20.04.2024

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30.12.00 LESERBRIEFE

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 30. Dezember 2000


LESERBRIEFE

Doch ein Reformer
Betr.: Folge 45 – Leserbrief "Letzte Gewißheit gibt es nicht"

Die Schreibweise des Namens hat sich im Laufe des frühen 19. Jahrhunderts von York, wie ihn noch Droysen anwendet, bis zu Yorck geändert, wie unter anderem die Rangliste der Königlich Preußischen Armee für 1914 (Mittler, Berlin 1914) zeigt. Das Yorck ein Reformer war, wenn auch nicht auf Grund der späteren Reformen durch Scharnhorst, sondern schon von 1797 an als Bataillonskommandeur in Johannisburg/Ostpreußen, geht aus Droysens Yorck-Biographie klar hervor: Er redete seine Soldaten mit "Sie" an, schaffte den Zopf ab und verzichtete fast vollständig auf die damals noch üblichen drakonischen Strafen. Yorck zog seine, vor allem jüngeren Offiziere außerhalb des Dienstes an sich heran, bot ihnen seine Bibliothek an, diskutierte mit ihnen und soll im Winter mit ihnen mit verteilten Rollen Dramen gelesen haben. Mit seinen Füsilieren übte er auf Grund seiner Erfahrungen Schützentaktik im Gegensatz zu der sonst gebräuchlichen Linientaktik ein und sah ihnen Wildern nach, weil das ihre Fähigkeiten als Einzelkämpfer verbessern würde. Als Marschtempo führte er über 100 Schritte pro Minute ein gegenüber den sonst üblichen 75. Auf ausdrücklichen Wunsch Friedrich Wilhelms III. übernahm Yorck 1799 das Fuß-Jägerregiment in Mittenwalde, in dem er die gleichen Prinzipien anwandte wie in Johannisburg, wieder mit großem Erfolg. Zeitweise wurde er in die Reformkommission unter Scharnhorst berufen, deren Tätigkeit er als ledern, zu akademisch beurteilte. Zweifellos gehörte er zu dem Kreis um v. d. Marwitz infolge seiner alt-preußischen Auffassung von Lebensstil und Verhalten. 1800 wurde er Oberstleutnant und 1803 Oberst.

Prof. Dr. med. H.-J. Maurer, Bodolz-Enzisweiler


Aggressor Stalin
Betr.: Folge 43/00 – "Stalin wollte den Angriffskrieg"

Zu dem Thema des obengenannten Artikels schreibt Max Jakobsen in dem Buch "Diplomatie im Finnischen Winterkrieg 1939/40", das 1970 im Econ-Verlag erschienen ist, auf den Seiten 116 bis 118:

Bereits 1938 wollte Stalin mit 2 Millionen Mann Deutschland überfallen und drängte die Westmächte, bei den Polen eine Erlaubnis für sowjetische Streitkräfte zu erreichen, die sich auf den Durchmarsch durch Polen und Operationen innerhalb Polens erstrecken sollte. … Keine Überredung und kein Druck konnte die polnische Regierung dazu bringen, … in diesem Punkt nachzugeben. … Der polnische Außenminister Oberst Beck … räumte die Möglichkeiten ein, daß Polen unter starkem Druck einer deutschen Invasion seine Weigerung, … noch überprüfen könnte, und auf der Basis des so eingeräumten autorisierte die französische Regierung ihre Militärmission in Moskau, am 21. August (1939) einen Vertrag zu unterzeichnen, der der Sowjetunion das Recht zum Einmarsch ihrer Truppen in Polen und Rumänien gab. Aber (der sowjetische Marschall) Woroschilow … bestand … auf einer direkten Antwort von den Polen selbst, und als die Franzosen eine solche vorzulegen nicht in der Lage waren, fuhr er übers Wochenende Enten schießen. Zwei Tage später wurde der deutsch-russische Nichtangriffspakt abgeschlossen.

Helmut Herrmann, Meerbusch


Sträfliches Versagen der Politik
Betr.: Verfehlte Politik

Fremdenhaß und Radikalismus sind verwerflich. Hierauf zurückzuführende Straftaten müssen schärfstens geahndet werden. Genauso wichtig ist es aber, den Ursachen auf den Grund zu gehen, das Übel an der Wurzel zu packen und sich nicht mit der Bekämpfung von Symptomen zu begnügen. Hier sehe ich ein sträfliches Versagen der Politik in den letzten Jahrzehnten.

