29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

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06.05.00 Unterhaltung

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 06. Mai 2000


Unterhaltung


Eine kleine Reise

Von RENATE DOPATKA

Wie geht es dir, Mama? Alles in Ordnung?" Paula unterdrückt ein Lächeln. Jeden Morgen um dieselbe Zeit ruft ihre Tochter an und jedesmal stellt sie als erstes diese Frage: Alles in Ordnung?

Nein, es ist nicht alles in Ordnung. Aber warum soll sie Jutta, die in einer halben Stunde im Büro sein muß, mit der Schilderung ihrer Altersbeschwerden aufhalten?

"Alles bestens, meine Liebe."

"Wirklich? Deine Stimme klingt so kraftlos – "

Paula zögert. "Nun ja, der Magen rebelliert ein wenig. Aber es ist nicht weiter schlimm, nur so ein leichtes Unwohlsein."

"Warst du schon beim Arzt?"

Die Frage mußte ja kommen …! Paula holt tief Luft: "Noch nicht. – Wozu auch? Mein Rheuma hat der Doktor ja auch nicht in den Griff bekommen. Und mit dem Magen soll’s jetzt klappen?"

"Aber Mama, du kannst doch nicht alles in einen Topf werfen! Rheuma, das ist eine langwierige Sache, da schlägt nicht sofort alles an; da muß man halt ausprobieren, was einem hilft. – Bitte, geh noch heute zum Arzt. Es ist doch besser, er stellt was ganz Harmloses fest, als daß wir weiter im Ungewissen leben!"

"Na schön. Ich laß mich noch heute untersuchen. Bist du jetzt zufrieden?"

"Das ist wohl deine einzige Sorge?", lacht Jutta. "Also, bis heute abend! Ich ruf gleich nach Büroschluß an!"

Paula legt den Hörer auf und runzelt die Stirn. Sie verspricht sich nicht viel von einem Arztbesuch, aber wenn Jutta soviel daran liegt, ist sie bereit, auch diesen Gang auf sich zu nehmen.

Drei Stunden später sitzt sie im Sprechzimmer ihres Hausarztes, der eine leichte Reizung der Magenschleimhaut diagnostiziert: "Das kriegen wir aber schnell wieder hin. Die Tabletten, die ich Ihnen jetzt verschreibe, helfen da ganz ausgezeichnet."

"Es ist also nichts Ernstes?"

"Aber nein! Wenn sie sich beim Essen immer schön Zeit lassen und jeden Bissen gründlich durchkauen, wird Ihnen das auch nicht mehr passieren. Der Alltagsstreß hat uns ja alle am Wickel, aber zumindest daheim sollten wir das Tempo doch ein wenig drosseln, nicht wahr? Einfach öfter mal die Seele baumeln lassen, sich was Gutes tun, dann kann er sich gar nicht erst festsetzen, der Streß!"

"Die Seele baumeln lassen?" wiederholte Paula nachdenklich. "Ich glaube, Sie haben recht. Mir hilft es zum Beispiel immer, wenn ich ein bißchen auf Reisen geh’. Und genau das habe ich schon viel zu lange nicht mehr getan …"

"Eine Reise? Keine schlechte Idee. Wo soll’s denn hingehen?"

Paula steht lächelnd auf. "Wohin mich meine Sehnsucht trägt, Herr Doktor, ganz einfach …"

Zu Hause angelangt, nimmt sie brav die verordneten Tabletten ein. Statt dann aber die durch den Arztbesuch liegengebliebene Hausarbeit nachzuholen, zieht sich Paula ihren Lieblingssessel ans Fenster und macht es sich in ihm bequem.

Die Hände wärmend über den Leib verschränkt, schaut sie ins flirrende Grün des Gartens hinaus. Mittagsstille liegt über der Siedlung; eine friedlich-träge Stille, in der sich frei entfalten kann, was sonst nur im Verborgenen lebt. Ohne daß Paula ihre Gedanken in eine bestimmte Richtung zwingt, tauchen sie plötzlich auf – die Bilder der Vergangenheit.

