19.04.2024

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25.11.00 Briefe an die Redaktion

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 25. November 2000


Briefe an die Redaktion

Belastung der EU
Betr.: Folge 42/00 bis Folge 44/00 – "EU-Osterweiterung"

Erlauben Sie mir als ausgebildetem Regionalmanager und seit Jahren mit Polen befaßtem Menschen einige Anmerkungen zur obengenannten Artikelserie.

Es ist unbestreitbar, daß der EU-Beitritt der ersten Gruppe von Kandidaten (Polen, Ungarn, Tschechien, Slowenien und Estland) die Europäischen Gemeinschaften insbesondere im Bereich der Landwirtschaft belasten wird. Die Gründe dafür aber liegen nicht nur in den beitrittswilligen Ländern, sondern zu einem Großteil in einer seit Jahren verfehlten Agrarpolitik der Europäischen Gemeinschaften selbst, die Milliarden Euro sinnlos ausgeben.

Es ist nicht zu leugnen, daß die Bundesrepublik Deutschland einen großen Teil des EU-Haushalts finanziert. Vergleicht man den deutschen EU-Beitrag von 47,5 Milliarden Mark (26,4 Prozent von 180 Milliarden Mark (1998)) allerdings mit dem Bundeshaushaltsvolumen von mehreren Billionen Mark, kann dies nicht als Belastung für den Steuerzahler angesehen werden, um so mehr, als Deutschland große Summen direkt von der EU und weitere Gelder über Aufträge in Folge von Zahlungen der EU an andere Länder indirekt als Gewinne verbuchen kann.

Was nun die Fördermittel der EU betrifft: Sie sind erstens kein Selbstbedienungsladen. Projektanträge müssen gestellt werden, Nachweise für die mit dem Geld getätigten Investitionen sind beizubringen. Dies gilt für alle Mitgliedsstaaten, und das wird auch für die Beitrittsländer gelten. Wenn Polen also 20 Milliarden Mark an Fördermitteln erwartet, weiß die Warschauer Regierung, daß auf sie Belastungen in ähnlicher Höhe zukommen werden. Daß eine Regierung die Macht hat, europäische Fördergelder zurückzuhalten, wie auf dem Kommunalpolitischen Kongreß der Landsmannschaft Ostpreußen (LO) in Frankfurt an der Oder behauptet wurde, ist übrigens ein Märchen, das in Europa genauso lange existiert wie die Europäischen Gemeinschaften.

Zweitens möchte ich zwei Fragen in die Diskussion einbringen: Wer ist besser in der Lage, Wissen über die EU-Bestimmungen für Anträge sowie Eigenmittel und Partner für Projekte zu finden, als die deutsche Minderheit in Polen? Wer kann von der Agrar-, Struktur- und Regionalförderung der EU mehr profitieren als die strukturschwachen, landwirtschaftlich geprägten Gebiete in Polen, also vor allem das polnisch verwaltete südliche Ostpreußen und damit auch die dort lebenden Deutschen?

Abschließend möchte ich Ihre Befürchtungen über einen Massenzustrom von Menschen aus dem Osten beschwichtigen. Es gibt neben fehlendem Fahrtgeld, Alter oder Angst einen viel wichtigeren Grund für Polen, in Polen zu bleiben. Einen Grund, den Sie alle verstehen und den Herr v. Gottberg bei der Einweihung des Kopernikus-Hauses hier in Allenstein hervorgehoben hat: "Heimatliebe währt lebenslang." Das gilt nicht nur für Deutsche, sondern auch für Polen. Uwe Hahnkamp Allenstein

Anmerkung der Redaktion: Der Leserbriefschreiber irrt, das Bundeshaushaltsvolumen 1999 betrug "nur" zirka 500 Milliarden Mark, deshalb alle nachfolgenden Schlußfolgerungen falsch.

 

Quelle für die Wahrheitssuchenden
Betr.: Richtung im Ostpreußenblatt

Im Ostpreußenblatt werden traditionell sich widersprechende Meinungen veröffentlicht. Das ist demokratisch und gut so. Der Vorwurf, die Stimmen gegen den Zeitgeist würden hier überwiegen, trifft jedoch zu. Das liegt aber einfach daran, daß die Leserschaft des Ostpreußenblattes mit sehr großer Mehrheit sowohl Recht und ausgleichende Gerechtigkeit als auch die Erhaltung unseres Volkes und Nationalstaates in einem vereinigten Europa der Vaterländer anstrebt. Den wenigen zeitgeistlichen Lesern des Ostpreußenblattes, denen diese Richtung nicht paßt, würde es gut anstehen, wenn sie sich mit gleichem Eifer für die Meinungsfreiheit in den ferngesteuerten Medien und bei allen etablierten Parteien in Deutschland einsetzen würden. Außerdem machen diese auch keine Reklame für uns.

