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23.12.00 Der lange Marsch der "Unversöhnlichen" auf Rom

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 23. Dezember 2000


Anti-Haider-Randale:
"O Tannenbaum, o Tannenbaum..."
Der lange Marsch der "Unversöhnlichen" auf Rom
– Wenn Lüge und Haß vom Anfang her die Berichterstattung der Medien bestimmen
(R. G. Kerschhofer)

Es war wieder einmal sehr lehrreich, die Nachrichtensendungen verschiedenster Länder (Satelliten-TV macht’s möglich!) mit den Berichten von Leuten zu vergleichen, die wirklich an Ort und Stelle waren. Im konkreten Fall beim Aufstellen eines Weihnachtsbaumes. Auf dem Petersplatz in Rom.

So etwa berichtete n-tv von einer 25 Meter hohen Fichte, die Haider dem Vatikan geschenkt habe. Tatsächlich aber ist es eine 33 Meter hohe Tanne, die nicht von Haider, sondern vom Bundesland Kärnten gestiftet war. Denn gemäß einem langjährigen Brauch wird der Weihnachtsbaum für den Petersplatz abwechselnd von einem der umliegenden Länder geliefert, und die feierliche Übergabe besorgt eine Abordnung unter der jeweiligen politischen Führung. Daß heuer Kärnten an der Reihe sein würde, stand seit Jahren fest – hätte Haider mit der Tradition brechen sollen? Seine Gegner hätten ihm dies gewiß nicht als Großherzigkeit oder christliche Demut angerechnet, sondern von Feigheit gesprochen und ihren politischen Triumph genossen! Davon war in den Nachrichten natürlich nicht die Rede, wohl aber von einem "Schatten über dem Vatikan".

Zufällig trägt die direkt in den Petersplatz mündende Straße, wo Haider Quartier bezog, den Namen "Conciliazione" ("Versöhnung"). Die Unversöhnlichen allerdings hatten vorgearbeitet, unter anderem mit einem Fackelzug, der die Maßnahmen zum Schutz des entflammbaren Weihnachtsgeschenkes mehr als angebracht erscheinen ließ. Und ist es nicht bemerkenswert, daß eine Regierung, die im Durchschnitt jeden Tag drei Palästinenser abknallen läßt, den Vatikan unter Druck setzt, damit Haider nicht empfangen werden möge? Weiter unter Druck setzt, muß man sagen, denn die altbewährte Taktik besteht darin, bei Christen auf Verhaltensregeln zu pochen, die man selber nie einzuhalten bereit wäre. Aber gerade die israelitische Gemeinde Roms müßte bestätigen können, wie viele Glaubensgenossen dem Vatikan und dem geschmähten Pius XII. ihr Überleben verdanken!

Nun mag zwar Haider im Laufe der Jahre auch manches an Überflüssigem und Kontraproduktivem von sich gegeben haben, doch selbst seine ärgsten Feinde können ihm keinen einzigen antisemitischen Sager nachweisen! Und trotzdem tun die Ferndiagnostiker stets so, als hätten sie Haider unzählige Male auf der Couch liegen gehabt, als würden sie seine hintersten Seelenwinkel besser kennen als ihre eigenen Brieftaschen! So ist es eben heutzutage: Wer vor Überfremdung warnt, wer eine dem eigenen Land entsprechende Bevölkerungspolitik fordert, wer ein härteres Vorgehen gegen Drogenhändler verlangt, der ist automatisch ein Rassist, und ein Rassist ist automatisch Antisemit, selbst wenn er noch nie etwas gegen Juden gesagt oder getan hat. Wenn er sich dann gegen die Anwürfe wehrt, beweist er nur seine Verstocktheit, und wenn er sich nicht wehrt, ist seine Schuld ohnehin erwiesen – wie einst bei der Hexenverfolgung! (Gilt alles nur in eine Richtung, nie in die andere.)

Ein BBC-Sprecher fühlte sich bemüßigt, im Bericht über die Gewalttaten der Randalinskis an die (ebenso "spontanen") Ausschreitungen beim seinerzeitigen Besuch des "Nazi-sympathizers" Kurt Waldheim zu erinnern. (Nazi-Punzierungen anzubringen, ist immer gut für die Karriere!) Die eigentliche Parallele wurde hingegen verschwiegen, denn die "Waldheim-Affäre" war ebenso wie die "Sanktionen" und ihre jetzigen Nachwehen von der SPÖ-Spitze angezettelt worden, die damit Bronfman und Co. in die Hände arbeitete! – Der als "Kriegsverbrecher" diffamierte kleine Oberleutnant Waldheim, der nach seiner Verwundung einem Heeresstab zugeteilt gewesen war, steht nach wie vor auf der "Watchlist" des US-Justizministeriums ...

Knapp vor dem Rom-Besuch hatte Haider mit Kritik an der italienischen Einwanderungspolitik Aufregung hervorgerufen. Gewiß, es ist keine Kleinigikeit, 8000 Kilometer Küste überwachen zu müssen, aber Italien behandelt selbst die Aufgegriffenen so "tolerant", daß sie sich Schengen-gemäß nach Österreich und Deutschland "durchschengeln" können! Sollte man das nicht beim Namen nennen dürfen? Große Empörung herrschte bei der angeschlagenen Linksregierung auch darüber, daß Haider den italienischen Präsidenten als "Linkspolitiker" bezeichnet hatte. Empfinden Linke das als Beleidigung?

Vielleicht kam die eingangs erwähnte Verwechslung von Tanne und Fichte gar nicht so zufällig: Gilt doch die Tanne als edelster unter den heimischen Nadelbäumen – wie die Eiche unter den Laubbäumen. Und beide sind durch die von jenseits der Grenzen herangewehten Gifte besonders bedroht – in ihrer physischen Existenz wie in ihrer Symbolkraft! Wer sich dies vor Augen hält, der wird auch die ohnmächtige Wut von Palästinensern verstehen können, denen man mit Panzern die Ölbäume niederwalzt und ihnen dann sogar die Nachpflanzung untersagt. - Bethlehem übrigens ist heuer abgeriegelt, das "Weihnachtsgeschäft" muß entfallen. R. G. Kerschhofer