Einst Erlebtes gewinnt neu an Zauberkraft: wogender Roggen im Gewittersturm, der mit dem Horizont verschwimmende See, Mittagsstille, nur gestört vom Summen der Bienen und dem fernen Dengeln einer Sense, Einsamkeit, die nicht weh tut …

In ihren Füßen zuckt es, während Paula vertraute Wege entlangläuft, barfuß, mit der federnden Leichtigkeit, die nur ein Kind besitzt. Heiß brennt der sandige Feldweg unter ihren Sohlen, aber sie weiß, gleich kommt der Wald und dort, wo er am dichtesten steht und kein Sonnenlicht hereindringt, wartet er mit kühlem Moos auf; weich wie Watte fühlt er sich an, und welchen Spaß macht es doch, in vollem Lauf über Wurzeln und andere Hinternisse einfach hinwegzuspringen …!

Von weitem dringt ein Geräusch an ihr Ohr. Ein irritierendes, lästiges Geräusch, das dem Zauber der Waldeinsamkeit ein jähes Ende setzt. Sekunden verstreichen, bis Paula erkennt, daß es das Läuten des Telefons ist.

"Ich hoffe, ich habe dich nicht beim Nickerchen gestört", hört sie Jutta sagen. "Eigentlich wollte ich dich ja erst abends und nicht schon in der Mittagspause anrufen. Aber der Gedanke, wie es dir wohl beim Arzt ergangen ist, hat mir einfach keine Ruhe mehr gelassen –"

"Gut ist es mir ergangen", erwidert Paula langsam. "Der Doktor meint, es sei nur eine kleine Magenreizung. Die Tabletten, die er mir verschrieben hat, sollen das aber rasch wieder in Ordnung bringen. – Zwei habe ich schon eingenommen –"

"Und – helfen sie?"

"Ja, das ist schon seltsam … Dieses Unwohlsein, das ist wie weggeblasen …"

"Deine Stimme klingt auch wieder ganz kräftig", freut sich Jutta. "Siehst du nun ein, daß die richtige Medizin wahre Wunder wirken kann –?"

"Nicht nur die Medizin, mein Kind", hält Paula mit leisem Lächeln dagegen, schwingt in ihr doch noch immer die segensreiche Stille des heimatlichen Kiefernwaldes nach …



Die Mücke im Frack

Von WALTER ADAMSON

Es war nur ein kleiner Frack, denn die Mücke, die ihn trug, war nicht groß. Er war gut, vom besten Schneider gebaut. Die steife Hemdenbrust, die weiße Fliege, der makellose Kragen. Es hatte Stil. So eingekleidet zog die Mücke zum Empfang des Präsidenten, dessen Republik ihren Nationalfeiertag beging. Die Mücke gehörte nicht zum diplomatischen Korps. Sie war nicht einmal eingeladen. Niemand weiß, wie sie herein gekommen war. Durch ein offenes Fenster, durch die Tür, den Kamin? Summend mischte sie sich unter die Gäste, stach hier und da, kostete vom Kaviar und, durstig von dieser salzigen Delikatesse, begann sie an den dargebotenen Getränken sich zu erquicken. Champagner, Whisky, Cognac, Bier. Alles war ihr recht. Unerfahren im Genuß alkoholischer Getränke betrank sich die Mücke. Sie fing an, lauter zu summen und wilder umherzufliegen, um sich richtig einmal auszutoben. Es war ein Gaudium. Als die Nationalhymne von Ypsilon gespielt wurde, summte sie diese ungeniert mit.

Versuche, die Mücke zu erschlagen, mißlangen. Sie amüsierte sich königlich dabei. Sie war zu besoffen, die Lebensgefahr, in der sie sich befand, zu erkennen. Sie war aber durchaus keine dumme Mücke und hatte bald herausgefunden, was alle diese Leute hier eigentlich taten, warum sie sich in solchen Mengen zusammengefunden hatten, warum man unaufhörlich trank und einen ohrenbetäubenden Lärm machte, daß bald niemand mehr sein eigenes Wort verstehen konnte. Sie hatte ihr ganzes Leben lang Blut gesogen und fühlte sich, wenn man so sagen darf, den Menschen blutsverwandt.