Wir Vertriebenen und unsere Sprachrohre leiden immer mehr unter Totschweigen und Verleumdungen sowie besonders unter Maulwürfen und U-Booten in den eigenen Reihen, die verraten oder/und plötzlich gegen uns auftreten. Deshalb sollten meines Erachtens das Ostpreußenblatt und unsere Landsmannschaft weiterhin sich vor falscher Kameraderie hüten, sondern Tatsachen aufdecken, Meinungsfreiheit und Unschuldsvermutung bis zum Gegenbeweis gelten lassen. Bewährtes bewahren, nicht Bewährtes ändern oder abschaffen und im übrigen an der Spitze des Fortschritts marschieren – für mich persönlich ist das viel zu weit hinten. Das Ostpreußenblatt war und ist eine unverzichtbare Quelle für die Wahrheitssuchenden. Heinz-Dieter Koske, Hilden

 

Wo ist hier Antisemitismus?
Betr.: Folge 22/00 – "Saat des Hasses in Nahost"

Jürgen Liminski schreibt über neue palästinensische Schulbücher, daß sie vor Antisemitismus strotzten und daß sie von Haß geprägt seien. Nach Angaben des Verfassers stünde in den Büchern, daß die Israelis Kolonisten und Fremde in Palästina seien. Das Gebiet zwischen Ägypten und dem Libanon sei Palästina. Israel müßte zerstört werden. Es gäbe einen Weltkampf zwischen den Zionisten auf der einen Seite sowie den Muslimen und Christen auf der anderen.

Wo ist hier Antisemitismus? Die landläufige Bedeutung dieses Begriffes ist, daß Juden nicht wegen ihrer Taten, sondern nur weil sie Juden sind, benachteiligt oder belangt werden. Oder man behauptet, alle Juden hätten schlechte Eigenschaften. Deutsche haben die Gebiete, aus denen sie vertrieben wurden, als "unter fremder Verwaltung", also deutsche Gebiete, bezeichnet. Zu schließen, daß sie antipolnisch oder antisemitisch wären, wäre auch völlig abwegig.

Es fragt sich, woher Liminski seine Auskunft über die Schulbücher hat. Folgendes Zitat ist besonders bedenklich: "Vielleicht hat Allah die Juden in unser Land geführt, damit sie hier ihr Ende erleben. So wie in ihren Kriegen mit Rom." Daß Muslime behaupten, Allah habe die Juden nach Palästina geführt, ist wenig glaubhaft.

Insoweit Palästinenser Israelis hassen, liegt dies offenbar an dem Verhalten von Israelis. Seit Jahrzehnten erleben die Palästinenser den Raub ihres Bodens für die Siedler, die Beschlagnahme ihres Wassers für die jüdischen Siedlungen und Israel, die Zerstörung ihrer Häuser, Folter, die Beeinträchtigung ihrer wirtschaftlichen Entwicklung und so weiter. Prof. Dr. Kenneth Lewan

Saerbeck

 

Deutscher Orden, Slawen und Balten
Betr.: Folge 43/00 – Leserbrief "Schlacht bei Tannenberg"

Der obengenannte Leserbrief von Frau Dalley, Lüneburg, enthält zwei gravierende Falschaussagen: die Litauer werden darin zweimal rassisch als Slawen bezeichnet. Richtig ist, daß auch die Litauer mit den Pruzzen und Letten zum baltischen Bevölkerungsstamm gehören: also keine Slawen wie die Polen sind.

Zudem: die baltischen Pruzzen als die Urbewohner Ostpreußens waren schon seit Jahrhunderten bevor der Deutsche Orden in ihr Land kam, Feinde der Polen, die schon in früher Geschichte zum baltischen Meer drängten. Und Polen waren es, die durch den Herzog von Masovien den Deutschen Orden zu Hilfe gegen die Pruzzen in das Land riefen. Damit begann der rund 60jährige Pruzzenkrieg.

Und Frau Dalley schreibt weiter: "… weil ja aus historischer Sicht man die damalige Zeit auch im Kampf zwischen Germanen und Slawen zu sehen vermag".

Hier irrt Frau Dalley in geschichtlicher Sicht, denn der Kreuzzug des Deutschen Ordens gegen die Pruzzen und danach gegen die heidnischen Litauer in einem hundertjährigen Krieg, mit Unterstützung des europäischen Adels, war damals noch kein Rassenkampf zwischen Germanen und Slawen, wie es die Schreiberin sieht. Der baltische Kreuzzug des Deutschen Ordens hatte andere Motive, denn es war ein religiöser Glaubenskrieg gegen die baltischen Heiden und damit in Folge auch ein Eroberungskrieg für den Deutschen Orden bis zur verlorenen Schlacht bei Tannenberg 1411. Dr. Kurt Abromeit

Bad Salzdetfurth

 

Erich v. Manstein
Betr.: Folge 42/00 – "Gütesiegel der Echtheit"

