26.04.2024

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12.02.00 Stadt – Land – Fluß

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 12. Februar 2000


Stadt – Land – Fluß
Hamburg: Ausstellung von Manfred Besser aus Danzig

Mit klammen Fingern habe ich unterwegs einige Skizzen gemacht – nichts Tolles, aber das meiste habe ich im Kopf," notierte Manfred Besser, geboren 1945 in Fürstenwerder bei Danzig, im Juni 1998 in dem Tagebuch einer Reise, die ihn und einige Freunde in einem offenen Boot von Bad Schandau bis Neu Darchau auf der Elbe führte. Die Ausbeute dieser ungewöhnlichen Reise ist nun im Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24 (montags 13 bis 17 Uhr, dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr; Katalog 30 DM; bis 20. Februar) zu sehen.

"Stadt – Land – Fluß" ist der Titel dieser Ausstellung mit Bildern (Malerei, Zeichnungen, Holzschnitte) von den Ufern der Elbe. Vielfältig sind die Eindrücke, die der seit langem in Hamburg lebende Künstler festgehalten hat: der träge dahinfließende Strom, das steile Ufer, wenn der Fluß das Elbsandsteingebirge durchquert, der weite Himmel über den an den Fluß grenzenden Wiesen, Brücken, die sich über den Strom schwingen, Dresden, die barocke Schöne, aber auch das geschäftige Leben, das sich erahnen läßt, wenn Manfred Besser den Hamburger Hafen porträtiert. "Manfred Besser ist ein Sammler, der die Welt einsammelt und nach Hause bringt" (John Berger). Seine "Fundstücke" leuchten in intensiven Farben – sattes Rot, strahlendes Gelb, Grün, auch Blau, aber vor allem Schwarz, mit kräftigem Pinselstrich hingeworfen, sei es als Begrenzung der leuchtenden Farben, sei es als eigenständiges Gestaltungselement. Wie ein geschickter Dramaturg setzt Besser die Farbe Weiß ein; Licht erstrahlt und läßt Rot und Gelb, Blau und Grün noch intensiver leuchten. Was zunächst wie eine abstrakte Darstellung wirkt, erhält bei genauerem Hinsehen erkennbare Realität. Der Betrachter dieser Bilder von Stadt, Land, Fluß kann sich der vehementen Darstellung kaum entziehen. SiS