24.04.2024

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01.04.00 Grußwörter aus Anlaß des 50. Geburtstages des Ostpreußenblattes

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 01. April 2000


Grußwörter aus Anlaß des 50. Geburtstages des Ostpreußenblattes


Wilhelm v. Gottberg: "Für die Heimat, die Freiheit, das Recht"
Grußwort des Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen 

Das Ostpreußenblatt wird am 1. April 50 Jahre. Das Geburtstagskind wird seit nunmehr 50 Jahren in Hamburg herausgegeben. Am 1. April 1950 erschien – zunächst in 14tägiger Folge Das Ostpreußenblatt.

Die Wochenzeitung Das Ostpreußenblatt hat von Anfang an neben den wichtigen sozialen und kulturellen Problemen der Heimatvertriebenen auch auf eine politische Berichterstattung aller wichtigen Deutschland betreffenden Fragen großen Wert gelegt. Mit der Zeitung hat die Landsmannschaft Ostpreußen einen Teil ihres Satzungsauftrages verwirklicht, denn in der Satzung der Landsmannschaft Ostpreußen heißt es: "Die Landsmannschaft Ostpreußen wirkt an den politischen, kulturellen und sozialen Fragen unserer Zeit mit."

So ist Das Ostpreußenblatt immer kompromißlos für das Recht auf die Heimat eingetreten, zugleich aber auch dafür, daß, wie es auch in der Charta der Heimatvertriebenen festgeschrieben ist, auf Rache und Gewalt verzichtet wird. Die Wahrung des Friedens und des Rechts, die Bedeutung der preußischen Tugenden, die freiheitlich-demokratische Grundordnung unserer Verfassung und die Förderung eines gesunden Nationalbewußtseins waren und sind die Leitlinien für den politischen Teil des Ostpreußenblattes. Die Landsmannschaft Ostpreußen ist froh, daß diese Kriterien bei den Verantwortlichen des Ostpreußenblattes nie strittig waren.

Die dem Ostpreußenblatt zuteil gewordene Anerkennung rechtfertigt die Aussage, daß diese Zeitung ein wichtiges Element innerhalb der freien Presse der Bundesrepublik ist, auf das nicht verzichtet werden kann.

Ursprünglich wurde Das Ostpreußenblatt als Verbandsorgan der heimatvertriebenen Ostpreußen ins Leben gerufen. Aber schon bald änderte sich der Charakter der Zeitung. Sie wurde eine unabhängige Wochenzeitung für Deutschland. Diese weitsichtige Fortentwicklung des Blattes ist das Verdienst des langjährigen, unvergessenen Chefredakteurs Hugo Wellems, der bei diesem Grußwort nicht unerwähnt bleiben soll.

Der Anspruch, eine unabhängige Wochenzeitung für Deutschland zu sein, hat dazu geführt, daß Das Ostpreußenblatt bis heute überleben konnte. Da Das Ostpreußenblatt ursprünglich nur von den heimatvertriebenen Ostpreußen getragen wurde, ist es den biologisch bedingten Zwängen hinsichtlich des Rückgangs der Abonnentenzahl in besonderer Weise unterworfen. Deshalb spricht es für die Qualität der Zeitung, daß es in den letzten zehnJahren möglich war, für mehr als 70 Prozent der natürlichen Abgänge neue Abonnenten zu gewinnen.

Als Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen danke ich nicht nur allen jenen, die in Redaktion, im Vertrieb und im Anzeigengeschäft an der Gestaltung und Erhaltung der Zeitung mitgewirkt haben, sondern ich gedenke heute auch all jener, die nicht mehr unter uns weilen, die aber daran mitgewirkt haben, daß Das Ostpreußenblatt nunmehr in das sechste Jahrzehnt seiner Existenz eintreten kann.

Mein Dank gilt heute allen Landsleuten, die – selbst zur Zeit materieller Einschränkungen – auf ihr Ostpreußenblatt nicht verzichtet haben. Mein Dank gilt auch den Ostpreußen in den USA, in Kanada, in Israel, in Australien und im südlichen Afrika. Ebenso zu danken ist allen Abonnenten, die – obwohl sie keine familiären Bindungen zu Ostpreußen haben – durch ihr Abonnement dazu beitragen, daß das uralte deutsche Siedlungsgebiet in Ostpreußen im Bewußtsein der nachwachsenden Generationen verankert bleibt.

