29.03.2024

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04.11.00 Blick nach Osten

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 04. November 2000


Blick nach Osten

Im Geiste Solschenizyns

Belgrad – Der neue jugoslawische Ministerpräsident Wojislaw Kostunica kündigte kurz vor seinem Rußland-Besuch Ende Oktober an, sein Land wolle sowohl die Beziehungen mit dem Westen als auch mit dem Osten vertiefen. Angesprochen auf die weit in die Geschichte zurückreichenden serbisch-russischen Bindungen betonte er gegenüber der Agentur ITAR-TASS seine Vorliebe für das Spätwerk Alexander Solschenizyns. Er teile dessen desillusionierte Sicht der totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts, was "sowohl den sowjetischen wie den amerikanischen" Typus einbeziehe, so Kostunica.

 

Prinz will Präsidentschaft

Bukarest – Bis zum Stichtag 25. Oktober für die Benennung der Kandidaten zu den rumänischen Präsidentschaftswahlen gingen 13 Bewerbungen ein. Neun der Kandidaten treten für bestimmte politische Parteien an, vier sind unabhängig. Klarer Favorit für den am 26. November stattfindenden Urnengang ist der Vorsitzende der postkommunistischen Sozialdemokratischen Partei Ex-Präsident Ion Iliescu. Chancen können sich auch Ministerpräsident Mugur Isarescu und der nationalliberale Politiker Theodor Stolojan ausrechnen. Mit im Bewerberfeld sind des weiteren erstmals eine Frau sowie der Enkel des einstigen Königs Karls II., Prinz Paul Philipp von Hohenzollern. Gegen eine erneute Kandidatur hat sich Amtsinhaber Emil Constantinescu entschieden.

 

Spezialbörse Mitteleuropa

Wien – Die Wiener Börse und die Deutsche Börse AG starten am 3. November ihr Gemeinschaftsunternehmen Newex für den Handel mit mittel- und osteuropäischen Aktien. An der in Wien ansässigen Spezialbörse werden zunächst die Wertpapiere von 110 Gesellschaften aus der Tschechischen Republik, Polen, Ungarn und der Russischen Föderation notiert sein.

 

Bulgaren wollen weg

Sofia – In Bulgarien würden einer aktuellen Umfrage zufolge 70 Prozent der Studenten am liebsten im Ausland ihr Geld verdienen, da ihnen die Entwicklung zu Hause zu langsam vonstatten geht. Zu den bevorzugten Zielgebieten zählt dabei Deutschland, zumal sich die deutsche Sprache in Bulgarien gleich nach dem Englischen und deutlich vor allen anderen Fremdsprachen großer Beliebtheit erfreut.

 

Sprachliche Einseitigkeit

Friedrichshafen – Das "Netzwerk Deutsche Sprache" kritisiert in einer Resolution, daß in Europa "das Englische in der Schule einseitig als erste obligatorische Fremdsprache begünstigt" werde. Die sprachlich-kulturelle Vielfalt des Kontinents drohe so verlorenzugehen, warnen die in der ersten Oktoberhälfte auf einer internationalen Tagung von Sprachvereinen versammelten Kulturschützer.

 

Budapester Jubiläum

Budapest – Das Deutsche Nationalitätengymnasium in Budapest feierte am 13. Oktober sein zehnjähriges Bestehen. Träger der im XX. Stadtbezirk gelegenen Schule ist der Magistrat der ungarischen Hauptstadt. Fördermittel kommen außerdem von der bundesdeutschen Regierung und der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen. Das Einzugsgebiet der Bildungsstätte, die auch über einen eigenen Chor, eine Blaskapelle und eine Tanzgruppe verfügt, erstreckt sich über das ganze Land. Insgesamt existieren in Ungarn elf Deutsche Nationalitätengymnasien, von denen sich außer in Budapest die wichtigsten in Fünfkirchen (Pécs) und Frankenstadt (Baja) befinden.