Es geht nicht an, alle normalen nationalen Gefühle und Forderungen zu unterdrücken und das eigene Volk ständig auf die Anklagebank zu setzen. Es geht nicht an, unser Land mit Strömen von Fremden zu überziehen, denen kein Asylrecht zusteht. Es geht nicht an, die kommunistischen Enteignungen 1945 bis 1948 in der Sowjetischen Besatzungszone nach der Wende mit einer Lüge zu sanktionieren und unter Rechtsbruch fortzuschreiben. Es ist bedauerlich, daß Juden und Deutsche im Umgang miteinander immer noch ein so unkluges und verkrampftes Verhalten an den Tag legen. Das geplante gigantische Holocaust-Mahnmal in Berlin ist ein Ausdruck hiervon. Es geht nicht an, den Rußlanddeutschen, die während der Stalinzeit wegen ihrer Zugehörigkeit zum deutschen Volk Entsetzliches erleiden mußten, den Zuzug nach Deutschland zu verwehren, wenn sie den Sprachtest nicht bestehen, gleichzeitig jedoch die Juden aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion ohne Begrenzung, ohne Sprachtest oder Bezug zur deutschen Kultur aufzunehmen. Es geht nicht an, daß die werteschaffende Bevölkerung im Verhältnis zu den Schmarotzern am Volkskörper immer geringer wird. Es ist unverantwortlich, die staatlichen Schulden immer weiter auf Kosten zukünftiger Generationen zu erhöhen, dem Volk lächerliche Sparmaßnahmen anzubieten, anstatt den längst überfälligen Strukturwandel unseres Staates zu vollziehen. Und was soll man davon halten, wenn hochbezahlte Beamte fast 20 Jahre lang mit unseren Steuergeldern eine Rechtschreibreform zusammenbasteln, die sich als unbrauchbar erweist und großen Schaden anrichtet?

Die Liste der Beispiele für die dringende Reformbedürftigkeit unseres entarteten Parteienstaates könnte beliebig fortgeführt werden.

Der Souverän sind wir, das Volk, welches über sein Schicksal entscheiden muß. Was nützt es da, wenn sich einige Politiker zaghaft für Volksbefragung und Volksentscheid aussprechen, jedoch nicht in den wirklich lebenswichtigen Fragen unseres Volkes?

Das deutsche Volk ist von Haus aus nicht fremdenfeindlich. Die seit Jahrzehnten völlig verfehlte Politik führt jedoch unweigerlich zu Fremdenhaß, Antisemitismus und Radikalisierung. Das darf nicht länger hingenommen werden. Ich fordere weiter nichts als Rückkehr zur Normalität, was auch die Vermittlung des wahren und umfassenden Geschichtsbildes – vor allem an unsere Jugend – beinhaltet.

Wenn wir aber wie bisher weitermachen, wird unser Restvolk bald nur noch aus egoistischen oder vollends verdummten Duckmäusern und "Straftätern" bestehen.

Dr. Horst Hüttenbach, Bonn


Kein germanischer Bruderkrieg
Betr.: Folge 42/00 – Leserbrief "Tannenberg"

Herr R. Kerkovius äußert sich in seinem Leserbrief empört über die "Geschichtsklitterungen" von Frau Jäger-Dabek bezüglich der Schlacht bei Tannenberg 1410. Er schreibt, hier "kämpften nicht Polen und Litauer gegen Deutsche". "Es war ein Kampf zwischen den ,christlichen‘ Polen und Litauern", aber "damals gab es wohl noch kein Polen und kein Litauen", vielmehr "fochten Deutsche gegen Deutsche". Es "war eine Schlacht zwischen Westgermanen und Ostgermanen". Den "Schriftleitern (des Ostpreußenblattes) müßte (doch) bekannt sein, daß es keine ,Slaven‘ auf der Welt gibt". Der Artikel von Frau Jäger-Dabek "beweist, daß geschichtliches Wissen auch bei den Ostpreußen mangelhaft ist".

Es ist schwer nachvollziehbar, wie Herr Kerkovius so selbstsicher seine Behauptungen und Vorwürfe vorbringen kann.

Übereinstimmend wird in der Fachliteratur berichtet, daß die Urheimat der Slawen das Gebiet zwischen den Nordabhängen der Karpaten, dem Pripjet und dem mittleren Dnjepr darstellt. Ab dem 2. Jahrhundert vor Christus ziehen auch germanische Stämme (Goten) in diesen Raum. Mit dem Vordringen der Hunnen ab 374 nach Christus weichen sie wieder nach Westen zurück. Während des 6. und 7. Jahrhunderts rücken die Slawen in die freigewordenen Landstriche nach und breiten sich nach verschiedenen Richtungen aus. Je nach örtlichen und geschichtlichen Gegebenheiten bilden sich einzelne slawische Völker und Stämme, so die Südslawen: Slovenen, Serben; die Westslawen: Kaschuben, Masoviener, Piasten, Slowaken, Sorben, Tschechen und gegen Ende des 10. Jahrhunderts in nordöstlicher Richtung die Russen und Weißrussen. – Als erster polnischer Herrscher tritt um 960 Herzog Mieszo I. aus dem slawischen Geschlecht der Piasten auf. Sein Sohn Boleslaw I., Chroby, wird als erster polnischer König 1025 in der Kathedrale von Gnesen gekrönt. Ein riesengroßes Denkmal von ihm befindet sich noch heute vor der Kathedrale. Die polnische sehr junge Thronerbin Hedwig heiratet 1386 den litauischen Großfürsten Jagiello. Die Litauer sind wie die Ureinwohner Ostpreußens, die Prussen, ein baltisches Volk. – Bei dem Angriff der neuen Großmacht Polen-Litauen unter Jagiello unterliegt der Deutsche Orden 1410 der Übermacht des Gegners.