50 Jahre sind für eine Zeitung wie Das Ostpreußenblatt schon ein beachtliches Alter. Zahlreiche Zeitungen, die ebenfalls nach dem Krieg gegründet wurden, haben dieses Alter nicht erreicht, da auf dem Markt der Printmedien ein gnadenloser Konkurrenzkampf permanent besteht. Das Ostpreußenblatt hat sich – wie das bereits ausgeführt wurde – keinesfalls nur nostalgischer Unterhaltung verschrieben, sondern es sieht seine wesentliche Aufgabe darin, für die Heimat, die Freiheit und das Recht einzutreten. Darin eingeschlossen ist auch unsere Forderung nach Gerechtigkeit für das ganze deutsche Volk.

Damit ist die Zukunft angesprochen. Das Ostpreußenblatt wird sich mit Leidenschaft, Verantwortungsbewußtsein und Augenmaß für Regelungen einsetzen, die im Sinne der OSZE-Akte von Helsinki eine Überwindung der Sonderlasten ermöglichen, die Deutschland am Ende des Zweiten Weltkrieges aufgebürdet wurden. Es geht um einen Kompromiß der Völker und Staaten im europäischen Geist.

In diesem Sinne in die Zukunft zu wirken wird weiterhin Aufgabe des Ostpreußenblattes sein, dem ich zu seinem Geburtstag die Glückwünsche des Bundesvorstandes und meinen ganz persönlichen Glückwunsch zum Ausdruck bringe.

 

 

Das kulturelle Erbe Ostpreußens
Vom Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Ortwin Runde

Fünfzig Jahre Ostpreußenblatt – das sind  50 Jahre im Dienste der Pflege des kulturellen Erbes Ostpreußens, 50 Jahre im Dienste vielfältiger Kontakte von Menschen, die sich Ostpreußen verbunden fühlen, und das sind vor allem nach dem Ende der Teilung Europas auch Jahre der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für die Zukunft einer europäischen Region Ostpreußen.

Heute Europa denken heißt, die über Jahrzehnte unterbrochenen Verbindungen zwischen West- und Osteuropa neu zu knüpfen, heute Europa denken heißt auch, sich der geistigen Tradition, der Landschaften und Geschichten zu erinnern, aus denen sich ein geeintes Europa zusammensetzt.

Jenseits von Verklärung oder Aufrechnung können gerade die Menschen aus und in Ostpreußen, einer Region der doppelten Namen und der doppelten Geschichte, einer Region, die heute Polen, Russen, Ukrainern, Litauern und Deutschen Heimat ist, der europäischen Einigung besondere Impulse geben. Es freut mich sehr, daß sich Das Ostpreußenblatt diesem Ziel aktiv verpflichtet zeigt.

Als Hamburger Bürgermeister (und gebürtiger Elbinger) gratuliere ich dem Ostpreußenblatt aus Hamburg herzlich zum 50. Jubiläum und wünsche auch für die Zukunft viel Erfolg im Dienste einer aufstrebenden europäischen Region Ostpreußen.

 

 

Unbestechliche Sicht

Liebe ostpreußische Landsleute!

Ihre große Heimatzeitung wird ein halbes Jahrhundert alt. Die Ostpreußen haben mit dem Ostpreußenblatt ein gutes und unüberhörbares Sprachrohr, das eine herausragende Stellung unter den Organen der Vertriebenen einnimmt. Über die Jahre haben die redaktionell und verlegerisch Verantwortlichen der Zeitung ein markantes, unverwechselbares Profil gegeben, so daß diese auch längst über den Kreis der organisierten Vertriebenen oder der Landsmannschaft hinaus als werteverpflichtete Stimme wahrgenommen und geschätzt wird. Davon profitieren und dafür schulden dem Ostpreußenblatt Dank alle deutschen Vertriebenen.

Es bedarf einer pointierten Sprache und immer an Werten orientierten, unbestechlichen Sicht auf die Dinge, um den Landsleuten, die nach den Schrecken der Vertreibung sehr sensibel geworden sind für Unrecht, Mißachtung von Rechten Schwächerer und Verletzungen von Menschenrechten, glaubwürdig zu vermitteln: Diese Zeitung spricht für Euch, auch wenn viele nichts mehr hören wollen von dem, was Deutsche in diesem Jahrhundert millionenfach als Opfer erlitten haben.

