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17.03.01 Nach ihm die Sintflut: Scharping verscherbelt alle Truppenstandorte

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 17. März 2001


Bundeswehr unterm Hammer
Nach ihm die Sintflut: Scharping verscherbelt alle Truppenstandorte
(H.H.)

Wenn Bundeswehrangehörige vom Alltag in der Truppe berichten, fühlen sich Zuhörer an Erzählungen aus der siechen Sowjetarmee erinnert. Munition ist knapp, das Material völlig veraltet und nur noch teilweise einsatzfähig, es wird "kannibalisiert" – soll heißen: Um den Schrott noch irgendwie in Gang zu halten, werden völlig desolate Flugzeuge ausgeschlachtet, um wenigstens einige der uralten Maschinen flugfähig zu halten. Ersatzteile gibt es kaum noch.

Auch an Uniformen mangelt es schon, heißt es. Reservisten werden unverhohlen aufgefordert, zur nächsten Übung "Geschenke" mitzubringen. Beispielsweise Bleistifte, Kugelschreiber und anderen Bürobedarf. Keine Frage, die Moral der Truppe ist am Boden.

Aus dem Leim gehen auch die Gebäude der deutschen Streitkräfte. Zwei Milliarden Mark fehlen für dringend erforderliche Instandhaltungsmaßnahmen, so wird geschätzt.

Jetzt will Verteidigungsminister Scharping (SPD) den ganzen Kram verscherbeln. Sämtliche Liegenschaften der Bundeswehr sollen an eine private Betreibergesellschaft verkauft werden. Die Hardthöhe rechnet mit Milliardeneinnahmen – für den Moment. Denn vom Verkauf an müßte die Armee Miete zahlen, um nicht vor die Tür gesetzt zu werden.

CDU-Haushaltsexperte Dietrich Austermann spricht daher von "verdeckter Kreditaufnahme". Rudolf Scharping wäre zunächst fein raus. Doch werden die privaten Liegenschaftsinhaber darauf achten, auf ihre Kosten zu kommen. Das wird dann für die Bundeswehr in einigen Jahren sehr, sehr teuer.

Was Scharping vorhat, ist nichts als eine Politik des "Nach mir die Sintflut". Um nur diesmal noch über die Runden zu kommen, wird die Bundeswehr ausgeweidet, der Karren im Dreck versenkt. Es ist das hier erkennbare Ausmaß an Verantwortungslosigkeit, das erschreckt.

Derzeit wird ein dreistelliger Millionenbetrag für den "Kampf gegen Rechts" bereitgestellt – das ist etwa die Hälfte der Summe, die Kanzler Schröder der Bundeswehr gerade für dringend notwendige Maßnahme zur Bestandssicherung verweigert hat. Man setzt eben Prioritäten. H. H.