Hier war nun jene Art Menschen versammelt, die aus dem Sinnlosen eine Tugend, das heißt, ein Geschäft zu machen verstanden. Die zu einander sprachen, ohne sich zu verstehen bei dem Krach. So entschloß sich denn die Mücke, da sie nun einmal einen Frack besaß, diesen zu nützen. Daß man aus einer Mücke einen Elefanten machen konnte, war ihr bekannt. Warum also nicht auch einen Diplomaten!? Intelligent, wie sie war, hatte sie bald herausgefunden, daß die Republik Ypsilon keinen Vertreter zu einem Empfang entsandt hatte. Es bestanden keine diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Republiken. Die waren wegen irgendwelcher Meinungsverschiedenheiten abgebrochen. So ließ sie sich zum Generalkonsul der Republik machen, deren Sprache sie nicht einmal summen konnte. Das gelang ihr nicht nur, weil sie einen Frack hatte, sondern auch, weil sie eine Stechmücke und dazu noch vermögend genug war, die Kosten des Generalkonsulats aus eigener Tasche zu tragen.

Am Nationalfeiertag ihrer Republik ließ sie es sich nicht nehmen, ihren ersten Empfang zu geben. Das diplomatische Korps war vollständig erschienen. Der Kaviar rollte von den Brötchen aufs Parkett, der Champagner floß, der ohrenbetäubende Lärm verhinderte jegliche Verständigung. Alles war "comme il faut". Als die Nationalhymne ertönte, da summte die Mücke, und alles alles, summte mit. Niemand versuchte mehr, die Mücke zu erschlagen, obwohl sie trotz oder gerade wegen ihrer diplomatischen Immunität hier und da ein paar heftige Stiche versetzte und ihren Kollegen das Blut aussaugte. Das war nun ganz legitim.

Sie gehörte jetzt dazu. Sie war arriviert. Sie war im Inneren Kreis gleichwertig aufgenommen. Weil sie stechen konnte, weil sie einen gutsitzenden Frack hatte, weil sie blutsaugende Neigungen und Fähigkeiten hatte. Sie war mit sich und der Welt zufrieden, besonders weil sie jetzt an einem Flügel ein diplomatisches Nummernschild hatte, so daß man sie nicht ohne weiteres aufschreiben konnte, wenn sie an verbotenen Stellen parkte. Und fliegen mußte sie schon gar nicht mehr. Das tun ja nur gewöhnliche Mücken …



Meine drei Maifeigen

Von WILLI WEGNER

Nein, ich muß gestehen, es waren mehr als drei. Es mochten wohl hundert gewesen sein oder zweihundert. Aber ich möchte die nicht mitrechnen, die mir meine Lehrer oder meine Eltern verabreichten, denn diese kleinen "Moral-Klapser" waren viel zu gut gemeint gewesen, als daß ich mich ihrer noch erinnern könnte. Wirklich unvergessen hingegen sind mir jene drei Ohrfeigen, die ich meiner damaligen Anschauung nach völlig unverdient bekam. Ich will von ihnen der Reihe nach berichten.