Das Ostpreußenblatt, das in diesen Tagen auf stolze 50 Jahre seines Erscheinens und auf eine publi- zistisch-verlegerische Erfolgsgeschichte zurückblicken kann, ist als Zeitung der Landsmannschaft Ostpreußen zu einer unverwechselbaren Stimme in der vielgestaltigen Presse der Deutschen aus dem Osten geworden. Es hat sich immer wieder neuen Herausforderungen mit Erfolg gestellt und Kurs gehalten. In diesem Sinne wünsche ich der Zeitung weiterhin allen Erfolg und ihren vielen Lesern – damit auch mir – weitere Jahre anregender und ermutigender Lektüre.

Erika Steinbach MdB

Präsidentin des Bundes

der Vertriebenen (BdV)

 

 

Mut zum Nonkonformismus

Das Ostpreußenblatt, zu dessen fünfzigstem Geburtstag ich gratuliere, gehört zu den zahlreichen erfolgreichen Gründungen am Anfang der zweiten Hälfte des ausgehenden Jahrhunderts. Es ist fast so alt wie die zweite Deutsche Republik – und ähnlich erfolgreich. Viele nehmen das zwanzigste Jahrhundert wahr als das der politischen Katastrophen, der totalitären Diktaturen und der diese begründenden tragenden Ideologien, welche die Menschen für ihre Zwecke mißbraucht und vereinnahmt hatten; als das Jahrhundert der Massenmorde, der großen europäischen Weltkriege und der ihnen auf dem Fuße folgenden Gewalttaten wie Flucht und Vertreibung. Dabei wird bewußt oder unbewußt übersehen, daß das nur für die erste Hälfte dieses Jahrhunderts gilt. Seine zweite Hälfte ist – zunächst nur im Westen – gekennzeichnet durch den großartigen Wiederaufbau in Freiheit, durch eine wirtschaftliche Entwicklung ohnegleichen, insbesondere in den Ländern des freien Westens und durch den Sieg von Freiheit und Demokratie in den ehemaligen kommunistischen "Volksdemokratien". Zum glücklichsten Ereignis für uns Deutsche sollte dann unsere Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit werden, die von Helmut Kohl, als sich im Zuge der friedlichen Revolution unserer Landsleute in der untergehenden DDR die Chance dafür ergab, mit Geschick und Umsicht herbeigeführt wurde.

Das Ostpreußenblatt selbst ist Teil dieser positiven Entwicklung und hat seinen Beitrag dazu geleistet. Das, was ich an diesem Blatt schätze, ist sein Mut zum Nonkonformismus und seine Bereitschaft, gegen den Strom des Zeitgeistes – der gegenwärtig größten Gefahr für die Freiheit – zu schwimmen und diesen, wo nötig, scharf zu bekämpfen. In keinem anderen Blatt wird die Erinnerung an Flucht und Vertreibung nachhaltiger wachgehalten in einer Zeit, in der andere darüber nicht mehr sprechen wollten (oder nicht mehr zu sprechen wagen), obwohl solcher Verzicht eben keinen Beitrag leistet zur historischen Aufarbeitung vergangenen Unrechts und schon gar nicht zur Versöhnung zwischen den Völkern, die um Europas willen uns ein wichtiges Anliegen sein muß. In keinem Blatt wurde die inzwischen durch ausländische Historiker entlarvte "Anti-Wehrmachtsausstellung" schärfer kritisiert als das, was sie sein sollte: der Versuch, die gesamte Kriegs- und Aufbaugeneration darzustellen als Hitlers willige Vollstrecker, wobei die Frage zu stellen ist, wem dergleichen Selbsthaß dienen soll. In kaum einem anderen Blatt wird nach wie vor intensive Kulturarbeit der Heimatvertriebenen und die Pflege des heimatlichen Erbes besser gewürdigt als in diesem.

Ich habe Das Ostpreußenblatt immer mit Gewinn gelesen und bleibe ihm verbunden. Deshalb habe ich darin auch gerne publiziert, wohl wissend, daß viele andere weniger bereit gewesen wären, meine in der gebotenen Klarheit verfaßten Texte zu veröffentlichen. Besonders möchte ich erinnern an den Beitrag vom 17. August 1998, "Der antifaschistische Kampf gegen die Einheit und Freiheit des deutschen Volkes", für dessen Abdruck ich noch heute dankbar bin. Deshalb habe ich diesen auch in meinem jüngsten Buch (Mein Blick nach vorn) in das Kapitel "Geschichte, Nation, nationale Identität" aufgenommen. Das war mein Dank an Das Ostpreußenblatt für viele Jahre einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Das soll auch mein Glückwunsch zum Geburtstag sein: Blicken wir nicht (nur) zurück, sondern richten wir den Blick nach vorn!