Unter dem Titel "Gütesiegel der Echtheit" bespricht Pater Lothar Groppe SJ Rüdiger Proskes Buch "Wider den liederlichen Umgang mit der Wahrheit" und befaßt sich dabei mit Befehlen hoher Wehrmachtsführer im Osten, unter anderem dem des Generalfeldmarschalls v. Manstein. Es wäre der Mühe wert und der Korrektheit wegen notwendig gewesen zu untersuchen, inwieweit derartige Befehle auf Anordnung des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) oder des Oberkommandos des Heeres (OKH) hinsichtlich des Textes vorgegeben waren. Dies könnte unter Umständen erklären, warum zwischen Text und Tenor des "Einlageblattes in das Soldbuch" für alle Manstein unterstellten Truppen und dem Tagesbefehl Mansteins an die 11. Armee vom November 1941 ein derart eklatanter Unterschied besteht, wobei dessen letzte acht Abschnitte im Vergleich zu Text und Tenor des "Eingabeblatts" seiner Auffassung entsprechen. Die Vermutung, daß der "Tagesbefehl" vom November 1941 "von oben" vorgeschrieben war, ergibt sich daraus, daß er vom 1c verfaßt worden ist. Im übrigen war die Auffassung vom jüdischen Einfluß auf die russische Revolution und die Entwicklung der Sowjetunion damals allgemein vertreten und wird von Historikern bestätigt. (Breithaupt, H.: Zwischen Front und Widerstand; Bernard & Graefe, Bonn 1994.)

Prof. Dr. med. H.-J. Maurer

Bodolz-Enzisweiler

 

Große Anglomanie
Betr.: Folge 30/00 – "Sprache der Freiheit" und Folge 33/00 – Leserbrief "Sind wir vertrottelt?"

Im Ostpreußenblatt erschienen in letzter Zeit etliche Artikel über die gedankenlose Schädigung unserer Sprache mit Anglizismen wie biker, fan, fun, kids, news und shop. Viele Deutsche, denen am Erhalt und Schutz unserer Sprachkultur gelegen ist, protestieren schon bei unzähligen Firmen und Organisationen gegen den Abbau von Klarheit unserer Sprache durch das Protzen mit englischen Modewörtern. Inzwischen hat die Anglomanie aber solche Ausmaße erreicht, daß Beschwerden einzelner Bürger praktisch wirkungslos bleiben.

Horst Steppuhn, Braunschweig

 

Deutsches Leid
Betr.: Folge 41/00 – ",Beunruhigender‘ Mangel"

Wenn der Schriftsteller und Nobelpreisträger Günter Grass in der "Frankfurter Allgemeinen" beklagt, daß es "merkwürdig und beunruhigend" anmute, "wie spät und immer noch zögerlich an die Leiden erinnert wird, die während des Krieges Deutschen zugefügt wurden", so spricht das ohne weiteres für ihn, unabhängig davon, was er sonst über die Deutschen sagt oder gesagt hat.

Der Artikel von Stefan Gellner hat mich in seiner Gesamtheit tief beeindruckt. Ich habe nämlich schon vor Jahren ein Buch über den Leidensweg der deutschen Frauen von 1944 bis 1949 anhand von Dokumenten des Bundesarchivs herausgebracht. Mein Vorbild war Lew Kopelew, der bereits vor Jahrzehnten Verbrechen gegen Deutsche auch in lyrischer Form angeprangert hat. Weil er Mitleid hatte, brachte er fast zehn Jahre im Gefängnis/Gulag zu.

Alle Völker der Welt dürfen ihnen angetanes Unrecht im deutschen Fernsehen darstellen. Nun ist es an der Zeit, daß auch mal das eigene Volk über angetanes Unrecht sprechen darf, wie es der Autor am Ende seines Artikels zum Ausdruck bringt. BBC London hat bereits 1999 damit begonnen.

Gert O.E. Sattler

Recklinghausen

 

Diäten und Pfründe
Betr.: Folge 45/00 – "Saubermann als Abzocker"

Unsere Regierungen und Abgeordneten jeder Couleur denken doch nur an ihre Diäten und Pfründe, das deutsche Volk ist ihnen doch egal, Hauptsache sie haben selbst genügend. Vor der Wahl wird das Blaue vom Himmel versprochen, und im vertrauten Kreis wird dann gelacht und gesagt, die Rindviecher wählen uns schon, deren Gedächtnis ist kurz. Den Amtseid haben sie schon lange vergessen, kein Wunder, daß das Volk sie verachtet und die Berufsbezeichnung Politiker ein Schimpfwort ist, vor allem wenn wir dann noch einen Bundesminister haben, der die Deutschen nicht leiden kann. Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Erst kommt mein Volk und dann alle anderen, erst meine Heimat und dann die Welt! Horst Polakowski

Gernsheim

 

Sehr beeindruckt
Betr.: Folge 41/00 – "Basar der Legenden"

Die Rückschau auf den 3. Oktober, insbesondere der "Basar der Legenden", hat mich sehr beeindruckt. Halten Sie dieses Thema am Kochen! Es darf nicht sein, daß Verschweigen und Umdeuten die Medien und Geschichtsbücher beherrschen.

Prof. Dr. Gottfried Wolff, Icking