Fazit: Die Aussagen Herrn Kerkovius’, daß es sich bei dieser Schlacht um einen germanischen Bruderkrieg handelte und daß es keine Slawen gibt, sind völliger Unsinn.

Brunhild Roschanski M.A., Münster


Kluft zwischen Präambel und Praxis
Betr.: Folge 36/00 – ",Ich hatt’ einen Kameraden …‘", Folge 36/00 – ",Das eisige Klima aufzutauen …‘" und Folge 41/00 – Leserbrief "Feierlichkeiten in Pillau und Trakehnen"

In bezug auf den Leserbrief von Herrn Dauskardt sollte man noch die Präambel der Satzung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. kennen, um zu sehen, wie weit die Präambel und die Aussagen der hauptamtlichen Mitarbeiter auseinanderklaffen. Erst dann sieht man die Verhöhnung der Opfer.

So steht in der Präambel der Volksbundsatzung: Im Gedenken an die Millionen Toten der Kriege und der Gewaltherrschaft, in der Erkenntnis, daß das Vermächtnis dieser Toten aller Völker zu Verständigung und Frieden mahnt, in dem Bestreben, das Leid der Hinterbliebenen zu lindern, hat sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Sorge für die Gräber dieser Toten zur Aufgabe gestellt. … Achtung vor dem Menschen verlangt, daß der Volksbund für die Erhaltung des Friedens arbeitet. Arbeit für den Frieden bedeutet für den Volksbund, Toleranz zu üben und ein humanes Menschenbild zu wahren, für die freiheitlich-demokratische Grundordnung und für die Versöhnung innerhalb des Volkes einzutreten, das humanitäre Völkerrecht zu achten, um die Aussöhnung und Verständigung der Völker bemüht zu sein.

Wie verstehen sich all diese Anliegen, wenn führende Vertreter des Bundes der Vertriebenen (BdV) beziehungsweise der Landsmannschaft Ostpreußen, der Präsident des Bundes Deutscher Fallschirmspringer, der Vorsitzende des Kameradschaftsbundes Fallschirmpanzerkorps e.V. die Feierlichkeiten in Pillau als unmöglich bezeichnen, da die Kriegsschuld – übrigens wie immer in der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit – allein bei den Deutschen gesucht wird und der Einsatz des deutschen Soldaten nicht gewürdigt wird, der Millionen Deutschen die Flucht vor der Roten Armee ermöglichte.

Wie verstehen sich die Ziele des Volksbundes, wenn kein Vertreter dieses Vereins bei den Feierlichkeiten in Trakehnen zugegen war? Diese Antwort gab mir vor kurzem der stellvertretende Leiter für Öffentlichkeitsarbeit des Volksbundes H. Kästner schriftlich: In sein Totengedenken schließt der Volksbund alle Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft ein. Dies bezieht sich auf jene Opfer, die durch Flucht und Vertreibung ums Leben kamen. Der Volksbund arbeitet mit allen zusammen, die seine Arbeit unterstützen, soweit die Zusammenarbeit dem Ruf des Volksbundes und damit der Erfüllung seiner Aufträge nicht schadet. Keine Zusammenarbeit möchte der Volksbund mit Personen und Einrichtungen, die die Aufmerksamkeit zum Beispiel des Verfassungsschutzes auf sich ziehen.

Jeder kann sich an dieser Stelle zum Volksbund seine eigene Meinung bilden.

André Lange, Neubrandenburg


Neue Erkenntnisse
Betr.: Historische Beiträge

Meinen herzlichen Dank für Ihren immerwährenden Einsatz für die Wahrheit für Deutschland. Beeindruckend, wie Sie immer wieder neue Erkenntnisse in der Geschichtsforschung herbeischaffen können!

Herta Becker, Mühlheim am Main


Unerschrocken
Betr.: Ostpreußenblatt

Ein dickes Lob Ihrer unerschrockenen Berichterstattung. Ihre Zeitung war mir bisher eine wichtige Informationsquelle und wird es auch weiterhin bleiben. Der hiesigen Tageszeitung kann man nur zwei Themen glauben: die Todesanzeigen und die Sportergebnisse. Deshalb habe ich sie auch nicht abonniert. Übrigens hat mich kein Ostpreuße auf Ihre Zeitung gebracht, sondern ein Herr aus Pommern. Ich wünsche Ihnen, daß das Ostpreußenblatt weiterhin wie ein Fels aus dem nationalen Mediensumpf herausragt.

Armin Schrott, Singen


Jammerschade
Betr.: Michael Naumann

Herr Naumann, Zerstörer des ostdeutschen Kulturgutes, will zur linkslastigen "Zeit" nach Hamburg gehen, wo er mit Frau Dönhoff Kaffee trinken kann. Jammerschade, daß man diese Herrschaften und ihre Konsorten nicht an den Nord- oder Südpol schicken kann. Das wäre allerdings ein Verstoß gegen den Naturschutz. Die Eisbären würden sie nicht fressen, sondern sie zurückschicken, da nicht schmackhaft, und die Pinguine am Südpol würden auswandern, aber vorher die Uno zur Hilfe rufen.

Horst Polakowski, Gernsheim