Alfred Dregger

Ehrenvorsitzender der

CDU/CSU-Bundestagsfraktion

 

 

Gegen den Zeitgeist

Unter den einst zahlreichen Landsmannschaftszeitungen in der Bundesrepublik Deutschland war Das Ostpreußenblatt von Anfang an die bedeutendste. Sie pflegte nicht nur die Tradition und die Identität Ostpreußens, war nicht nur Organ dieser großen Organisation, sondern hat sich vom ersten Tage an auch mit allen deutschlandpolitischen Fragen beschäftigt. In konsequenter Verfolgung dieser Konzeption über fünf Jahrzehnte wurde sie zu einer "Unabhängigen Wochenzeitung für Deutschland", wie heute auch ihr Untertitel lautet.

Es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher Professionalität die Brücke zwischen den heimatlichen Kreisnachrichten, den Traditionen und Berichten über einzelne ostpreußische Dörfer oder Städte und den großen deutschen, europäischen und weltpolitischen Ereignissen geschlagen wird. Auch in Sachen Zeitgeschichte hat sich Das Ostpreußenblatt einen Namen gemacht und so manches Thema eigenwillig gegen den Zeitgeist interpretiert. Besonders hat sich die Zeitung nie gescheut, die Vertreibung von Millionen Deutschen aus ihrer angestammten Heimat als das zu bezeichnen, was sie ist: Eines der großen Verbrechen in dem an großen Verbrechen leider so ausgefüllten 20. Jahrhundert, das bis zum heutigen Tage gegenüber anderen gerne heruntergespielt wird.

Ich stehe auch in diesem Zusammenhang dazu. Vertreibungsverbrechen müssen weltweit geächtet werden, ganz gleich wer auch immer ihr Urheber gestern war oder heute ist.

Die schleswig-holsteinische CDU hat traditionell eine tiefe Verbindung zur Landsmannschaft Ostpreußen schon dadurch, daß Ottfried Hennig, mein Vorgänger als CDU-Landesvorsitzender, lange Zeit Sprecher der Landsmannschaft war. Aber auch aus einem anderen Grund: Durch die Flucht über die Ostsee 1945 sind viele Ostpreußen nach Schleswig-Holstein gekommen und haben beim Wiederaufbau des Landes tatkräftig mitgeholfen.

Zum 50. Erscheinungsjubiläum wünsche ich dem Ostpreußenblatt und seinen Mitarbeitern auch für das nächste halbe Jahrhundert allzeit eine gute Hand in der Pflege der 700jährigen ostpreußischen Tradition und der Kommentierung des Geschehens in Deutschland und der Welt.

Peter Kurt Würzbach MdB, Kiel

 

 

Ostpreußisches Golgatha

Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen."
Dieser Satz von Theodor Fontane drückt treffend das Empfinden derer aus, die vor mehr als fünfzig Jahren ihre Heimat verlassen mußten. Die Flüchtlinge und Vertriebenen aus Ostpreußen und anderen ehemals deutschen Gebieten haben unter den Folgen des Zweiten Weltkriegs besonders gelitten, weil sie zu all der Not und zu all dem Leid ihre angestammte Heimat verloren haben. Mehr als 15 Millionen Menschen sind von diesem Geschehen erfaßt worden; rund 2,5 Millionen von ihnen haben dabei ihr Leben verloren. Das Mahnmal "Flucht und Vertreibung" in Oberschleißheim erinnert an das "ostpreußische Golgatha" der letzten 115 Tage des Krieges, als Hunderttausende einen verzweifelten Ausweg der Flucht über die Ostsee suchten. 1978 übernahm der Freistaat Bayern die Patenschaft über die Landsmannschaft Ostpreußen – die Übernahme der Schirmherrschaft über die Sudetendeutschen erfolgte bereits im Jahr 1954. Damit wurden die Grundlagen der Politik Bayerns gegenüber den Heimatvertriebenen gelegt.

