Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 13. Mai 2000 |
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Kommentare: Planspiele Während die USA ungeniert eine neue Runde im
Rüstungsgeschehen mit der Errichtung von nationalen Raketensperren einläuten und die
Bundeswehr in die Dimension einer sogenannten "Interventionsarmee" gepfercht
werden soll, wartet die große meinungsbildende Presse begleitend mit spektakulären
"Expertenwarnungen" auf. Rußland, so heißt es etwa in der "Welt",
sei dabei, just eine "Pocken-Bombe" zu entwickeln, und drei amerikanische
Metropolen bereiteten sich bereits auf denkbare Angriffe mit biologischen Waffen vor. Ein
angeblich bereits 1992 (sic) geflohener russischer Mikrobiologe namens Ken Alibek warnt
nun rechtzeitig zum neuen Rüstungslauf vor den Gefahren, da er selbst an entsprechenden
Entwicklungsprogrammen teilgennommen habe. Merkwürdig genug, daß er unter der
Regentschaft des oft trunkenen und führungsschwachen Präsidenten Jelzin nicht mit seinen
Wahrheiten herausrückte. Besitzt Putin doch ein anderes Format? Damals wäre es doch
leichter gewesen, den erst angelaufenen Entwicklungsprogrammen zu begegnen. In einem Punkt
freilich muß man dem geflohenen russischen Wissenschaftler beipflichten, wenn er sagt:
"Einige Regierungen in Europa verhalten sich wie kleine Kinder. Sie denken gar nicht
daran, daß wir durch biologische Waffen bedroht sind." Eine Botschaft, die man
umgehend dem Präses des Zwölf-Punke-Maßnahmekatalogs, Richard von Weizsäcker, zur
Umwandlung der Bundeswehr zukommen lassen sollte. Der will nämlich die Bundeswehr zu
einer Art von Weltfeuerwehr umwandeln, die freilich zu schwach ist, um zu Hause löschen
zu können. Peter Fischer Nun bezeichnet auch Bundekanzler Schröder den 8. Mai, den Tag der Kapitulation der
Deutschen Wehrmacht, als einen "Tag der Befreiung". Die Revolution, die
heutigentags längst nicht mehr auf den Barrikaden der Straße stattfindet, sondern aus
den Hinterzimmern auswärtiger Politik stammt, strömt machtvoll und eindringlich via
Bildschirm als scheinbar unbeeinflußbares Dauerfeuer in die gute Stube eines jeden
Deutschen. Was hier noch nicht fruchtete, besorgen anderntags die Schulmeister, die
Presse, die Verlage, die Administration. Selbst die Kirchen, Teil unserer Kultur, die in
sich die Idee von der Vergebung jeglicher Schuld, außer der wider den Heiligen Geist,
trägt, folgt willig den politischen Vorgaben. Für die Evangelische Kirche ist hier
insonderheit Berlins Bischof Wolfgang Huber zu nennen, der hinter jeder noch so dezenten
Zurückhaltung offenbar verstockte Schuldverweigerer vermutet. Er kritisierte nicht nur
das unlängst gegebene päpstliche Schuldbekenntnis als nicht weitgehend genug und
fordert, daß "das Schuldbekenntnis der Evangelischen Kirche eine Aufgabe ist, die
sich in jedem Jahr von neuem stellt". Inzwischen sind manche Beobachter auf den
Gedanken gekommen, der in Sachen Vergebung so hartherzige Bischof wird nicht so sehr vom
Schuldbekenntnis umgetrieben, sondern von der Vergangenheit seines nationalsozialistisch
orientierten Elternhauses. Sein Vater war einer der bedeutendsten NS-Staatsrechtslehrer,
der unter anderem das Werk "Verfassungsrecht des Großdeutschen Reichs"
geschrieben hat. Der Berliner Bischof ist befangen, unbefreit. ' |