20.04.2024

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12.08.00 Nehrungswanderung

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 12. August 2000


Nehrungswanderung
Von HEINRICH EICHEN

Ich möchte einmal wohl den Weg noch gehen,

der einsam zwischen Haff und Dünen liegt,

wenn weiße Wolken hoch im Blauen stehen

und sich der Sommer in den Lüften wiegt.

Du solltest froh an meiner Seite schreiten

im hellen Sand mit freudeleichtem Schritt,

da alle Wunder, die sich um uns breiten,

mit leisem Lächeln heimlich wandern mit.

Wir würden glücklich unsre Schritte lenken

verzaubert durch ein erdenfernes Land

und jeder selig dies dem andern schenken:

das Haff, die Dünen und den weiten Strand...

Heinrich Eichen wurde vor 95 Jahren, am 15. August 1905, in Bonn als Sohn eines Rheinländers und einer Ostpreußin geboren. Von seinem 7. Lebensjahr bis zur Vertreibung lebte Heinrich Eichen in Elbing. Dort besuchte er die Schule, dort war er zunächst in der Stadtverwaltung, später im Buchhandel tätig. Schon früh zeigte sich seine Liebe zur Literatur, griff er doch bald selbst zur Feder. Erste Veröffentlichungen in Auerbachs Kinderkalender und in der Elbinger Zeitung konnte Eichen bereits mit 15 Jahren vorweisen. - Bis zu seinem Tod am 30. Mai 1986 ist Heinrich Eichen dem Ostpreußenblatt treu geblieben. In Lyrik und Prosa hat er die Erinnerung an die unvergessene Heimat lebendig erhalten, hat das Land und die Menschen in bunten Farben geschildert.

Sein wohl bekanntestes Gedicht "Elche" mit der Anfangszeile "Abends treten Elche aus den Dünen" ist in der Vertonung von Gerd Lascheit fast zu einem Volkslied geworden. os