Das Ostpreußenblatt nimmt im Konzert der Presseorgane der Vertriebenenverbände einen wichtigen Part ein. Es greift engagiert und kompetent politische, wirtschaftliche und kulturelle Probleme auf und präsentiert sie den Lesern in einer verständlichen Sprache. Daneben informieren Berichte, literarische Texte sowie persönliche Schilderungen über Kultur, Brauchtum und Lebensart der Menschen in der alten Heimat. Die Zeitung setzt sich seit 50 Jahren dafür ein, daß Flucht und Vertreibung nicht in Vergessenheit geraten. Die dauerhafte Botschaft lautet: Das Verbrechen der Vertreibung muß Teil der gemeinsamen Erinnerung unseres ganzen Volkes bleiben, um die Leiden der Opfer nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, aber auch um die Aufbauleistung der Heimatvertriebenen in unserem Land zu würdigen.

Das Ostpreußenblatt erhebt seine mahnende Stimme vor allem dann, wenn es um die Einbindung der ehemaligen kommunistischen Staaten Osteuropas in die künftige Architektur Europas geht. Eine gemeinsame Werteordnung ist die "Hausordnung" der Europäischen Union, mit der sich die neuen "Hausbewohner" rechtzeitig vertraut machen sollten, um zu prüfen, ob sie sie akzeptieren und mittragen können.

Ich wünsche dem Ostpreußenblatt, daß es weiterhin so engagiert die Interessen der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen vertritt und zum Werk der Verständigung und Versöhnung in einem vereinten Europa beiträgt. Johannes Böhm

Präsident des

Bayerischen Landtages

 

 

Objektiv

Zu Ihrem 50jährigen Bestehen
gratuliere ich Ihnen namens des Bundesvorstandes der Landsmannschaft der Oberschlesier herzlich.

Sie können mit Stolz auf eine erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Hierbei ist festzustellen, daß Sie Ihre Leser und ostpreußischen Landsleute in der Vergangenheit nicht nur mit Wissenswertem über Ostpreußen, sondern auch über die Anliegen der deutschen Heimatvertriebenen in ihrer Gesamtheit objektiv informiert haben.

Mit dem Ostpreußenblatt sind Sie auch zukünftig Mahner wider das Vergessen.

Ich wünsche dem Verlag und der Redaktion für die kommenden Jahre eine weiterhin zufriedene Leserschar und eine unabhängige objektive Berichterstattung.

Glück auf!

 

Klaus Plaszczek

Bundesvorsitzender

und Sprecher

der Landsmannschaft

der Oberschlesier e.V.

 

 

Gemeinsame Geschichte

Im Namen der Deutsch-Baltischen Landsmannschaft übermittle ich der Redaktion und den Lesern des Ostpreußenblattes herzliche Grüße und Glückwünsche aus Anlaß seines 50jährigen Bestehens. Nicht alleine die geographische Nachbarschaft, sondern auch über Jahrhunderte zurückreichende historische und kulturelle Berührungen sind verbindende Gemeinsamkeiten von Ostpreußen und Deutsch-Balten. Stellvertretend für viele weitere Beispiele will ich nur auf einige wenige aufmerksam machen:

Im Zuge der Christianisierung Ostmitteleuropas wurde 1202 in Alt-Livland, dem heutigen Gebiet von Estland und Lettland, der Schwertbrüderorden gegründet, fast gleichzeitig damit rief Herzog Konrad von Masowien im Jahre 1225 den 1198 im Heiligen Land gegründeten Deutschen Orden nach Preußen. Im Jahre 1237 ging der Schwertbrüderorden im Deutschen Orden auf.

An der 1544 in Königsberg gegründeten Universität haben auch namhafte Professoren aus Livland gelehrt. Zu nennen seien hier beispielhaft der Naturwissenschaftler und Mediziner Carl Ernst v. Baer (1792–1876) und der ehemalige Rektor des Herder-Institutes zu Riga, Wilhelm Klumberg (1886–1942), der später in Königsberg einen Lehrstuhl innehatte, wo ihm auch die Ehrendoktorwürde verliehen worden ist.

Andererseits wirkten ebenfalls zahlreiche Preußen im Baltikum. So war der jüngere Bruder von Immanuel Kant, Johann Heinrich Kant (1735–1800), Rektor der "Mitau’schen Großen Stadtschule"" und Pastor in Alt- und Neu-Rahden. Der Verleger und Buchhändler Johann Friedrich Hartknoch (1740–1789) kam 1767 von Preußen nach Riga. Er verlegte dort unter anderem Werke von Kant und Herder, dessen Berufung als Lehrer und Pastor nach Riga er vermittelt hatte.

