29.03.2024

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19.08.00 Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 19. August 2000


Die ostpreußische Familie

Lewe Landslied,

es ist schon eigenartig und oft anrührend, was manche Landsleute von ihren Reisen in die Heimat mitbringen. Es sind keine Souvenirs sondern Relikte aus der deutschen Vergangenheit, so wie die gußeiserne Grabplatte, die unser Leser Hans-Günter Stasch auf einem vollkommen zerstörten Friedhof in der Nähe von Georgenthal, Kreis Mohrungen, fand. Auf ihr steht diese Inschrift: "Friedrich Poerschke, geb. 10. März 1857, gest. 27. Mai 1933. Nicht einfach war Dein Leben. Du dachtest nicht an Dich, nur für die Deinen streben war Deine höchste Pflicht." Herr Stasch glaubte, daß seine Verwandschaft aus Mohrungen oder Georgenthal etwas über den Verstorbenen und seine Familie aussagen könnte, und es ergaben sich auch einige Anhaltspunkte. So wurde ihm mitgeteilt, daß Friedrich Poerschke einen Sohn gehabt hätte, der als Leutnant im Zweiten Weltkrieg gefallen sei. Eine Tochter soll aufgrund der furchtbaren Kriegsereignisse psychisch krank geworden sein. Irgendeinen Verwandten des Verstorbenen, der einen großen Bauernhof besessen hat, konnte Herr Stasch aber bisher nicht ausmachen und hofft deshalb über unsere Ostpreußische Familie Jemanden zu finden, dem er die Grabplatte übergeben kann (Hans-Günter Stasch, Tel./Fax 0 42 21-5 52 64).

Wieder mal eine Anfrage aus Kanada, diesmal über eine hier in der Bundesrepublik lebende Freundin. Der Wunsch der geborenen Königsbergerin Rita Hildegard Geisler: Sie möchte gerne mit der Familie ihres leiblichen Vaters Kontakt aufnehmen. Dieser, Paul Mischke, geboren in Königsberg (Haberberg), Geburtsdatum unbekannt, flüchtete nach dem Krieg nach Trier, wo er als Buchhalter bei der Bahn tätig war. Paul Mischke kam am 1. 11. 1951 bei einem Zugunglück in Schweich/Mosel ums Leben und wurde auf dem Heldenfriedhof in Longuich/Trier beigesetzt. Rita Geisler erhielt damals vom Fürsorgeamt den Bescheid über das Ableben ihres Vaters. Paul Mischke hatte nur wenige Monate vor seinem Tod Eva Lisbeth Pliskat, geb. Brauer, geheiratet, am 28. 6. 1951 wurde Tochter Irmgard geboren. Frau Geisler hätte nun gerne Verbindung zu der Familie ihres Vaters, der auch eine sehr viel jüngere Schwester hatte. Ihre Freundin Lieselotte Bellaire aus 66482 Zweibrücken, Wollenweberstraße 8, die diesen Suchwunsch vermittelte, würde sich sehr für Rita Geisler freuen, wenn er Erfolg hätte. Zuschriften an Frau Bellaire oder an die Suchende direkt (Rita Hildegard Geisler, Box 1093 Cumberland BG, Kanada VOR 1 50).

"Wir sind zwei Mädchen aus Kirschland in Ostpreußen", beginnt ein Brief, dessen Inhalt aber dann beweist, daß aus den ostpreußischen Marjellchen längst verheiratete Frauen geworden sind. Damals vor der Flucht hießen sie Ilse und Eva Romey und wohnten in Kirschland, Kreis Insterburg. Die Romeys gingen zusammen mit der Familie Schablowsky auf die Flucht, der sie Pferd und Wagen gegeben haben. Gemeinsam kam man nach Pommern, doch dann verlor man sich aus den Augen. Die Schwestern – heute Ilse Dierich und Inge Schmidt – haben seitdem vergeblich nach Alfred Schablowsky und seinen beiden Schwestern gesucht, was ja von der ehemaligen DDR aus auch kaum möglich war, nun hoffen sie auf unsere Ostpreußische Familie. Ilse Dierich hängt noch einen Wunsch an: Sie sucht ihre Spielgefährtin Eva Hering, deren Schwester Helga noch in Kirschland verstarb. Sie soll verheiratet sein und schon lange in Westdeutschland leben (Ilse Dierich, Dorfstraße Nr. 8 in 16775 Neu-Häsen).

Eure

Ruth Geede