26.04.2024

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11.03.00 Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 11. März 2000


Die ostpreußische Familie

Lewe Landslied,

unsere Ostpreußische Familie wird immer mehr zur Fundgrube. Ich halte ein Buch in Händen, das ich am liebsten gar nicht weiterreichen möchte, aber muß, denn so will es unsere Leserin Margot Jäger, die es mir übersandte. Es ist die "Merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck, von ihm selbst als ein Lehrbuch für Menschen geschrieben, die wirklich unglücklich sind oder noch gute Vorbilder für alle Fälle zur Nachfolge bedürfen". Erschienen in der Cellection Spemann, Stuttgart, im Rahmen der "Deutschen Hand- und Hausbibliothek". Es handelt sich also um die Selbstbiographie des 1726 in Königsberg geborenen Friedrich von der Trenck, der wegen seiner Liebesaffäre mit der Schwester Friedrichs des Großen bei dem König in Ungnade fiel und 1794 als vermeintlicher Agent in Paris auf der Guillotine endete. Sein Vetter war der berüchtigte "Trenck, der Pandur", dessen Erbe Friedrich antrat. Leider enthält diese Ausgabe kein Erscheinungsjahr, mit Sicherheit ist sie weit über 100 Jahre alt. Ein kleiner, bibliophiler Schatz, der in bestimmte Hände gehört, denn das Exlibris auf der Innenseite weist den Besitzer aus: Franz Deeg, Friedland Ostpr. Und in diese Familie soll das Buch zurückgegeben werden. Wie es in ihren Besitz kam, kann Frau Jäger nicht sagen. Im Fluchtgepäck ihrer Familie, die 1946 aus Danzig ausgewiesen wurde, befand es sich nicht. Vielleicht leben noch Angehörige der Familie Deeg, für die das Buch bestimmt ist. (Margot Jäger, Schadehorn 4 in 23843 Bad Oldesloe.)

Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugendzeit werden immer wieder durch unser Ostpreußenblatt geweckt. So fiel es Lina Lowack beim Lesen meines Berichtes über den Reichssender Königsberg ein, daß im gleichen Gebäude die Gaufachschule für Küche und Kellner untergebracht war. Frau Lowack – damals noch Lina Roloff – besuchte diese Berufsschule von 1940 bis zur Prüfung zum Koch im September 1942. Mit ihr wurden Natascha Ratzuweit – deren Mutter im Café Bauer arbeitete – und Hildegard Bannasch aus Hirschberg, Kreis Osterode, geprüft. Hildegard war am gleichen Tag wie Lina geboren: am 5. Juni 1922. Frau Lowack würde sich sehr über eine Nachricht freuen, ob und wo die ehemaligen Mitschülerinnen leben, und noch mehr, wenn sie sich bei ihr melden würden. (Lina Lowack, Oeserstraße 120 in 65934 Frankfurt/Main.)

Eine andere Königsberger Schule betrifft die Frage von Frau Stud. Dir. a. D. Hildegard Koska: die Ostpreußische Mädchengewerbeschule Ecke Bach-/Beethovenstraße. "Das Gebäude strahlte eine ganz besondere Atmosphäre aus, die mich sehr beeindruckt hat", schreibt die ehemalige Schülerin. Kein Wunder, das 1930 von dem Architekten Hanns Hopp erbaute Haus galt als eines der modernsten Gebäude der Pregelstadt und wurde wegen seiner großzügigen Fensterfronten "Mädchenaquarium" genannt, auch als "Klopsakademie" liebevoll bespöttelt. Hildegard Koska sucht schon seit längerer Zeit Unterlagen über die OMGS. Der Artikel über den Architekten Hanns Hopp im Ostpreußenblatt hat sie nun veranlaßt, sich an uns zu wenden. Das Gebäude blieb ja erhalten und wird auch heute voll genutzt. (Hildegard Koska, Vogteiweg 9 in 24119 Kronshagen.)

Jetzt haben wir März, und ganz passend zur Jahreszeit sucht Christel Krause das Lied "Wenn im Monat Märzen blüht der Ahornbaum, wachen auf die Herzen aus dem Wintertraum …" Wer kennt es? (Christel Krause, Meißener Hof 12 in 30179 Hannover.)

Eure

Ruth Geede