24.04.2024

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14.07.01 Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 14. Juli 2001


Leserbriefe:

Pessimistisch

Betr.: Folge 20 – "BdV für nationalen Gedenktag"

Der BdV ist für einen nationalen Gedenktag, an dem die Deutschen an die Opfer der Vertreibung erinnert werden sollten, aber auch an die Opfer des Bombenkrieges gegen die Zivilbevölkerung und auch an die Opfer der Gewalttaten der Sieger bei der Besetzung unseres Landes. Es gibt Millionen deutscher Opfer, die von der deutschen Politik und von der Mehrzahl der deutschen Medien als Opfer zweiten Ranges behandelt werden, wenn sie nicht ganz vergessen werden. Auch in den Schulen erwähnt man sie kaum noch, so daß viele nachgeborene Deutsche fast nichts oder nichts von dem wissen, was Deutschen angetan worden ist. Das ist alles so schändlich, daß man sich wirklich öfter für diejenigen schämen muß, die sich so ehr- und anstandslos verhalten, aber in der Regel die Macht haben. Nach dem Holocaust-Mahnmal fordern nun Sinti und Roma mit 4156 Unterschriften den Bau eines eigenen Mahnmals in Berlin. Auch wenn es nur 4000 von nahezu 80 Millionen sind, werden sie die Unterstützung maßgeblicher Politiker finden, die sicher nicht zu den Befürwortern eines Gedenktages für die deutschen Opfer von Vertreibung und Terror gehören. Ich sehe in Deutschland keine Chance für ein Gedenken an deutsches Leid und deutsche Not. 

Friedrich Kolenaty, Berlin

 

Im Grabe umdrehen

Betr. Folge 24 – "Volksfront in der Hauptstadt"

Haben die Politiker von Rot-Grün vergessen, wer die Mauertoten sowie die Schikanen an der innerdeutschen Grenze verursacht hat. Haben wir nicht jahrelang Notopfer Berlin bezahlt. Herr Reuter, Herr Brandt würden sich im Grab umdrehen, wenn sie erleben würden, wie "ihre" Partei, nur um an die Macht zu gelangen, mit den Nachfolgern der SED gemeinsame Sache macht.

Wer gibt eigentlich Herrn Gysi immer die Möglichkeit, in fast jeder Talkshow seine Meinung arrogant zu vertreten? Man kann ihn nicht mehr sehen und hören.

Peter Goergen, Troisdorf

 

 

Treuer Leser

Betr.: Ostpreußenblatt

Seit Jahren bin ich treuer Leser Ihrer Zeitung, und mit Ihren Artikeln schaffen Sie es immer wieder, mich in Erstaunen zu versetzen, zum Kopfschütteln zu bewegen oder zu erheitern. Ich meine dies in Bezug zu den "Ergüssen" großer deutscher Tageszeitungen und Zeitschriften zum Thema "Drittes Reich" und "Fremdenfeindlichkeit". 

Volker Groh, Dresden

 

Betr.: Folge 23 – "Hilfe für deutsche Zwangsarbeiter" und ",Nicht aufrechnen, aber erinnern!"

 

Ich danke Ihnen, daß es zu dieser wichtigen Aktion zur Erfassung deutscher Opfer von Zwangsarbeit in unserer Heimat gekommen ist. Auf eine solche Feststellung und nachfolgende Sammelklagen vor entsprechenden Gerichten habe ich schon lange gewartet. Die Vertriebenen sind die einzige und größte Volksgruppe in Deutschland, die nicht entschädigt wurde. Dafür wird sie mit Häme, Ignoranz oder falschen Anschuldigungen belegt .

Reinhard Grütz, Groß-Zimmern

 

 

Mit großem Interesse las ich ihren Bericht im Ostpreußenblatt. Schon lange habe ich auf so eine Reaktion gewartet. Aus diesem Grunde danke ich Ihnen, daß auch diese Vergangenheit zur Sprache kommt und daß Sie auch unserer teueren Toten, die in fremder Erde ruhen, gedenken. Während für die meisten Deutschen im Mai 1945 der sinnlose Krieg zu Ende ging, währte er für uns Verschleppte noch fast fünf Jahre hinter Stacheldraht. Meine Kraft, meine Jugend sowie meine Gesundheit ließ ich dort. Christel Lerbs, Schwerin