Übrigens waren sämtliche drei Ohrfeigen Maifeigen. Maifeigen sind Ohrfeigen, die man im Mai bekommt. Im Mai ist der Mensch besonders unternehmungslustig, die Sonne scheint munter auf das junge Grün, und das ganze Leben ist ein buntes, spaßiges Bilderbuch. Ich mochte acht Jahre als gewesen sein. Hinter unserem Haus lag der Park mit seinen knirschenden Kieswegen und den bequemen Bänken, auf denen lustig gekleidete Pärchen saßen und einander bei den Händen hielten – warum, das mochte der Kuckuck wissen! Die Idee aber mit der Brieftasche stammte von meinem Freund Fritz. Fritz war zehn. Ich gebe allerdings zu, daß ich aus Mutters Nähkasten den Zwirnsfaden besorgt hatte. Sechsmal war unser Trick schon geglückt. Es war eine alte, leere Brieftasche. Und ein viel zu dünner Zwirnsfaden für verliebt und verträumt dreinblickende Augen. Conny, mein Bruder – er war sieben – saß im Gebüsch hinter der Bank. Er intonierte das Gezwitscher einer Nachtigall, sobald der Mann zu dem Mädchen sagte: "Heiraten? Wir beide? Aber wir haben doch gar kein Geld?" Dann zog Fritz an dem einen Ende des Fadens, ganz langsam, und der Mann, der kein Geld zum Heiraten hatte, erblickte just die Brieftasche zu seinen Füßen. Oder das Mädchen erblickte sie. Es kam auf eines heraus – und sowie sie sich darauf stürzen wollten, zog ich am anderen Ende des Zwirnsfaden. Das waren unsere Maispiele! Aber beim siebenten Pärchen hatten wir Pech. Wahrscheinlich hatte der Mann Habichtsaugen. Er lief solange dem Zwirnsfaden nach, bis er mich bei den Haaren hatte und mir die erste wirkliche Ohrfeige meines Lebens versetzte.

Die zweite bekam ich, als ich elf war. Mit elf ist man in den Flegeljahren. Wir verfertigten uns also heimtückische Waffen, wie zum Beispiel Blasrohre. Ich stibitzte meiner Mutter ein Einweckglas mit Blaubeeren. Blaubeeren eignen sich vortrefflich als Geschosse für Blasrohre. Das werden mir alle, die jung waren, bestätigen können.

Die Bank war dieselbe, und auch die Pärchen, so schien es uns, waren dieselben. Wir bliesen die saftigen Beeren aus dem Hinterhalt den Männern auf die weißen Oberhemden und den Mädchen auf die maibunten Blusen. Das ging viel länger gut als die Sache mit der Brieftasche, weil ja an den Blaubeeren keine verräterischen Zwirnsfäden angebracht zu werden brauchten. Wir freuten uns über jeden Volltreffer. Bis es mich erwischte! Ich kann nur sagen, es war die saftigste aller Ohrfeigen, die ich je bekam …

Neun Jahre später – abermals im Mai – erhielt ich die "unvergeßliche Dritte"! Merkwürdig genug, daß es an derselben Stelle geschah, im Park nämlich hinter unserem Haus. Der Mai hatte die Romantik des guten alten Parks abermals frisch überholt, im jungen Grün der Bäume jubilierten die Vögel, die Sonne schien auf die Kieswege, und wir hielten uns bei den Händen – Inge und ich. Der Kuckuck mochte wissen, weshalb! Ich will mich kurz fassen; es war mein erster Kuß und meine dritte Ohrfeige!

Heute ist Inge meine Frau …

Seit einigen Tagen vermißt Inge eine Rolle Zwirn aus ihrem Nähkästchen. Wir haben Horst-Günter in Verdacht, unseren Jungen, aber der ist doch erst vier …



Kunstgenuß

Konzert Herbert Brust

Welcher Ostpreuße kennt es nicht, das Ostpreußenlied, komponiert von Herbert Brust? Ursprünglich der Schlußchor des Oratoriums "Ostpreußenland" mit Texten von Erich Hannighofer wurde "Land der dunklen Wälder und kristallnen Seen" vor allem nach Flucht und Vertreibung zu einer Hymne auf die unvergessene Heimat. Aus Anlaß des 100. Geburtstages des Komponisten aus Königsberg werden auf dem Deutschlandtreffen Pfingsten in Leipzig viele Werke von Herbert Brust erklingen. Das Rosenau-Trio mit Helga Becker-Winkler (Klavier), Holger Bornschier (Bariton) und Martin Winkler (Sprecher) wird im Zusammenwirken mit dem Kulturkreis Simon Dach und dem Baumann-Quartett am Sonnabend, 10. Juni, 16 Uhr, im Congreß Center Leipzig in der Neuen Messe Lieder, Klavier-, Chor- und Quartettkompositionen zur Aufführung bringen, darunter Tonschöpfungen wie "Abendmusik vom Schloßturm", "Elche", "Bauernspruch", "Es blauen wohl tausend Seen" sowie Wander- und Liebeslieder, und das Leben und Wirken Brusts würdigen. Ein musikalischer Kunst-genuß, den man nicht versäumen sollte. man



Leipziger Liederreigen

Tuta und Malchen sind begeistert von dem Musikprogramm

Malchen, Malchen, nu stell dir mal vor! Man kann es nich glauben, die Hildchen ..."