Schließlich waren es nach dem Zweiten Weltkriege der Ostpreuße Linus Kather und einer der Gründer der Deutsch-Baltischen Landsmannschaft und deren erster Bundesvorsitzender, Georg Baron v. Manteuffel, die gemeinsam den Zusammenschluß des "Bundes vertriebener Deutscher" und der "Vereinigten Landsmannschaften" zum "Bund der Vertriebenen" vermittelten.

Ich wünsche dem Ostpreußenblatt viele weitere Jahre der erfolgreichen Arbeit zum Nutzen seiner Landsleute und darüber hinaus der breiten Öffentlichkeit. Die Vertretung ostdeutscher Kultur durch ostdeutsche Stimmen sollte in Deutschland und in Europa eine lange währende Zukunft behalten.

Dr. Heinz-Adolf Treu

Bundesvorsitzender der

Deutsch-Baltischen

Landsmannschaft

im Bundesgebiet e. V.

 

 

"Der große Bruder"

Wie in der Deutschland-, Ost- und Europapolitik, so haben die Ostpreußische und die Pommersche Landsmannschaft auch in ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit über Jahrzehnte hinweg bis auf den heutigen Tag "am gleichen Strang gezogen". Auf der Grundlage dieser gemeinsam verfolgten Zielsetzungen ist es mir als Pommernsprecher, zugleich im Namen des Bundesvorstandes, aller Gliederungen unserer Landsmannschaft sowie der Pommerschen Zeitung, ein ganz besonderes Anliegen, Verlag und Redaktion des Ostpreußenblattes zum 50jährigen Erscheinungsjubiläum ganz herzlich zu gratulieren.

Als langjähriger Herausgeber der Pommerschen Zeitung darf ich diesem Glückwunsch den Ausdruck des Respekts und der Hochachtung vor einer politischen Wochenzeitung hinzufügen, die sich immer durch Gradlinigkeit des politischen Stils und durch hohe Qualität der journalistischen Arbeit ausgezeichnet hat und auf die wir Pommern stets als den "großen Bruder" unter den ostdeutschen Zeitungen geblickt haben.

Das Ostpreußenblatt ist über Jahrzehnte von seinem ehemaligen Chefredakteur Hugo Wellems geprägt worden, den trotz seiner rheinländischen Herkunft eine beispielhafte preußische Einstellung auszeichnete. Für die Ostpreußen ist es sicher eine glückliche Fügung gewesen, dieses politische und journalistische Urgestein in entscheidenden Jahrzehnten in ihren Reihen gehabt zu haben. Ich habe mich mit Hugo Wellems so gut verstanden, daß wir in einer personellen Schwächephase unserer Pommerschen Zeitung sogar dazu übergegangen waren, für beide Blätter die Politikseiten, den sogenannten Mantelteil, unter seiner redaktionellen Gesamtverantwortung gemeinsam zu produzieren.

Auch im 55. Gedenkjahr der Vertreibung ist Das Ostpreußenblatt nicht müde geworden, im Sinne der Vertreibungsopfer und im wohlverstandenen Interesse einer auf Wahrheit und Gerechtigkeit beruhenden Versöhnung mit unseren östlichen Nachbarn die nach wie vor bestehende Offenheit der rechtlichen Wiedergutmachung der Vertreibungstaten und Vertreibungsfolgen im politischen Raum zu vertreten. Wir Pommern wünschen Verlag und Redaktion des Ostpreußenblattes aus festlichem Anlaß die Kraft, weiterhin für eine auf Gerechtigkeit und gegenseitigem Respekt beruhende Friedensordnung in einer nach Osten erweiterten Europäischen Union zu wirken.

Dr. Wolfgang Müller-Michaelis

Sprecher der

Pommerschen Landsmannschaft

 

 

Geisteserbe bewahren

Zum 50jährigen Bestehen des Ostpreußenblattes gratuliere ich Ihnen als Sprecher der Landsmannschaft Weichsel-Warthe, in der sich die Landsleute aus der früheren preußischen Provinz Posen, aus Mittelpolen, Nordostpolen, Wolhynien und Galizien zusammengefunden haben, sehr herzlich.

