24.04.2024

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15.04.00 Leserbriefe und Meinungen

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. April 2000


Leserbriefe und Meinungen

 

Mißverständnis
Betr.: Folge 13/00 – "Auf der Suche nach dem Wähler"

Zu dem Bericht im Ostpreußenblatt vom 1. April über die Veranstaltung des "Aufbruch 99", in welcher Dr. Heiner Kappel über den Stand seiner Vereinigungsbemühungen kleinerer Parteien des "bürgerlich-konservativen Spektrums" referiert hat, bedarf es einer Richtigstellung. Und wie häufig in solchen Fällen, handelt es sich offenbar um ein Mißverständnis, welches es aufzuklären gilt.

Ja, ich habe mich ziemlich am Ende jener Veranstaltung zu Wort gemeldet und, wie ich mich genau erinnern kann, als "Wanderer zwischen zwei Welten". Damit war einerseits das von mir unterstützte Bemühen Heiner Kappels um eine Zusammenführung der Klein- und Kleinstparteien gemeint, andererseits das von mir unterstützte Bemühen Alfred Mechtersheimers um den Aufbau einer politischen Kraft auf einer größeren, weit über die bisherigen Parteimitglieder hinausreichenden Basis.

Nicht genau erinnere ich mich allerdings an den Wortlaut, mit welchem ich meine Ansicht auszudrücken versuchte, daß eines das andere keineswegs ausschließt, sondern gerade eine sinnvolle Kooperation am ehesten einen Erfolg verspricht. Leider muß ich nun annehmen, daß ich mich da so wirr und mißverständlich ausgedrückt habe, daß der Berichterstatter genau das Gegenteil ausgedrückt hat, – nämlich ich wolle der einen Alternative bedeuten, "das macht keinen Sinn".

Etwas mißtrauisch macht mich allerdings, daß "es macht keinen Sinn" überhaupt nicht zu meinem Wortschatz gehört, und noch ein bißchen mehr, daß es sich inzwischen doch herumgesprochen hat, daß ich einen "Aufruf zur Sammlung der Deutschen" herausgegeben habe, der mit einer Erklärung zur "Deutschen Aufbau-Organisation" abschließt. Heiner Kappel jedenfalls ist das durchaus bekannt, und das hat ihn keineswegs gehindert, mir zum Zeichen der Verbrüderung vor aller Augen die Hand zu reichen.

Baldur Springmann
Hof Springe

 

 

Gewinn für Leser
Betr.: Das Ostpreußenblatt

Ihnen und ihren Kollegen beim Ostpreußenblatt möchte ich einmal Dank und Sympathie für Ihre ausgezeichnete Arbeit an Inhalt und Form dieser Zeitung aussprechen, die sich zu Recht eine Wochenzeitung "für Deutschland" nennt. Kenntnisreich, mit großer Themenvielfalt, stets aktuell, mutig und von hohem sprachlichen Niveau ist sie ein Gewinn für den Leser. Auch wenn man, wie ich, aus Schlesien stammt, möchte man neben der eigentlichen Heimatzeitung Ihr Blatt durchaus nicht missen. Ich bestelle deshalb ein Geschenk-Abonnement.

Stephanie Heidelmeyer
Alzenau

 

 

Geschleift
Betr.: Folge 12/00 – Leserbrief von Oberst Köpcke "Der Stein war nackt – das Grab woanders"

Zum Leserbrief des Herrn Oberst Köpcke, Weißenfels, möchte ich noch anmerken, daß der Herr Oberst gewiß recht hat, wenn er beteuert, seine Sodaten hätten die Grabstätte der Marineoffiziere nicht "geschliffen". Sicherlich wird er im Verlaufe seines militärischen Werdegangs gar manchen Rekruten geschliffen haben, doch Bauwerke, Festungen und eben auch Denk- und Grabmale werden geschleift, wenn sie einem Mächtigen lästig geworden sind.

