24.04.2024

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03.06.00 Für Sie gelesen

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 03. Juni 2000


Für Sie gelesen
Unterhaltsamer Alltag

Es ist nicht gerade eine belebte Straße, eher eine "trostlose Drecksgasse, verrottete". Ihre schönen Tage sind längst vorbei und auch die des Kiosk, der die seltsamsten Gestalten anlockt. Den Antiquar, der auch tief in der Nacht auf den Walkürenritt von Wagner nicht verzichten will – in vollster Lautstärke, versteht sich –, oder den Dachdecker, der hochtrabende Pläne hat, und seine Kumpane Kalle und Buddy, der im Krieg als Kind so sehr gelitten hat und nur unverständliches Zeug vor sich hin brabbelt. Da ist auch Nikita, das einsame kleine Mädchen, das sich vor dem Eckenflüsterer fürchtet, oder Kwiatkoski, der Schüler von Beuys an der Akademie in Düsseldorf, und die alte Rose Quitländer, die noch so sehr viel weiß aus vergangenen Tagen. Seit Jakob, der Kioskbesitzer, tot ist, führt seine Freundin Lena den Laden. Nur die Stammkunden sind noch geblieben. Das soll sich ändern, als Karla eines Tages auftaucht. Was will ausgerechnet eine Frau wie sie am Kiosk? Kann sie den Bauunternehmer Krahwinkel daran hindern, das Paradies mit kleinen Fehlern dem Erdboden gleichzumachen? – Sabine Werz hat mit ihrem Roman Kiosk (Ehrenwirth Verlag, Bergisch-Gladbach. 240 Seiten, geb. mit Schutzumschlag, 29,80 DM) ein unterhaltsames Milieubild gezeichnet und Geschichten aus dem Alltag spannend serviert. hm