19.04.2024

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10.06.00 Leipzig: Ostpreußische Denkmäler erinnern an die Befreiungskriege

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 10. Juni 2000


Leipzig: Ostpreußische Denkmäler erinnern an die Befreiungskriege

Carl Friedrich Friccius trat 1813 als Major der Landwehr bei und stand an der Spitze des 3. Königsberger Bataillons des 3. Ostpreußischen Landwehr-Infanterieregiments, das als einzige Landwehreinheit am Sturm auf Leipzig teilnahm. Er drang am 19. Oktober beim Sturm auf die Stadt als einer der ersten durch das damals an dieser Stelle befindliche Grimmaische Tor in Leipzig ein. Seit 1808 Oberlandesgerichtsrat in Königsberg, übernahm er 1813 das Kommando des Königsberger Bataillons. Erst im Sommer 1816 trat er als Oberstleutnant wieder in seinen zivilen Beruf zurück. Seit 1831 war er preußischer Generalauditeur. Bekannt wurde Friccius auch als Militärschriftsteller. Bekannt war seine "Geschichte des Krieges 1813/14" und die "Geschichte der Befestigungen und Belagerungen Danzigs" aus dem Jahre 1854. Er starb 1856 in Berlin. Die Grundsteinlegung des Friccius-Denkmals (Foto unten rechts) erfolgte sieben Jahre nach seinem Tode anläßlich des 50. Jahrestages der Schlacht im Jahre 1863. Gestiftet wurde es von der Stadt Leipzig. Das bronzene, von Schievelbein modellierte Portraitmedaillon stiftete die Stadt Berlin. Es steht an der Südseite des Täubchenwegs in Leipzig (Nähe Abzweig Dresdner Straße). Der Obelisk (Foto oben links) mit der Aufschrift "Mit Gott für König und Vaterland" findet sich am Westufer des Teiches am Stünzer Park (Nähe S-Bahnstation Anger-Crottendorf). HBvS John Motherby stammte aus einer bekannten Königsberger Familie. Sein Vater Robert war 1754 als 18jähriger aus Schottland in die Stadt am Pregel eingewandert. Er war Mitbegründer und Inhaber der Handelsfirma Green, Motherby & Co. in Königsberg. Eine besonders enge Freundschaft verband ihn mit Immanuel Kant, zu dessen berühmten Tischgesellschaften er regelmäßig geladen wurde. Roberts Ehefrau Charlotte, eine geborene Toussaint, entstammte einer aus Frankreich eingewanderten Hugenottenfamilie. Sein Sohn John Motherby, gebürtiger Königsberger, war ebenfalls ein vielseitig gebildeter Mann. Nicht nur war er ausgebildeter Jurist und Kameralist, sondern hatte auch die Landwirtschaft praktisch gelernt. Einer Mode der damaligen Zeit folgend, war er im Anschluß an das Studium zwei Jahre durch Deutschland und Europa bis nach Paris und Genua gewandert. Nach seiner Rückkehr arbeitete er zunächst bei der Polizeideputation. Als am 17. Mai 1813 die Kriegserklärung Preußens an Frankreich und die königliche Verordnung über die Organisation der Landwehr erfolgte, meldete er sich zur Überraschung seiner Angehörigen und Kollegen freiwillig zur Landwehr. Der 29jährige erhielt eine Kompanie bei dem Königsbergischen Landwehrbataillon unter Friccius, kämpfte bei Großbeeren und Dennewitz und machte die Belagerung bei Wittenberg mit. John Motherby fiel bei der Erstürmung des Grimmaischen Tores in Leipzig. Sein Grabkreuz in Form eines Eisernen Kreuzes mit einer stilisierten, nach unten gewendeten Fackel stand früher auf dem Leipziger Alten Johannesfriedhof. Heute ist es an der Südseite des Täubchenwegs, nahe der Dresdner Straße, zu sehen.

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