Joachim-Albrecht Liedtke
Eckernförde

 

 

Neue Form von Menschenfeindlichkeit?
Betr.: EU-Hetzkampagne gegen Österreich

Seltsame Dinge passieren in der Alpenrepublik: da lehnt sich ein Politiker an die Meinungen und Anschauungen der Bevölkerung an! Das allein macht schon verdächtig. Könnte es nicht sein, daß diverse Medien, damit die Öffentlichkeit in Mitteleuropa nicht auf "dumme" Gedanken kommt, in unsere Gemüter "stanzen" will, daß wer sich für Volkes Stimme interessiert eben ein Populist ist? Nun leben wir in einer Demokratie, und das Volk ist der Souverän. Wer als Teil der politischen Klasse mit dem Willen des Volkes nicht leben kann und nicht in der Lage ist, die allgemeinen Belange mit seinen Mitbürgern zu erörtern, der hat sich das falsche Volk oder die falsche Staatsform gewählt. Es geht also wohl gar nicht um Haider, sondern offensichtlich um die Ausschaltung eines "Störfalles". EU-Kommissar Solana erklärte offen, daß die EU-Sanktionen gegen Österreich den Zweck verfolgten, Bundeskanzler Schüssel zurück in die alte Koalition mit der Sozialistischen Internationale zu zwingen. Geht es also in Wirklichkeit um die sozialistische Gleichschaltung, mit der, nach alter SED-Schule als Antifaschismus getarnt, das Einstimmigkeitsprinzip in der EU-Kommission aufgehoben werden kann und so dann das eine oder andere Land seine Stimme verlieren wird? Der globale Internationalismus, dem funktionierende Nationalstaaten und kulturelle Eigenständigkeit im Wege sind, braucht offensichtlich die Etablierung einer Willkürherrschaft. Statt gesunder regionaler Wirtschaftsstrukturen in einem Europa der Republiken könnte es bald nur noch den trockenen Kuchen nackter globaler Wirtschaftsinteressen und Wirtschaftsegoismen geben. Rücksichtslose Machtpolitik kennzeichnet das Vorgehen der EU-Politiker, denn beispielsweise in Polen werden mit Eintritt in die EU wohl etwa 1,8 Millionen Bauernfamilien ihre Existenzgrundlage verlieren. Lautet die zynische Begründung nicht, sie seien nicht ausreichend qualifiziert, sich auf den "Wettbewerb" einzustellen, da sie ein "Managementproblem" hätten? Ist das nicht tatsächlich eine neue Form von "Menschenfeindlichkeit"?

Zurück nach Wien: Tatsache ist, daß es in Österreich noch nie zu Brandanschlägen auf Asylantenheime gekommen ist. Und für Flüchtlinge haben die Österreicher schon immer mehr Mitgefühl gezeigt als das Brüsseler Hauptquartier. Belgiens Bürger wurden von ihrer Regierung aufgerufen, ihre Ferien nicht mehr in Österreich zu verbringen. Nicht abgeraten wurde ihnen von einem Urlaub in China, Rußland oder Indonesien. Eines ist tröstlich: Es sind nicht die Menschen Europas, die solche Direktiven erfinden, denn solches kann nur der machtbessene Ungeist der Diktatur ersinnen. Viele Menschen in Europa reagieren darauf bereits in mitmenschlicher Konsequenz: Sie buchen Ferien in Österreich – jetzt erst recht! Unser Denken und unsere Phantasie sind doch noch nicht von Brüssel gesteuert.

Werner Schramm
Reutlingen

 

 

Nährboden für Haßtiraden
Betr.: Folge 12/00 – "Tote Katzen ..."

