb in Vorpommern einen Überbrückungskredit auszuhandeln. Damit auch im nächsten Jahr wieder Äpfel geerntet werden können, war meine zugegeben etwas emotionale Begründung. Und warum bitte müssen dort Äpfel geerntet werden, war die seltsam anmutende nüchternde Gegen-Frage des Treuhand-Verantwortlichen.

Der Zusammenhang zwischen dem Rostocker Seehafen und der vorpommerschen Obstplantage liegt auf der Hand: Der Westen kann doch unschwer die ehemalige DDR mit allem Notwendigen versorgen. Warum wollen die denn das auch noch selbst produzieren? Die Beispiele ließen sich erweitern.

Innere Einheit, Mauer in den Köpfen? Zehn Jahre sind, historisch gesehen, wenig. Für den betroffenen Menschen sind sie viel. Und wenn ich heute in meiner Tageszeitung lese, daß die Angleichung der Lebensverhältnisse (sprich Einkommensverhältnisse) auf unbestimmte Zeit verschoben ist (siehe Renten, Löhne u.v.a.m.), dann hängt das doch in erster Linie mit solchen Monopoly-Spielen zusammen, die also keineswegs dubios im Sinne von undurchschaubar sind – im Gegenteil: sie sind leicht zu erkennen als Mittel zum Zweck. Allein die Begründung, daß halt die Arbeitsproduktivität hier zu gering sei, um Investoren anzulocken, stammt doch aus der Zeit, wo sie weitgehend von der Muskelkraft des Arbeiters abhing. Heute wird sie doch vom Können (oder Nichtkönnen) des Managements bestimmt. Dabei ist es gleichgültig, ob die Manager aus den alten oder den neuen Ländern kommen. Insofern, meine ich, ist die Einheit bereits hergestellt.

Heinz Bräuer, Rostock

 

Ablenken von Kohl?
Betr.: Folge 1/00 – "Monopoly an der Warnow" und "Warum die PDS schweigt"

Mit Interesse stelle ich fest, daß sich Das Ostpreußenblatt auch zunehmend den wirtschaftlichen Problemen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR annimmt und z. B. wie im o.g. Artikel aufzeigt, durch welche dubiosen Geschäfte die wirtschaftliche Entwicklung auf diesem Territorium gehemmt wird.

Wo bleiben die blühenden Landschaften nach zehn Jahren deutscher Einheit? Das fragen sich viele Menschen hier. Die meisten sind fleißig, arbeitswillig und ehrlich. Wir wollen nichts in den Schoß gelegt bekommen, sondern unsere Brötchen selbst verdienen.

Durch den Ausverkauf unserer ehemaligen volkseigenen Produktions- und Handelsbetriebe zum Nulltarif an vermeintliche Investoren, die noch die Fördermöglichkeiten abschöpften und sich in die eigene Tasche wirtschafteten, sind die Arbeitsmöglichkeiten weggebrochen. die Folge ist eine territorial sehr unterschiedliche Arbeitslosigkeit der Bevölkerung mit allen negativen Erscheinungen wie Kriminalität, Armut usw.

Es ist Herrn Friedrich Nolopp sehr anzurechnen, daß er sich dieser Probleme annimmt und durch eine kritische Fragestellung zum Schluß seines Artikels zur Aufklärung dieser dubiosen Machenschaften, die leider kein Einzelfall sind, aufruft.

Den Artikel zu Frau Vera Lengsfeld und die Äußerung von Frau Lengsfeld zu angeblich mehreren Milliarden Mark aus verschwundenem SED-Vermögen werte ich nur als Ablenkungsmanöver von der derzeitigen CDU-Kohl-Affäre, nach dem Motto, es muß noch schnell etwas aufgewärmt werden, dann ist das eigene Desaster nicht mehr so groß. Ich hätte mir gewünscht, daß sie sich als ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin und jetzige CDU-Politikerin sehr kritisch zur Spendenaffäre der CDU und dem Verhalten des ehemaligen Bundeskanzlers auseinandersetzt und distanziert. Oder findet sie die Handlungsweise des Ex-Kanzlers legitim? Eine Abgrenzung zu seinem Verhalten in dieser Sache konnte ich in diesem Artikel von ihr nicht erkennen.

