25.04.2024

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22.07.00 Zum 98. Geburtstag von Dr. Alfred Schilla

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 22. Juli 2000


Engagierter Pädagoge
Zum 98. Geburtstag von Dr. Alfred Schilla

Alfred Schilla wurde am 28. Juli 1902 in Königsberg geboren, wo er 1922 am Lehrerseminar in Waldau seine erste Lehrerprüfung ablegte. Nach vierjährigem Studium an der Universität in Königsberg war Dr. Schilla von 1928 bis 1930 als Lektor an der Universität in Bordeaux tätig und lernte dort nicht nur seine Ehefrau Eva kennen, sondern auch den französischen Lyriker Francis James, über den er eine auch heute noch beachtete Dissertation schrieb, mit der er 1929, wieder an der Albertina in Königsberg, promovierte. Dort begann auch seine Tätigkeit im Schuldienst, bis er von den Nationalsozialisten in die Provinz strafversetzt wurde. In der Pregelstadt leitete der sehr musikalische Pädagoge zudem viele Jahre den gemischten Chor des CVJM. Aus dieser Zeit bestehen bis heute freundschaftliche Kontakte.

1947 kehrte Dr. Schilla aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Seine Ehefrau mit den drei Töchtern hatte inzwischen im Hause der Eltern in Frankfurt Zuflucht gefunden. In der Mainmetropole war er zunächst als Lektor an der Goethe-Universität tätig, ehe er als Studienrat an der Musterschule wieder in den Schuldienst wechselte. Nach einigen Jahren an dieser Schule wurde er 1956 zum Oberstudiendirektor und Leiter der Leibnizschule in Wiesbaden ernannt. 1959 ging Schilla nach Frankfurt zurück und wirkte hier bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1967 als Leiter der Carl-Schurz-Schule und daneben als Mitglied der Prüfungskommission für das Fach Englisch an der Frankfurter Universität.

Dem engagierten Neusprachler kam es sehr darauf an, daß seine Schüler mit dem Erlernen der fremden Sprache auch die Denkweise, Geschichte und Kultur des anderen Landes erfaßten. Schüleraustausch und Studienfahrten in das Ursprungsland der unterrichteten Sprache waren damals noch eine Seltenheit an den Gymnasien. Weit über die Schule hinaus fanden auch seine Theateraufführungen in fremder Sprache Beachtung. So verwundert es nicht, daß Dr. Schilla heute noch in zum Teil engem Kontakt zu vielen ehemaligen Schülern steht. Sogar von Schülern aus der Zeit seiner Lehrtätigkeit in Ostpreußen bekommt er noch Besuche. B. Sattler