Der Artikel des Herrn Hans Heckel wirft ein Problem auf, das leider nicht ausreichend in der Öffentlichkeit behandelt wird, nämlich das Problem der antideutschen Kinderliteratur in Großbritannien. Nachfolgend eigene Erlebnisse: Fünftklässler, Kinder befreundeter Familien in Mittelengland, stießen mich vor Jahren auf ein Problem, das sie sehr zu beschäftigen schien. Bei gemeinsamer Freizeitbeschäftigung kamen wir uns näher, und ich freute mich, meine Sprachkenntnisse an Kindern auszuprobieren. Nach Tagen des Spielens wollten sie ihre Deutschkenntnisse vorweisen. Mir wurden deutsche Vokabeln aufgesagt, Wörter zwar, die aus einem Kindermund nicht kommen dürfen, jedoch akzentfrei. Angeblich war keine äußere Hilfe im Spiel, was ich nicht glauben mochte. Ich sparte nicht mit Lob. Doch Lob irritierte sie – etwa so, als ob sie sich des Lobes genierten. Eines Tages faßten sie Mut und holten stumm und kommentarlos einige ihrer Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke hervor und breiteten sie vor mir aus – Bücher mit Bildergeschichten. Auf den Einbänden las ich: military comic.

Was ich zu sehen bekam, ließ mich erstarren. Grausame Männer trieben ihr blutiges Spiel mit englischen Kindern. Da wurde mal ein Schulbus in den Straßen einer Stadt mit dem Jagdflugzeug verfolgt und ein Teil der Kinder mit den Bordwaffen totgeschossen. Der Mund des Piloten sprudelte Sprechblasen mit jauchzenden Kommentaren in deutscher Sprache, wobei die Wörter zusätzlich und fein säuberlich mit einer speziellen phonetischen Lautschrift unterschrieben waren, damit Kinder die deutschen Vokabeln richtig aussprechen können. Da wurde ein Pfadfinderlager englischer Kinder mit deutschen Kettenfahrzeugen zermalmt, wobei viele Kinder tot liegen blieben. Die Bekleidung der Angreifer mit aufgesetzter kaiserlicher Pickelhaube bestand aus einem Mix der Uniformteile von Wehrmacht, SA, SS, Reichswehr, und ihre Orden stammten aus verschiedenen deutschen Zeitepochen – ihre Sprechblasen enthielten Textteile der deutschen Nationalhymne. In dieser Weise ging es fort über hunderte Seiten. Den Kindern stand ihr Konflikt klar ins Gesicht geschrieben: weil deutsch sprechend – mußte ihr Gespiele eigentlich auch so böse sein wie diese Schergen. All meine Überzeugungskraft aufbietend, konnte ich die Kinder nicht bewegen, sich von dem völkerverhetzenden englischen Schund zu trennen. Die Eltern wiegelten ab, daß dies unsere persönliche Freundschaft nicht berühre, daß es sich vielmehr um eine allgemeine britische "Tradition", eine Art Massenbewegung handele, deren Anfänge auf das Ende des vorigen Jahrhunderts zurückgehen, als nämlich dem englischen Kolonialreich ein europäischer Konkurrent erwuchs. Und diese Druckerzeugnisse gehörten zur Gabenpalette für kleine Jungen. Daß dies in England Realität ist, fand ich dann noch öfters bestätigt.

Sicherlich findet man hier einen der Nährboden für die bekannten antideutschen Haßtiraden. Wenn ein unerschrockener und engagierter Zeitungsmann sich des Themas annehmen könnte, würde ich mich als alter Tilsiter freuen. Volker Grassmann, Leipzig

 

 

18 Jahre zu spät
Betr.: "Green card" und "Inder statt Kinder"

"Green card" fordert der Kanzler Schröder, aber "Kinder statt Inder" fordert der CDU-Obere Jürgen Rüttgers. Diese Forderung löste allerdings einen Sturm der Entrüstung bei SPD, Kirchen und Gewerkschaften aus.

