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24.02.01 Königsberger Höhenflug

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 24. Februar 2001


Königsberger Höhenflug

Schon ein Vierteljahrhundert vor dem motorisierten Erstflug der Gebrüder Orville und Wilbur Wright standen ostpreußische Flugpioniere unmittelbar davor, sich den Vögeln gleich in die Lüfte zu erheben; nur widrige Umstände hinderten sie daran, vom festen Boden abzuheben.

Immerhin fanden die ostpreußischen Beinahe-Flieger Eingang in die internationale Presse. In der belgischen Zeitung "De Scheldegalm/Gazette van Audenaarde" (siehe Ausriß) finden wir auf Seite 1 der Ausgabe vom "Zaterdag 1 November 1879" unter "Duitschland" eine Meldung, derzufolge zwei Lehrer aus Königsberg eine "vliegmachien" gebaut haben, bestehend aus Tierhaut, Lederriemen, Draht und Seilen. Mit Hilfe eines ausgetüftelten Mechanismus mußten die 15 Fuß weiten Flügel vom Piloten "bijgetrokken, gericht en losgelaten" werden, um solcherart abzuheben und von dannen zu fliegen.

Leider kam es dazu nicht mehr: Ein Wachhund geriet in Streit mit einer Katze aus der Nachbarschaft, sprang in wilder Jagd durch einen der Flügel und hinterließ einen absolut flugunfähigen Trümmerhaufen. Trauriges Fazit des Königsberger "Scheldegalm"-Korrespondenten: "Onder zulke omstandigheden gaat de lust tot vliegen weldra verloren!" – den beiden wackeren Ostpreußen war die Lust am Fliegen gründlich verlorengegangen.H. J. M.