Der Beitrag von Hans-Peter Uhl ist mir wie aus dem Herzen gesprochen. Auch ich bin der Meinung, daß die Prinzipien der Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit für alle Menschen, das heißt auch für die Deutschen gelten. Aus diesem Grunde übersende ich Ihnen den ausgefüllten Fragebogen und hoffe, einen kleinen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte zu leisten. Anni Hildebrandt, Berlin

Mit Aufmerksamkeit lese ich das Ostpreußenblatt. In der Folge 23, habe ich unter anderem auch den Artikel über die Zwangsarbeit der ostpreußischen Landsleute gelesen. Ich bin auch eine Heimkehrerin und selber davon betroffen, da ich fünf Jahre in Süd-Sibirien war und ständig unter Tage gearbeitet habe. Was Sie schreiben ist noch geradezu milde ausgesprochen. Denn die Demütigungen, denen wir ausgesetzt waren, spotten jeder Beschreibung. Ich bin aus Eichmedien, Kreis Sensburg, und war gerade mal 17 Jahre alt, als ich mit vielen anderen gefangen genommen wurde. Wir waren 21 Tage in einem Viehwaggon gepreßt. Wir waren 94 Personen in einem Waggon, kein Tageslicht, kein Essen oder Trinken, nur hin und wieder mal etwas Schnee. Man hat uns wie Schwerverbrecher behandelt. 

Erna Zaremba, Frechen

 

Gerade komme ich von einer Reise nach Frankreich zurück, wo ich feststellen konnte, daß die Leute dort von den Verbrechen gegen Deutsche nach 1945 keine Ahnung haben. Sie sind allerdings entsetzt über das Buch des Generals Aussaresses, der die französischen Greueltaten in Algerien publik machte. Nachdem über 50 Jahre nur vom Holocaust die Rede war, scheint es mir an der Zeit, die kaum geringeren Verbrechen der anderen im In- und Ausland anzuprangern. Adolf Frerk, Geldern

Meine Hochachtung an Herrn Knapstein. Endlich findet jemand den Mut und denkt an die vielen Leiden der deutschen Zwangsarbeiter, deren damalige Leiden, Not und deren Sterben! Man kann es nicht mehr hören, wie von deutschen Politikern den anderen das Geld förmlich nachgeworfen wird, und dabei denkt man nicht darüber nach, daß deutsche junge Mädchen und Jungen, Männer und Frauen grausam gelitten haben und gestorben sind. 60 Grad Minus haben diese Leute in Deutschland nicht erlebt. Meine Frage, meine ehrliche Frage an unsere Politiker: Schämen Sie sich nicht? Werkutta war die Hölle!

Josefa Schacht, Köln

 

 

In einer Zeit, in der sich die deutsche Regierung und das Parlament um eine Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter bemüht und erfolgreich durchgesetzt haben, dürfen wohl auch wir deutschen Zwangsarbeiter unsere Stimme erheben und darum bitten, daß auch unsere Leiden ihre Anerkennung und Entschädigung finden. Zehneinhalb Jahre meines Lebens waren mir gestohlen worden, ein unersetzlicher Verlust. Ich lebe noch und hoffentlich noch recht lange. Ich bin mir aber sicher, daß auch wir und ich Opfer sind, die den gleichen Respekt, die gleiche Anteilnahme und die gleiche Entschädigung wie alle anderen Opfer fordern dürfen.

Dieter Pfeiffer, Berlin

 

 

Ich habe gerade unter "www.ostpreussenblatt.de" die Formulierung gelesen, die "deutschen Zwangsarbeitsopfer, die mit ihren Steuergeldern 50 Prozent des Milliardenfonds mitfinanzieren." Vorder- gründig zahlen 50 Prozent der Steuerzahler und 50 Prozent die Industrie. Die Industrie kann’s aber von der Steuer absetzen, deshalb zahlt der Steuerzahler etwa die Hälfte des Anteils der Industrie mit. Damit sieht die Rechnung dann so aus, daß 75 Prozent der Steuerzahler zahlt und 25 Prozent die Industrie. Ansonsten stimme ich Ihnen zu diesem Artikel voll und ganz zu. Im übrigen wollte ich Ihnen noch ein großes Lob für Ihre Homepage machen, ich habe dort einige sehr interessante Artikel gefunden, besonders unter der "Archivseite der Preußischen Zeitung". Ich finde es wichtig und gut, daß man im Internet jetzt ohne Zensur durch die "politisch korrekte Meinung" sich Informationen besorgen kann, und da leisten Sie einen ganz wichtigen Beitrag dazu! Bernhard Kolb

