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20.01.01 Leser helfen Lesern

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 20. Januar 2001


Die Ostpreußische Familie
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Ruth Geede 

Lewe Landslied,

es sind schon manchmal recht eigenartige Dinge, die an mich herangetragen werden, und die – wenn überhaupt – nur unsere Ostpreußische Familie lösen kann. Da berichtet unser heute in den USA lebender Landsmann Lothar E. Konietzko von Papieren, die von Russen in Poerschken (heute Novomoskovskoje) auf dem Dachboden gefunden wurden. Es handelt sich um Dokumente aus der 40er Jahren wie Ausweise und Bestätigungen, die wahrscheinlich kurz vor dem Russeneinfall hinter einem Balken versteckt wurden.

Alle Papiere lauten auf den Namen Herbert Ohlendorf, * 14. April 1927 in Hohenbruch, Krs. Labiau. Das älteste Dokument ist ein Ausweis der Lehrerbildungsanstalt Kuckerneese, die der Genannte seit dem 10. Juni 1941 besuchte. Er ist später – wahrscheinlich durch Evakuierung – nach Mehlsack gekommen, wie ein Ausweis der dortigen LBA vom 12. Dezember 1944 bezeugt. Herbert Ohlendorf wurde dann zum Volkssturm eingezogen und von der Ortsgruppe Heiligenbeil-Nord als Melder eingesetzt. So hat er den Russeneinfall wahrscheinlich in Poerschken erlebt.

Herr Konietzko fragt nun, ob und wie Herbert Ohlendorf das Kriegsende überstanden hat und ob er, wenn er noch lebt, die Papiere erhalten will. Kopien hat er seinem Schreiben beigefügt. Er legt auch ein Gedicht bei, das der Lehrer Emil K. aus Legnitten seinem Vater Friedrich Konietzko gewidmet hat. Dieser war Revierförster in der Brandenburger Heide. Das Gedicht "Ein Jagdtag in Sollecken" entstand 1920 und berichtet von einer stattlichen Hühnerstrecke. Auch das Vaterunser in ostpreußischem Platt übersandte uns Herr Konietzko – wieder ein Beweis dafür, wie Ostpreußen ihre Heimat auch in fernen Ländern bewahren (Lothar E. Konietzko, 36789 Thinbark St., WAYNE, Michigan 48184, USA).

Wo sind die Einwohner von Loterswalde (vor 1934 Sowirog) geblieben? Das fragen Hermann und Margarete Ebeling, die dem Ernst-Wiechert-Freundeskreis angehören und den Spuren des Dichters in Masuren nachgingen. So waren sie auch an der Stelle am Niedersee, wo sich das kleine Dorf befand, das nicht einmal 200 Einwohner zählte. So ist es kein Wunder, daß sich trotz emsiger Bemühungen bisher kein Loterswalder gefunden hat. Nun hoffen die Fragesteller, daß sich im Kreis der Ostpreußischen Familie ein früherer Bewohner von Loterswalde, Krs. Johannisburg, meldet (H. und M. Ebeling, Schillerstraße 15 A in 21629 Neu Wulmstorf).

Und Friedrich-Karl Meller hofft etwas über die Bauzeit des Kriegerdenkmals im samländischen Schönwalde zu erfahren. Das für die Gefallenen des Kirchspiels errichtete Denkmal stand neben Kirche und Friedhof. Es wurde 1945 geschleift, der Friedhof geschändet, von der Kirche blieb eine Ruine. Der obere Schlußstein des Denkmals in Form des Eisernen Kreuzes wurde vor zehn Jahren im Schutt gefunden und 1993 von ehemaligen Schönwaldern zusammen mit heutigen Bewohnern etwa an der alten Stelle aufgestellt. Zweite Frage: Gibt es ein "Denkmal-Archiv", das solche Daten zur Verfügung hat? (Friedrich-Karl Meller, Matthias-Claudius-Weg 7 in 32756 Detmold)

Herr Meller übermittelt noch einen Wunsch von Herrn Petzold (Forschungsprojekt Ostpreußische Kleinbahnen). Dieser benötigt für seine Unterlagen einen Gleis- und Lageplan des Bahnhofs Prawten, der an der Kleinbahn Königsberg-Schaakswitte, Abzweigstelle nach Waldau und Tapiau, lag (Jörg Petzold, Alttrachau 48 in 01139 Dresden).

Eure

Ruth Geede