29.03.2024

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Suchen und finden
29.01.00 Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 29. Januar 2000


Aus den Erinnerungen des Dichters Walter Scheffler
Die ostpreußische Familie

Lewe Landslied,

heute kommen die kleinen – weil knapper zu formulierenden – Suchwünsche an die Reihe, die für die Betreffenden aber schon von großer Bedeutung sein können.

Beginnen wir mit der Bitte von Mathilde Möck, geb. Sorge. Sie stammt aus Weißenstein, Kreis Königsberg, und ihre Erinnerungen gehen zurück in den Herbst 1944, als in ihrem Heimatort Funker der Luftwaffe lagen. Unter ihnen war auch Oskar Kumimwski aus Berlin-Weißensee (Feldpost-Nr. L 25 927 A Lg.Pa. Königsberg). "Ossi" freundete sich mit "Tilla" an, und gemeinsam verlebten sie noch das Weihnachtsfest bei Mathildes Mutter Elise Sorge. Nie wieder hat Frau Möck etwas von dem Funker gehört, alles Suchen war vergeblich. Vielleicht meldet sich jetzt ein alter Kamerad oder ein Angehöriger, der ihr über sein Schicksal berichten kann. (Mathilde Möck, Jahnstraße 52 in 22869 Schenefeld.)

Unser Landsmann Ernst Weller freute sich sehr, als er in einem Beitrag im Ostpreußenblatt ("Die Weidenrute nicht oft gebraucht" von Martha Podzuck-Luskowitz) über seinen Vater, den Lehrer Hans Weller aus Amwalde, las. 1937 zog die Familie nach Thiergarten bei Angerburg, weil der Vater dort Lehrer an der zweiklassigen Schule wurde. Von keinem Schulkameraden aus den genannten Orten hat Herr Weller bisher etwas erfahren können. Das liegt vor allem daran, daß der 1929 Geborene nach mißglückter Flucht bis 1947 bei den Russen, später den Polen, verblieb, bis er mit Eltern und Schwester nach Taucha (Sachsen) kam. Der damals 18jährige wurde dienstverpflichtet und mußte im Uranbergbau im Bereich Johanngeorgenstadt, später im Zinnerzbergbau in Altenberg arbeiten. So hat sich sein Lebenswunsch nie erfüllt: Er wollte Bauer werden wie sein Großvater Horst Weszkalnys, der das Gut Grünhöfchen bei Buddern besaß. Die Freude wäre groß, wenn sich alte Schulfreunde bei ihm melden würden. (Ernst Weller, Dresdner Straße 32 in 01773 Altenberg.)

Über meinen Artikel über das Große Moosbruch hat sich Irmgard Bude sehr gefreut – stammt sie doch aus Karlsrode an der Timber. Und sie erinnert sich noch genau, daß sie als Kinder die seltsamen gelbroten Beeren fanden, die sie "Knochenbeeren" nannten (danke, liebe Frau Bude, wieder was zugelernt!). Auf ihrer zwölften (!) Heimatreise war sie auch im Großen Moosbruch, das Moor hat sich kaum verändert. Nun aber hat Frau Bude auch eine Frage: Wer kann etwas über das Schicksal ihrer Großmutter Auguste Kirschenberger aus Karlsrode sagen? Geflüchtet bis nach Palmnicken mußte die Familie am 31. Januar 1945 die vollkommen geschwächte 80jährige im Krankenhaus zurücklassen. Der Russe besetzte erst im April Palmnicken, das Krankenhaus wurde nicht zerstört, es steht heute noch. Vielleicht kann sich eine ehemalige Krankenschwester an Frau Kirschenberger erinnern, die in einem Zimmer im 1. Stock mit einer ebenfalls sehr betagten Frau zusammenlag? (Irmgard Bude, Neckarstraße 19 in 40219 Düsseldorf.)

Beim Königsberger Treffen in Hamburg kam eine Teilnehmerin auf Herrn Pangritz zu und fragte, ob er etwas über den Verbleib ihres Bruders Hans-Joachim Federmann, * 18. Januar 1935 in Königsberg, wohnhaft Selkestraße 13, wüßte. Herbert Pangritz hat mit seiner Tätigkeit für die Schulgemeinschaft Jahnschule-Rosenau schon viele Landsleute zusammengeführt, aber hier mußte er passen und reichte die Frage weiter an uns. Wer weiß etwas über Hans-Joachim Federmann? (Elli Prusseit, Ahornweg 12 in 19065 Pinnow.)

Eure

Ruth Geede