20.04.2024

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15.07.00 "Red Card" für die angestammte Bevölkerung – Betrachtungen eines Laien

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. Juli 2000


Zwischen EM und WM: Charles Darwin und der Fußball
"Red Card" für die angestammte Bevölkerung – Betrachtungen eines Laien

Es geht hier keineswegs nur um den Fußball, sondern auch um das ganze Drumherum, welches umso eher ins Auge springt, je weniger man sich für Sport interessiert: Wenn man etwa die Mannschaften Revue passieren läßt, die erfolgreichen und die weniger erfolgreichen, so drängt sich der Schluß auf, daß in manchen Ländern bereits jenes Prinzip gilt, welches in Deutschland noch debattiert wird, nämlich "Inder statt Kinder". Nichts gegen Inder, und obendrein gab’s im französichen Team gar keine Inder. Wohl aber waren da allerlei andere, die der Betrachter nicht ohne weiteres für Franzosen halten würde. Leih- oder Beute-Franzosen gewissermaßen, und bei Portugiesen, Holländern etc. sah es ähnlich aus. Selektive Vergangenheitsbewältigung, könnte man auch sagen.

Sportliche und sonstige Leistungen sind selbstverständlich zu respektieren, egal von wem sie erbracht werden. Besonders anerkennenswert ist, wenn einer den sozialen Aufstieg schafft – mangels anderer Möglichkeiten eben über den Sport. Trotzdem bleibt ein schaler Nachgeschmack: Ist es nicht unfair, sich mit fremden Federn zu schmücken – unfair gegenüber der Konkurrenz (was in einer kommerzialisierten Sportwelt noch anginge), vor allem aber gegenüber jenen, die beim Fußball Erfolgserlebnisse vorgegaukelt kriegen, während sie sonst ziemlich hoffnungslos in Großstadt-Ghettos oder ehemaligen Kolonien dahinvegetieren müssen?

Kein Schiedsrichter pfeift hier dazwischen, und deshalb wird übersehen, daß jedes ungeahndete Foul längerfristig betrachtet ein Eigentor ist: Verleitet es doch dazu, die eigenen Bemühungen einzuschränken oder aufzugeben! Billig-Importe sind verlockend, aber genau wie das Industriepotential geschädigt wird, wenn Massenwaren zu Dumpingpreisen ins Land kommen, so bewirkt auch Massenimmigration, sei sie nun ungesteuert ("nächstenliebend") oder selektiv ("egoistisch"), daß die eigenen Human-Ressourcen verkümmern: Erst werden Hilfsarbeiter geholt, weil sich die eigenen Leute für bestimmte Sachen zu gut vorkommen. Allmählich dürfen dann Gurus, Schamanen und Medizinmänner auch die heimische Forschung und Technik übernehmen. Irgendwann werden fremde Söldner angeheuert. Und am Ende entfällt sogar das lästige Gebären und Großziehen eigener Kinder.

Ob man nun die Erleuchtung bei Charles Darwin oder beim Fußball sucht – hinter jeder Green Card, ja sogar hinter jeder Blue Card lauert die Red Card, die Rote Karte! Nur kommt diese erst zum Vorschein, wenn das Kartenhaus zusammengeklappt ist. Mit den für immer Ausgeschlossenen befassen sich dann bestenfalls die Historiker, und deren politisch korrekte Forschungsergebnisse sind per Gesetz vorgegeben.

Die Fernsehbilder vermitteln aber noch weitere Eindrücke: Neuerdings schmieren sich auch Europäer Stammesmarkierungen in die Gesichter, flechten die Haare zu unentwirrbaren Zotten und verrenken die Glieder bei monotonem Tamtam! Steckt dahinter ein bisher noch nicht entschlüsselter evolutionärer Vorteil? Oder ist es nur, damit die mit Entwicklungshilfe Bedachten keine Minderwertigkeitskomplexe bekommen? Zum Trost jedenfalls für jeden Deutschen, der sich über Anglizismen aufregt: Trotz aller Sprachpflege seitens der Académie Française wurde auf den Champs Elysées "We are the champions" gesungen. (Klang eigentlich: "Vie aar se schempion.")

Vorm Bildschirm wird sogar der Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und Multikultur offenkundig, und man fragt sich, warum dieser Aspekt noch nicht ins Parteiprogramm der Grünen aufgenommen wurde: Wie nämlich jeder Elektroniker bestätigen wird, verbraucht der Fernsehapparat bei hellen Bildern mehr Strom als bei dunklen. Das Interview mit einem kongolesischen Import-Fußballer ist demzufolge volkswirtschaftlich günstiger und umweltpolitisch sinnvoller als etwa eines mit Joschka Fischer. (Obwohl der ohnehin nur mehr dunkle Anzüge trägt.) Wenn man nun nach diesem Kriterium die Minister auswählt, dann lassen sich alleine bei der Tagesschau Millionen Kilowattstunden einsparen, und schon dürfen wir wieder ein Kraftwerk schließen! – Aber warum sollte das nur für Minister gelten? Liegt nicht der nationale Ehrgeiz darin, sich als erste Population ("Bevölkerung") freiwillig hinwegdarwinisieren zu lassen? R. G. Kerschhofer