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14.10.00 Düsseldorf! Düsseldorf?

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 14. Oktober 2000


Zwischenruf:
Düsseldorf! Düsseldorf?

Der 3. Oktober war überschattet von einem Brandanschlag auf eine Düsseldorfer Synagoge. Schon wieder Düsseldorf! Stellungnahme der Polizei: "Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, daß es sich hier um einen rechtsradikalen ..." – das reichte, um die Wellen der offiziellen Empörung "gegen rechts" abermals in die Höhe zu treiben.

Der Anschlag auf eine Düsseldorfer S-Bahn hatte die Kampagne im Juli losgetreten. Ohne Ermittlungen abzuwarten, standen die Schuldigen quasi fest. Unterdessen weisen die Untersuchungsergebnisse ganz überwiegend ins Umfeld der sogenannten Russenmafia. Wie das TV-Magazin "Kontraste" herausfand, liegt sogar schon eine Zeugenaussage über einen Mann vor, der sich äußerst verdächtig am Tag vor dem Anschlag am Tatort umgetan hatte. Auch die Machart sowie die verwendeten Waffen deuten demnach auf die "Russenmafia" hin: Womöglich eine Racheakt oder der Versuch, einer Schutzgelderpressung Nachdruck zu verleihen.

Bemerkenswert ist, daß die Ermittlungen keinerlei Einfluß auf die politische Wertung der Tat haben. Es waren Juden zu Schaden gekommen, also muß sich die Reaktion gegen deutsche Rechtsextremisten richten. Wer es wirklich war – zweitrangig.

Weitere Angriffe auf jüdische Einrichtungen beherrschten die vergangenen Tage. Nur im Falle von Steinwürfen gegen die Essener Alte Synagoge konnten die Täter dingfest gemacht werden: drei Libanesen.

Zu einem Anschlag in Berlin fehlt jede Spur. Nach dem Motto "Im Zweifel waren es Rechte" sind jedoch die politischen Auswertungen eindeutig.

Der Abscheu gegen extremistische Gewalttäter jedweder Couleurs einigt alle anständigen Deutschen, keine Frage. Deshalb darf der Protest gegen derlei Gewalt keine Kratzer an seiner Glaubwürdigkeit erleiden. Der Verdacht, hier würde ohne Rücksicht auf Wahrheit nach politischem Kampagnenmaterial geschielt, wäre fatal. H. H.