Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 24. Juni 2000 |
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Ein vergessener Dichter? Kraft-Eike Wrede bemüht sich um das Werk Hermann Sudermanns Hermann Sudermann lebt" hieß eine gut besuchte Ausstellung über den Dramatiker und Schriftsteller aus Matziken, Kreis Heydekrug, auf dem Deutschlandtreffen in Leipzig. Sie zeigte nicht zuletzt auch, wie beliebt das Werk des Ostpreußen auch heute noch ist. Einer, der zu den Verehrern Hermann Sudermanns gehört, ist der 1943 in Kassel geborene Kraft-Eike Wrede. "Bereits als Schüler", so Wrede, der heute in Berlin lebt, "bekam ich von einem Freund der Familie er war Buchhändler die 1911 erschienene Literaturgeschichte ,Dichtung und Dichter der Zeit von Albert Soergel geschenkt. Das Porträt des damals als zeitgenössischer Autor vorgestellten Hermann Sudermann las ich mit besonderem Interesse. Von anderen Literaturfreunden erhielt ich später seine 1917 erschienene Sammlung ,Litauische Geschichten geschenkt, aus deren Auswahl mich bereits als junger Mensch die um menschliche Seelenabgründe wissende Erzählung ,Die Reise nach Tilsit faszinierte." Wrede, der zunächst eine Lehre als Verlagsbuchhändler absolvierte, studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte; auch ließ er sich als Schauspieler und Sprecher ausbilden. Dieses kam ihm bei seinem Vorhaben, den Dichter Hermann Sudermann einer breiten Öffentlichkeit wieder nahezubringen, gerade recht. "Hermann Sudermann", so Wrede, dessen Vorfahren mütterlicherseits aus Ostpreußen stammen, "galt im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts als einer der erfolgreichsten deutschen Autoren. Es bedeutete für mich einen wichtigen Impuls, ihn aus der Vergessenheit zu bergen, in die er in der Nachkriegszeit durch die UFA-Verfilmungen seiner literarischen Stoffe geraten war. Schließlich wurden diese Filme nach 1945 als ,Nazi-Propaganda verpönt. Das Werk und die Person Sudermanns erneut ins Bewußtsein der literarisch interessierten deutschen Öffentlichkeit zu rücken ist mir ein inneres Anliegen." 1995 dann hat Kraft-Eike Wrede ein Leseprogramm mit einer Auswahl aus Sudermanns Prosa und Dramen zusammengestellt. "Diese Anthologie war als Lesung Bestandteil des Eröffnungsprogramms des von mir im Auftrag des Kunstamtes Berlin-Wilmersdorf eingerichteten ,Kommunalen Theaters dieses Berliner Stadtbezirks", berichtet Wrede. Auch zum 70. Todestag Sudermanns am 21. November 1998 trat Wrede diesmal gemeinsam mit der Schauspielerin Nora Bendig mit der Lesung in Berlin auf. "Die Lesung hatte ein alles andere als ,nostalgisch-heimatverklärtes Publikum gefunden, vielmehr waren die Zuhörer aufgeschlossen und neugierig", betont Wrede, der gern mit diesem Programm auch auf Tournee gehen würde. Interessenten wenden sich deshalb bitte direkt an Kraft-Eike Wrede, Ilmenauer Straße 3, 14193 Berlin, Telefon 030/ 8 26 29 23, Fax 030/ 8 25 25 76. man |