Als langjähriger Leser des Ostpreußenblattes schätze ich das entschiedene Eintreten der Redaktion für Frieden, Freiheit, das Selbstbestimmungs- und Heimatrecht der Ostpreußen sowie die Verständigung und Zusammenarbeit mit unseren östlichen Nachbarvölkern auf der Grundlage der historischen Wahrheit und Gerechtigkeit.

Als führende Zeitung der deutschen Heimatvertriebenen darf Das Ostpreußenblatt für sich in Anspruch nehmen, durch seine Beiträge und Berichte zu einer Bewußtseinsbildung beigetragen zu haben, die friedlich zum Zusammenbruch der kommunistischen Regime in Mittel- und Osteuropa und zur deutschen Wiedervereinigung geführt hat.

Die Presse der Heimatvertriebenen hat eine besonders schwierige Aufgabe zu erfüllen, weil der Zeitgeist den Zielen der deutschen Heimatvertriebenen gleichgültig oder weitgehend ablehnend gegenübersteht. Erschwert wird unser gemeinsames Bemühen, das ostdeutsche Kultur- und Geisteserbe zu bewahren und weiterzugeben, dadurch, daß Schule, außerschulische Bildung, große Teile der Wissenschaft und Forschung sowie fast alle Massenmedien sich diesem Auftrag weitgehend verschließen.

Für die Zukunft wünsche ich Ihrer Redaktion weiterhin Mut und Ausdauer bei der Erfüllung Ihres publizistischen Auftrags sowie eine treue Leserschaft. Möge unser Wirken in den Landsmannschaften und ihren Presseorganen dazu beitragen, daß sich die Beziehungen zwischen den Völkern in Mittel- und Osteuropa so gestalten, daß Frieden, Freiheit, Verständigung und Toleranz die bestimmenden Elemente in unserem gemeinsamen Europa werden. Karl Bauer

Sprecher der

Landsmannschaft

Weichsel-Warthe

 

 

Kriegsgräberfürsorge e. V. Versöhnungsarbeit

Zum 50jährigen Jubiläum übermittle ich Ihnen die Glückwünsche des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Das Ostpreußenblatt ist in all den Jahren ein unverzichtbares Forum der landsmannschaftlich verbundenen Menschen gewesen, hat ihren Interessen Stimme gegeben und dazu beigetragen, die Kontakte zur alten Heimat zu erhalten.

Der Volksbund weiß sich kraft seines Auftrages der Geschichte und der Erinnerung in besonderer Weise verpflichtet. Darum bedeutet der Verlust Ostpreußens als Folge des Zweiten Weltkrieges auch nicht, die deutsche Geschichte dieses Landes zu vergessen. Wir fühlen uns ihr vielmehr eng verbunden. Dazu tragen nicht zuletzt die Gräber bei, um die wir uns seit nunmehr etwa zehn Jahren wieder kümmern können. Ich danke der Redaktion des Ostpreußenblattes, die unsere Arbeit stets aufmerksam begleitet hat. Ich danke für die starke Unterstützung aus dem Kreise der Vertriebenen bei unseren Haus- und Straßensammlungen, für Spenden und Beiträge und für die wertvollen Hinweise auf Grablagen deutscher Soldaten. Ohne diese Informationen hätten wir kaum die Aussicht, die über 50 000 Gefallenen zu finden, die wir allein im Königsberger Gebiet suchen. Aber auch und gerade unsere Jugendcamps – oft mit internationaler Beteiligung – leisten einen wichtigen Beitrag, sich der Geschichte zu erinnern, den Schmerz des Verlustes zu spüren, Verantwortung zu übernehmen und über den Gräbern dem Frieden und der Versöhnung zu dienen. Daran wollen wir auch in Zukunft festhalten.

Ich kann Ihnen versichern, daß die Kriegsgräberfürsorge, daß die Jugend- und Versöhnungsarbeit in Ostpreußen auch in den nächsten Jahren ein Schwerpunkt unserer Arbeit bleiben wird. Bitte unterstützen Sie uns dabei auch in der Zukunft, denn diese Arbeit bildet einen Eckstein für den Frieden in Europa. Karl-Wilhelm Lange

Präsident des

Volksbundes Deutsche

Kriegsgräberfürsorge e. V

 

 

Unverwechselbar

Zum 50jährigen Bestehen des Ostpreußenblattes möchte ich Ihnen meine allerherzlichsten Glückwünsche senden und sie verbinden mit dem dringenden Wunsch, daß Sie auch für das nächste halbe Jahrhundert mit gleicher Überzeugungskraft und mit gleichem klaren Profil und nationalkonservativer Ausrichtung Ihre Arbeit fortsetzen. Sicher ist dies auch ein Anlaß, des Mannes zu gedenken, dem Das Ostpreußenblatt so viel zu verdanken hat, nämlich Hugo Wellems, an den ich mich als einen der wenigen wirklichen deutschen Patrioten mit großer Dankbarkeit erinnere.