Ich frage mich, was an der Forderung nach mehr Kindern, die mit staatlichen Mitteln ausgebildet werden sollen, damit Deutschland nicht zum Entwicklungsland wird, "fremdenfeindlich" sein soll. Richtig ist, daß diese Forderung 18 Jahre zu spät kommt. 1982 kam die CDU des Herrn Rüttgers auf die Machtsessel und versprach die große Wende, u. a. auch die geistig-moralische! Vorher hatte die SPD alles an Schule und Bildung, was sich bewährt hatte, umgekrempelt. Eine Reform jagte die andere. Das Schulsystem wurde quasi zerstört. Gleiche (Un)Bildung für alle hieß das Schlagwort der "Reformer". Eliten und Förderung Hochbegabter waren verpönt. Heute stehen Grund- und Hauptschulen kurz vor dem Kollaps, weil babylonisches Sprachgewirr herrscht und die Lehrer bis zu 18 verschiedene Nationalitäten in einer Klassen haben. Die Konferenz der Universitätsrektoren beklagt sich seit Jahren, daß ein Großteil der Abiturienten keine Hochschulreife besäße und die Universitäten überfordert wären, den angehenden Studenten erst einmal das notwendige Grundwissen zu vermitteln. Schröder meint nun, mit 20 000 Indern und Osteuropäern die Wissenslücke auffüllen zu müssen. Gibt es also in Indien eine bessere Ausbildung als bei uns? 4,2 Millionen Arbeitslose, Tausende arbeitslose Akademiker, davon allein 30 000 Informatiker. Alle zu dämlich, oder was? Man sollte die indische Regierung bitten, unseren Volksvertretern eine "Green card" auszustellen. Dann wären wir so manchen Unfähigen los.

Klaus Hoffmann
Bad Bevensen

 

 

Wahl respektieren
Betr.: Isolierungspolitik der EU gegenüber Wien

Die Isolierung Wiens durch die EU, nur weil die österreichische FPÖ als sogenannte Rechtspartei unter ihrem Vorsitzenden Jörg Haider als zweitstärkste Fraktion ins österreichische Parlament einzog, kann man als Eingriff in die Souveränität eines neutralen Staates ansehen. Schließlich waren doch die Wähler mit den anderen Parteien bisher nicht zufrieden gewesen, weshalb sie jetzt der FPÖ unter Jörg Haider ihr Vertrauen schenkten! Darum sollte man auch das positive Wahlergebnis für die FPÖ, das ja schließlich auf legalem demokratischem Wege zustande kam, generell respektieren. Aber anscheinend paßte es einigen sozial- und christdemokratischen EU-Parlamentariern nicht ins Konzept, daß in einem europäischen Staat nun auch mal eine Rechtspartei am Ruder ist, die nicht zu allem "Ja und Amen" sagt, um nur nach der EU-Pfeife zu tanzen. Schließlich hatten die breiten österreichischen Volksschichten wohl ihre eigenen Gründe, warum sie der FPÖ unter Jörg Haider ihr Vertrauen schenkten. Zumal doch die FPÖ in ihrem Wahlprogramm die brennenden Fragen der breiten Volksmehrheit festschrieb wie z. B.: "Innere Sicherheit" sowie die starke "Zuwanderung von Ausländern". Deshalb hat die EU noch lange nicht das Recht, sich in die inneren Angelegenheiten Österreichs einzumischen.

Georg Kitowski
Bochum

 

 

Fehlinformation
Betr.: Folge 10/00 – Foto Nordenburger See

In Folge 10 erschien ein Bild mit dem Hinweis, daß der Nordenburger See "oftmals" auch "Guja See" genannt wird. Das ist völlig falsch, denn er wurde oftmals auch Aschwöne See genannt, jedoch nie "Guja See". Wie aus meinem Briefkopf ersichtlich – Reiseleitung und Tonbild-Vorträge – verfüge ich über enormes Kartenmaterial und auch über beachtliche heimatliche Literatur. In weit über 30 Fällen fand ich nur den Nordenburger (Aschwöne) See, jedoch nie einen "Guja See". Fast 13 Jahre habe ich als Gerdauener Kreisvertreter für Das Ostpreußenblatt berichtet, welches wegen der ausgeprägten Wahrheitsliebe zu einem Begriff geworden ist. Geradezu grotesk, daß ausgerechnet dieses Blatt einer Manipulation aus engstirnigem Lokalpatriotismus heraus nachträglich den Anschein von Legalität verliehen hat bzw. mißbraucht wurde. Bitte verhelfen Sie der Wahrheit zum Durchbruch: Der Nordenburger See wurde oftmals auch als Aschwöne See bezeichnet, jedoch nie mit "Guja See", denn ein solcher See ist nirgends nachweisbar.

Erwin Goerke
Bad Homburg