Irreführender Titel

 

 

Betr.: Folge 14 – "Faktenverdrehern die Stirn geboten"

Schon der Titel der Fernsehserie "Die Vertriebenen – Hitlers letzte Opfer" ist irreführend, soll er doch dem Zuschauer suggerieren, daß wir Vertriebenen wegen Hitler in gewisser Weise selbst Schuld am Verlust unserer Heimat haben. Ich fühle mich keineswegs als Opfer dieses Mannes, sondern als ein Geschädigter des Kommunismus und der Demokratie. Vertreter dieser Politik waren es doch, die bei Kriegsende in Potsdam Vertreibung und Abtrennung des deutschen Ostens beschlossen haben, was später von unserer demokratischen Regierung in nacheilender Unterwürfigkeit sanktioniert wurde.

Ernst Voigt, Delmenhorst

 

 

Berliner Krise

Betrifft: Folge 24 – "Volksfront in der Hauptstadt"

Gerade wurden Diepgen und die fähigeren Senatoren der Christlich-Demokratischen Union abgewählt, während die weit schwächeren Senatoren der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands im Amt bleiben und an ihre Spitze ein politisches Leichtgewicht gewählt wurde, das sich als schwul bekannt hat und somit dazu zwingt, sich mit dem Mann/Frau an seiner Seite zu befassen. Ich finde, daß der sexuelle Umgang der Menschen Privatsache ist, die keinen etwas angeht, wenn sie sich hinter den eigenen vier Wänden vollzieht. Bei einem Regierungschef ist das aber nicht so.

Für den Bürger ist es sicher schwer, sich ein zutreffendes Bild der gegenwärtigen Situation zu verschaffen. Auszugehen ist aber davon, daß der Koalitionsbruch lange vorbereitet und mit Grünen und PDS abgesprochen war. Es trifft auch zu, daß Berlin nach dem Fall der Mauer finanziell unterversorgt und mit der Übernahme der Hauptstadtfunktion weiter überfordert worden ist.

Die Bankenkrise, an der die SPD keinen Deut weniger als die CDU beteiligt ist, wurde von der SPD meisterhaft genutzt (da kann sich die CDU etliche Scheiben abschneiden), um den Bruch gezielt voranzutreiben.

Die SPD ist jetzt ihrem Ziel sehr nahe, in Deutschland eine Volksfront aus SPD, PDS und Grünen zu etablieren, wozu ihr jedes Mittel recht erscheint. Was den Berlinern und dem ganzen Deutschland in den vergangenen Wochen an Verlogenheit geboten wurde, wird noch von den schauspielerischen Glanzleistungen der Strieder, Wowereit und Genossen überboten, wenn sie in Empörung oder Betroffenheit machten oder ihre "weiße" Weste präsentierten.

Die Mauer ist vor knapp zwölf Jahren gefallen, und schon haben die Genossen alles vergessen, was Berlin und Deutschland in den Jahren davor angetan worden ist. Der Zweck – die Macht – heiligt alle Mittel, auch die verwerflichsten und schäbigsten.

Zwar hatte ich mit dem Erfolg dieser Inszenierung gerechnet, aber es hat mich doch gewundert, daß sich in der SPD nur sehr wenig Mutige fanden, die den Kurs ihrer Funktionäre nur in Teilen mitgetragen haben.

Die CDU trägt Mitschuld, weil sie sich nicht umgehend von Landowsky getrennt hat, den die lange Teilhabe an der Macht wohl überheblich gemacht hat und der darum mit links erledigt hat, wozu er beide Hände gebraucht hätte. Diepgen hat seinem bewährten Freund zu lange die Treue gehalten. Um ihn tut es mir leid. Ich kenne unter Berlins Politikern keinen redlicheren.

Auch die Medien haben mitgewirkt, der PDS den Boden zu bereiten, indem sie sich auf die Bekämpfung von Rechts bis Rechtsextrem konzentrierten und dazu die PDS als Bündnispartner umarmten. Wie sollen da Menschen, die wenig Zeit oder auch kein Interesse an Politik haben, noch unterscheiden, was oben und was unten, was Recht und was Unrecht ist. 

Dieter Pfeiffer, Berlin