Das Ostpreußenblatt nimmt einen unverwechselbaren und unverzichtbaren Platz in der deutschen Zeitungslandschaft ein, da es, soweit ich sehe, wohl das einzige Blatt sein dürfte, das sich klar an den nationalen Überlebensinteressen unseres Volkes orientiert. Das wäre in jeder anderen Demokratie eine Selbstverständlichkeit und – wie man heute gerne das Wort konservativ übersetzt – Nachhaltigkeit dazu, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Was die Zukunft angeht, so habe ich da aber keine Sorge. Es ist eben so: Wer einmal feststeht, der läßt viele an sich vorbeigehen, aber er wird zu seinem Erstaunen feststellen, daß er eines Tages an der Spitze des "Fortschritts" steht.

Prof. Dr. Günter Rohrmoser

Stuttgart

 

 

Patriotische Gesinnung

Es sind mancherlei Glückwünsche zum Bestehen dieser "Wochenzeitung für Deutschland" auszusprechen. Zuvor ist jedoch derer dankbar zu gedenken, die unter Führung des verewigten ersten Sprechers der Ostpreußen, Ottomar Schreiber, den politisch weittragenden Entschluß faßten, eine im Eigentum der Landsmannschaft Ostpreußen stehende Zeitung zu schaffen. Aussagekräftig über das fremdbesetzte Land im Osten, Bindeglied zwischen in Westdeutschland verstreut Lebenden aus der Heimat Gejagten zu sein und die Meinung der Angehörigen eines aus ihrem 700 Jahre deutschen Landesteil vertriebenen Stammes zum Geschehen im neuen Lebensraum kritisch darzulegen. Dieser Aufgabe ist Das Ostpreußenblatt in fünf Jahrzehnten bravourös nachgekommen.

Kann es denn ein besseres Qualitätszeugnis für die Zeitung geben, als die dümmlichen Interventionen einer nicht mit besonderer Klugheit gesegneten MdB einer Partei in Ulbrichts Nachfolge, die sich die Ostpreußen als äußerst ungeeignetes Objekt ihrer zunehmend lächerlich wirkenden Rempeleien ausgesucht hat?

Vielen hat unser Dank zu gelten, die das Blatt in dieser Zeit gestaltet haben und ihm immer noch Format geben. Ich denke da an die von uns Gegangenen wie Hans-Ulrich Stamm, Friedrich Erhard, Erwin Scharfenroth, die Chefredakteure Martin Kakies, Eitel Kaper und den Nestor der ostdeutschen Journalisten, unseren unvergeßlichen Hugo Wellems, den tapferen Rheinländer. Nicht vergessen sein soll der Dichter mit dem Steuermannspatent Paul Brock, dessen Beiträge in dieser Zeitung ein anschauliches Bild von Ostpreußen gezeichnet haben, wie auch seine Romane nicht der Vergessenheit anheimfallen sollten.

Journalistisches Talent, gepaart mit nicht dem wechselnden Zeitgeist nachhechelnder patriotischer Gesinnung, bestimmt auch heute noch handwerkliches Können und Stil der für Politik, Zeitgeschehen und Feuilleton verantwortlichen Redakteure. Mit ihnen und ihren jüngeren Kollegen dürfte Das Ostpreußenblatt auch weiterhin in guten Händen sein.

Ich bin dem Wunsche, zu diesem Jubiläum ein Grußwort zu schreiben, auch deshalb gern nachgekommen, weil ich zehn Jahre lang für die Führung unserer Landsmannschaft in enger Zusammenarbeit mit meinem Freund Hugo Wellems mit manchem Rat zur Gestaltung des Profils dieser unserer Zeitung einen bescheidenen Beitrag leisten durfte. Deshalb fühle ich mich dem Ostpreußenblatt auch heute noch besonders verbunden. Allen für das Blatt Verantwortlichen wünsche ich eine allzeit glückliche Hand. Harry Poley