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23.12.00 Elite berufen

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 23. Dezember 2000


Kurz-Kommentar:
Elite berufen

Die durch das Wettrüsten mit den kommunistischen Staaten arg geplünderte Staatskasse der USA wieder zu füllen war in wesentlichen Teilen die Aufgabe des nunmehr scheidenden Präsidenten Clinton. Daß der designierte Präsident George W. Bush an dieser Aufgabe auch künftig nicht vorbeigehen kann, dürfte die sofortige Kontaktaufnahme mit Notenbankpräsident Alan Greenspan signalisiert haben. Ansonsten richtet sich das Augenmerk des neuen Präsidenten insbesondere auf die Außenpolitik, die bei einer Weltmacht naturgemäß an erster Stelle rangiert. Dies um so mehr, als es nicht an mahnenden Stimmen fehlt, die die Gefährdungen übergroßer Staatsgebilde in der Geschichte vor Auge haben. Bush ist dabei mit der Wahl des Colin Powell offenbar ein besonders geschickter Schachzug gelungen: Zum einen ist der ehemalige Generalstabschef und Golf-Kriegs-Stratege der wohl fähigste Mann, der das Außenamt aus einer "Politik der Stärke" heraus zu repräsentieren vermag, zum anderen ist Collin, ein "amerikanischer Held", wie Bush unter Tränen betonte, ein Farbiger. Dies dürfte sicherlich viele Schwarzamerikaner zunächst beschwichtigen, da damit ihren immer wieder insbesondere in den größeren Städten aufbrechenden Protesten das Argument der Benachteiligung genommen scheint. Hierzu zählt sicher auch die Ernennung der Afroamerikanerin Condoleezza Rice zur Sicherheitsberaterin. Jenseits dieser Ziele gehören aber diese beiden Politiker zu den Spitzenkräften der USA, was sicherlich manchen Deutschen, dem die außenpolitischen Belange unseres Volkes noch am Herzen liegen, zu dem Goethe-Seufzer verführen könnte: "Amerika, du hast es besser ..." M. D.