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18.03.00 Seitenblicke: Haider und die Ayatollahs

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 18. März 2000


Seitenblicke: Haider und die Ayatollahs
"Figaro Magazine" über EU-Pressekampagnen

Die Bildung einer Regierungskoalition zwischen den Konservativen und der Volkspartei sind Ursache einer kollektiven Hysterie, für die der Schlüssel bei den Medien zu suchen ist. Mit Ausnahme des "Figaro" waren die Schlagzeilen einhellig: "Die Gefahr Haider", "Der Mann, der Europa Angst macht", "Europa ohne Österreich?", "Die österreichische Rechte fordert Europa heraus", "Österreich: der Schlupfwinkel". Die britischen Medien haben ihrerseits Besonnenheit und Mäßigung bewiesen. "Haider ist kein Faschist ... die beiden Parteien, die Österreich seit 1945 regieren, haben einem der korruptesten Staatsapparate Europas vorgestanden. Die ausländischen Kommentatoren täten besser daran, die Entscheidung der österreichischen Wähler zu akzeptieren", schrieb "The Daily Telegraph". "Die schlechte Wahl Europas" titelt "The Independent" und erklärt, wie auch "Pasqua", daß "die Länder der Europäischen Union kein Recht haben, in die österreichische Politik einzuwirken", das "demokratische Einmischungsrecht", welches unsere Intellektuellen genüßlich anwenden, ist eine antidemokratische Heuchelei, die eine Mißachtung der Völker durch unsere Eliten enthüllt.

Ist sich Nicole Fontaine, die Präsidentin des Europaparlamentes über die Lächerlichkeit ihrer Aussage bewußt, wenn sie vom "neuen Zeitalter" nach "dem Erfolg der Intervention im Kosovo" spricht? Welcher Erfolg? Tausende getötete serbische Frauen und Kinder? Allgemeine Armut in Serbien? Das Erhalten von Milosevic? Die albanische Mafia der UCK im Kosovo an der Macht, die die letzten serbischen alten Menschen auslöscht, die Zigeuner verjagt und die eigene Bevölkerung erpreßt? Die Schaffung des ersten ethnisch und religiös gesäuberten Staates? Welche Bedrohung gibt Haider ein solches Gewicht? Man beurteilt ihn nach seinem genetischen Erbe: seine Augen (blau), sein Äußeres (das eines Verführers) und das Engagement seiner Eltern.

Wer hat sein Programm gelesen? "Er schlägt Profit aus all den Ängsten, die dieses kleine Land quälen: Die Einwanderung, die mangelnde Sicherheit, der Geburtenrückgang, die Verschwendung der Staatsgelder, die Übernahme des öffentlichen Dienstes", schreibt man. Aber was ist schlecht daran, die Ängste der Menschen zu verstehen? Man verdächtigt ihn, antisemitisch angehaucht zu sein. Aber warum sagt der größte Nazijäger Simon Wiesenthal: "Haider ist nicht Hitler"? Warum erklärt der Rabbiner von Wien, "keine Angst zu haben"? Es gibt nur ein einziges Land auf der Welt, wo man die Juden verfolgt, weil sie Juden sind: der Iran. Sein Präsident ist kürzlich mit großem Pomp vom Europäischen Parlament empfangen worden ...

"Die Trennung von Intelligenz und Gemeinsinn – das ist die ganze Tragödie der Intellektuellen im 20. Jahrhundert", schreibt Alain Finkielkraut. Auch unsere Politiker und Journalisten sind von diesem Übel befallen. Alain Grioteray