"Tuta, Goldchen, nu sag bloß, was is passiert? Du bist ja ganz aufgeruschelt. Mir wird all ganz schwummrig, wenn ich dir nur zuhör!"

"Na, Malchen, da soll man nich aus der Haut fahren und sich die Koddern vollärgern! Die Hildchen, die olle Schartek, will nu doch nich mit nach Leipzig. Was sagst dazu?"

"Nu, sag bloß, Tuta. Die hat wohl einen Biswurm, oder?"

"Ach, Malchen, ganz einfach. Die Hildchen hat ihre Eintrittsplakette inne Ritz geschorrt und nu..."

"Na, dann soll sie sich doch eine neue bei ihrer Gruppe kaufen. Die 18 Mark hat sie doch über. Soll sie ein bißchen sparen bei der Kledage, meinst nich? Außerdem is das Geld für die Plaketten gut angelegt; hast mal überlegt, was da in Leipzig alles vorbereitet werden muß. Da is doch viel zu tun, wenn so viele Menschen kommen. Meinst, das geht von selbst und tut nuscht kosten?"

"Hast ja recht, Malchen, umsonst is der Tod. Die Hildchen redt manchmal wie e Endche Licht."

"Na siehst, Tuta, mein Goldchen. Hast all gehört? Hundert Landsleute aus dem südlichen Ostpreußen sind auch nach Leipzig eingeladen. Je vier Personen konnten die 20 Heimatkreisgemeinschaften vorschlagen. Und außerdem kommen 22 Kinder der Kindertanzgruppe SAGA der deutschen Volksgruppe in Bartenstein. Die werden beim Bunten Abend am Sonnabend mitmachen."

"Nu sag bloß, Malchen. Da is doch auch das Offene Singen mit Eike Funck..."

"Klar, Tuta. Diesmal werden die ostpreußischen Lieder am Bunten Abend gesungen. Schließlich gestaltet Eike Funck ja auch den Abend. Unterstützt werden wir von zwei Chören, vom BdV-Chor Leipzig und vom Chor Heimatmelodie Jena. Volkstanzgruppen werden natürlich auch wieder mit dabei sein. Wird schon ein großes Ereignis ..."

"Aber ja, Malchen. Ruth Geede und Herbert Tennigkeit soll’n ja auch wieder mit von der Partie sein. Und Musiker vom berühmten Gewandhausorchester. Weißt, daß es das älteste bürgerliche deutsche Konzertorchester is?"

"Tuta, was bist du auf Kien!"

"Ach, weißt, Malchen. Musik is doch was Schönes. Ich werd auch zu dem Konzert gehen, das am Sonnabend um 16 Uhr zu Ehren von Herbert Brust veranstaltet wird. Das Rosenau-Trio wird auftreten und all die schönen Melodien bringen. Nach dem Tod von Willy Rosenau machen Martin Winkler und seine Frau Helga Becker-Winkler weiter, unterstützt von dem Bariton Holger Bornschier. Diesmal sind auch Mitglieder des Kulturkreises Simon Dach und das Baumann-Quartett mit dabei. Ich bin schon gespannt ..."

"Nu gerat man nich aus dem Häuschen, Tuta. Aber hast ja recht, mich hubbert auch immer, wenn ich das Ostpreußenlied Land der dunklen Wälder hör; das hat der Herbert Brust doch komponiert, nich?"

"Ja, Malchen, und noch viel mehr. Lassen wir uns überraschen."

belauscht von os



Ein Lied erklingt

Von Gertrud Arnold

Menschen, die gern singen,

sind beliebt, gefragt,

andern Freude bringen,

und der Morgen tagt.

Ihre Lieder ziehen

in die Herzen ein,

Blumen voll erblühen,

was kann schöner sein?