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15.07.00 Die Insterburger Heimatgruppe in Hannover feierte ihr 50jähriges Bestehen

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. Juli 2000


...wer fern der Heimat lebt
Die Insterburger Heimatgruppe in Hannover feierte ihr 50jähriges Bestehen

Rund 180 Personen bekunde ten bei den Jubiläumsfeier lichkeiten der Insterburger Heimatgruppe in Hannover ihre Treue zur Heimat. Der Reigen der Veranstaltungen begann mit einem Festgottesdienst in der Nicolaikirche in Bothfeld, eingeleitet durch den Klang der letzten Glocke der Insterburger Lutherkirche, die nun in der Bothfelder Kirche ihren Dienst versieht. Den Altar hatte Küster Klose mit Blumenschmuck in den Insterburger Farben grün-weiß-rot geschmückt. Ursula Stoetzer begleitete den Gottesdienst an der Orgel, während ihr Mann Detlev die Epistellesung übernommen hatte. Er rief dazu auf, dem Schicksal dankbar zu sein, Flucht und Vertreibung vor über 50 Jahren überlebt zu haben.

Tags darauf stand die offizielle Geburtstagsfeier im Döhrender Freizeitheim auf dem Programm. Im festlich geschmückten Saal konnte Heinz Albat die zahlreichen Gäste aus nah und fern begrüßen, unter ihnen den Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm v. Gottberg, die Vorsitzenden der Kreisgemeinschaft Insterburg Stadt und Land, Jürgen Bermig und Klaus Peter Steinwender mit ihrer Geschäftsführerin Edith Lawrence, den kommissarischen Vorsitzenden der Kreisgemeinschaft Labiau, Horst Potz, sowie die Vorsitzenden der Insterburger Heimatgruppen Schwerin und Hamburg, Helga Hartig und Gerhard Bichlapp, sowie der Gruppen Osnabrück und Zwickau, Sigmund Bendul und Heinz Zimmermann, die in Begleitung zahlreicher Mitglieder ihrer Gruppen erschienen waren.

In seiner Ansprache stellte Heinz Albat eingangs fest, daß das 50jährige Bestehen der Gruppe im Grunde genommen kein freudiges Ereignis sei, da das Recht auf die Heimat den deutschen Vertriebenen noch verwehrt werde. Rückblickend auf das halbe Jahrhundert erinnerte der Vorsitzende an viele, die der Tod aus den Reihen der Insterburger entrissen hat. Stellvertretend für sie alle wurde der langjährige Vorsitzende Albert Zobel genannt, seit dessen Tod im Jahre 1989 Heinz Albat nun die Geschicke der Insterburger in Hannover lenkt. Bevor dieser seine Ausführungen mit dem Appell "Insterburg/Ostpreußen unsere Heimat, Deutschland unser Vaterland, Europa unsere Zukunft" schloß, konnte er noch Martha Lickmann, mit 96 Jahren das älteste Mitglied, mit einem Blumenstrauß für ihre Treue ehren.

Den Reigen der persönlich überbrachten Glückwünsche eröffnete Jürgen Bermig, der wie alle ihm nachfolgenden Gratulanten anerkennende Worte für die heimatpolitische Arbeit der Insterburger in Hannover fand. Als Geschenk überreichte er Heinz Albat den Bildband "Vergessene Kulturen – Kirchen in Nord-Ostpreußen". Ihm folgten der Vorsitzende der LO-Gruppe Hannover und die Leiterin der LO-Frauengruppe, Jürgen Blode und Ilse Nagel, die gemeinsam einen Blumenstrauß übergaben. Eine im russisch verwalteten Teil Ostpreußens handgefertigte Elchschaufel hatte Horst Potz im Namen der Kreisgemeinschaft Labiau mitgebracht.

Mit 24 Personen war Heinz Zimmermann gleich für drei Tage von Zwickau nach Hannover gekommen, um zum Jubiläum zu gratulieren und Heinz Albat für die gute Starthilfe in Zwickau vor nunmehr fünf Jahren zu danken. Als Geschenk hatte er die gerade erschienene "Chronik von Nadrauen" im Gepäck. Weitere Präsente und Glückwünsche gab es schließlich noch von Helga Hartig und Gerhard Bichlapp, von Sigmund Bendul sowie von der Vorsitzenden der Königsberger in Hannover, Roswitha Kulikowski.

Die Festrede hielt der Sprecher der LO, Wilhelm v. Gottberg, der, nachdem er den Ostpreußen ein besonderes Lob ausgesprochen hatte, u. a. auch auf die Geschichte Insterburgs – auf die Pferdezucht, auf berühmte Persönlichkeiten wie Frieda Jung oder Ernst Wichert – wie auch auf den jetzigen Zustand von Stadt und Land einging. Heute könne man Vergleiche mit Sibirien ziehen. Städte und Landschaften seien verwahrlost, und dennoch könne man Lichtblicke wie das Hotel Zum Bären in Insterburg erkennen.

Nach dem offiziellen Teil schloß sich ein gemütliches Beisammensein mit abwechslungsreicher Unterhaltung an. L. A. / OB