Vera Rieckhoff, Schwerin

 

Königsberg in der Ukraine
Die Welt wird immer kleiner, wenn es um Entfernungen geht. Man fliegt heute nach Mallorca und zu den Malediven, besucht Hawaii oder Hongkong. "Global" ist das Zauberwort.

Aber wie sieht es mit der Kenntnis im eigenen Land aus, welches Wissen vermittelt die Schule unserer Jugend? Hier einige Antworten aus der wöchentlich stattfindenden Quiz-Sendung "Jeder gegen Jeden" bei Sat 1. Da der Sieger immerhin DM 5000,00 mitnehmen darf, sollte man annehmen, daß die Antworten nach bestem Wissen gegeben werden.

Eine Auswahl: Magdeburg liegt an der Saale, Erfurt ist die Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen, das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig erinnert an die Schlacht im Teutoburger Wald 9 nach Chr., die Insel Usedom ist geteilt zwischen Deutschland und den Niederlanden und der Damm von Stralsund führt zur Insel Sylt.

Wenn Sie nun meinen, na ja, über Mitteldeutschland wissen die Befragten noch immer nicht so recht Bescheid, da gibt es auch noch Erstaunliches aus den westlichen Bundesländern zu berichten. Wußten Sie, daß Köln am Main liegt, Hamburg das nördlichste Bundesland ist, Wiesbaden nicht Hessens, sondern Deutschlands Hauptstadt ist, der Neckar bei Ulm in die Donau fließt, und für die Elbe gibt es sogar zwei verschiedene Mündungen, einmal ist es die Ostsee, zum andern sogar das Mittelmeer.

Ob es die Lehrkräfte auch nicht besser wissen, oder vermeidet man von höherer Stelle den Unterricht über Deutschland? Da darf man sich nicht wundern, daß bei einer anderen Gelegenheit von einem Abiturienten vermutet wurde, Königsberg liege in der Ukraine.

Werner Tetzlaff, Neu Darchau

 

Glücksfall Kohl
Betr.: Folge 1/00 – "Der Sumpf wird immer tiefer"

Bisher hatte Das Ostpreußenblatt eine ziemlich verläßliche konservativ-nationale Ausrichtung, ich möchte sagen: eine patriotische Linie zur Erhaltung des deutschen Volkes und seiner christlich-abendländischen Kultur. Leider ist davon durch die massiven Angriffe gegen Kohl und die CDU nichts mehr zu merken.

War unser Altkanzler Dr. Helmut Kohl nicht der Mann, durch dessen Wirken die Wiedervereinigung möglich wurde, der die Freiheit bewahrte und sie 17 Millionen Deutschen brachte, unter dem der Frieden in Europa erhaltenblieb und die russischen Truppen friedlich abgezogen sind? Kohl brachte auch die europäische Einigung zustande und setzte die europäische Einheitswährung durch (ohne beides wäre Deutschland in seinem politischen und wirtschaftlichen Bestand äußerst gefährdet worden).

Statt zu diesem großen Deutschen zu stehen, wird sein Ansehen auf jede erdenkliche Art beschädigt – aber damit auch das Ansehen unseres ganzen Volkes. Denn wie ein Volk seine großen Männer/Frauen ehrt, so wird es eingeschätzt.

Dies alles wegen lächerlicher zwei bis drei Millionen Mark, also Peanuts! Nun zahlen wir zehn Milliarden Mark für Fremdarbeiter, und kein Schröder oder Fischer haben sich in Amerika sehen lassen! Adenauer und Kohl waren dagegen immer sofort drüben, wenn es um Schadensabweisungen für Deutschland ging. Da liegt der Unterschied! Kohl war für Deutschland ein großer Glücksfall!

Bruno Gossing, Walsrode

 

Abscheu und Ekel

Mit Abscheu und Ekel sah ich in der Weihnachtswoche die von der ARD ausgestrahlte englische Comedyserie "Mr. Bean". Folgende Szene wurde den Fernsehzuschauern zugemutet: Mr. Bean stand in einem Kaufhaus hinter einem Tisch, auf dem Weihnachtskrippen zum Verkauf aufgebaut waren. Mr. Bean erschreckt Maria und Josef mit einem Plastikdinosaurier, im Hintergrund lachendes Publikum. Als nächstes läßt Mr. Bean einen ferngelenkten Roboter das Christkind aus der Krippe heben. Zum Schluß das I-Tüpfelchen, Mr. Bean fährt mit einem Spielzeugpanzer vor die Krippe, während im Hintergrund einige Takte des Deutschlandliedes ertönen.

Abgesehen von dem I-Tüpfelchen sollten sich alle Christen über solche Perversionen angeekelt fühlen, aber in einem Land, wo die Politiker auf den Schwur "So wahr mir Gott helfe" verzichten, muß man sich über nichts mehr wundern! Der selbstzerfleischende Deutschenhaß unserer Medien ist auch bekannt, aber England sollte einmal über folgenden Ausspruch des leider verstorbenen jüdischen Geigers Yehudi Menuhin nachdenken: "Deutschland ist das einzige Land auf der Welt, welches für seine Schandtaten gebüßt hat und noch heute büßt."

Jutta Frfr. v. Oelsen-Vietnitz, Hermannsburg

 

Enfin un Chateau!
Betr.: Folge 52/99 – Leserzuschrift "Endlich ein Schloß"

In bezug auf das Wort Napoleons "Endlich ein Schloß" möchte ich einen verzeihlichen Irrtum des Herrn F. K. Milthaler richtigstellen. Gemeint sind hier weder die Schlösser Steinort noch Schlobitten, sondern das Schloß Finckenstein im Kreis Rosenberg. Finckenstein wurde 1705 als das Gut Habersdor/Amt Schönberg vom Grafen Conrad Graf Finkenstein erworben. Das Herrenhaus wurde 1718–1720 umgebaut und von Friedrich Wilhelm I. in Finckenstein umbenannt (1721). 1782 Übergang des Gutes Finckenstein (36 000 ha) an den Schwiegersohn Graf Alexander zu Dohna durch Kauf. Graf zu Dohna mußte 1807 Napoleon I. für mehrere Monate aufnehmen, 4. 4.–6. 6. 1807. Bei dem ersten Anblick dieses Herrschaftssitzes erfolgte sein Ausruf: "Enfin un Chateau!" Napoleon verlebte hier mit der Warschauer Gräfin Maria Waleska glücklichste Episoden. Viele Andenken sind 1945 durch sinnlose Zerstörungen verlorengegangen. J. Simpson, Lage-Lippe

 

Wirksames Tonikum
Betr.: Folge 1/00 – "Mit leidenschaftlicher Unruhe"

Zu Rudolph Borchardt möchte ich anmerken, daß Botho Strauß über die Sprache des vergessenen ostpreußischen Dichters in seinem Essay "Die Distanz ertragen", Stuttgart: Klett-Cotta, 1987, folgendes sagt: "Dies Deutsch wirkt deutschzeugend in jedem, dem es eingeht. Es ist im Wortsinn des Ausspruchs voll, insofern es von der Silbe her auf Resonanz gestimmt ist und ruft, wach ruft, was an verborgener Sprachgemeinschaft unter dem Kürzel Regime der Kommunikation schlummert. Es ist ein wirksames Tonikum gegen die mangelnde Durchblutung von Vergangenheit in unserem Befinden. Im Grunde eine einzige Auflehnung – und wohl auch die einzige, zu der Borchardt sich bekannt hätte – gegen den Mythos der Jetztlebigkeit." Hans E. Rossa, Magdeburg