18.04.2024

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11.08.01 Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 11. August 2001


Leserbriefe

Betr.: Folge 28 – "Mögliche Welten gebaut"

Wie erfreulich – eine ganzseitige Veröffentlichung über den masurischen Dichter Ernst Wiechert im Ostpreußenblatt. Das hat es noch nicht gegeben. Besten Dank dafür der Redaktion.

Doch dem Autor des vorgenannten Artikels, Dietmar Stutzer, möchte ich auf seine gestellte Frage "Steht eine Ernst Wiechert-Renaissance vor der Tür?" eine positive Antwort geben. Die Wiechert-Renaissance ist schon längst im Gange. Chronologie: 1988 Gründung des Ernst Wiechert-Freundeskreises in Braunschweig. 1989 Gründung der Internationalen Ernst Wiechert-Gesellschaft in Duisburg, Errichtung einer Gedenkstätte im Geburtshaus Wiecherts, dem Forsthaus Kleinort in Masuren durch das Allensteiner Ermländisch-Masurische Museum, Einrichtung einer Wiechert-Dauerausstellung im Rathaus zu Sensburg. Im Jahre 2000 Gründung der Sektion Polen in der Internationalen Ernst Wiechert-Gesellschaft am Geburtsort des Dichters, der Gemeinde Peitschendorf im Kreis Sensburg. Herausgabe der Sonderbriefmarke "Ernst Wiechert" aus Anlaß seines 50. Todestages durch die Deutsche Post, Gedenkfeiern aus dem gleichen Anlaß in Wolfratshau-sen/Oberbayern, Stäfa/Schweiz, Braunschweig und Peitschendorf in Masuren. 

Horst Radeck, Vorsitzender des Ernst Wiechert-Freundeskreises Braunschweig

 

Berufsfunktionäre

Betr.: Folge 22 – "Zeitgeist statt eigener Geist"

Die Aussagen des Herrn Danowski in dem Interview bezüglich der "Berufsfunktionäre in der DJO" haben mich sehr irritiert. Ich war seit 1952 Mitglied der DJO in Nordrhein-Westfalen und von 1959 bis 1963 als Landesjungenschaftsführer Mitglied der Landesführung NRW. Ich wüßte gerne, wer da wohl Berufsfunktionär gewesen ist. Alle verantwortlichen Ämter waren Ehrenämter und jeder hatte einen Beruf, in dem er täglich sein Bestes zu geben hatte. Außer in der Geschäftsstelle des Landes zur Abwicklung des laufenden Schriftverkehrs gab es keine von der DJO bezahlten Posten, das ist mir aus anderen Landesgruppen auch nicht bekannt. Insofern ist die Aussage des Herrn Danowski unrichtig.

Sein Bedauern über die mangelnde politische Position des jetzigen Vorstandes der DJO teile ich. In Duderstadt gab es sie nicht, dafür sahen wir viele Tanz- und Singegruppen aus fast ganz Europa. Das war auch interessant und gut organisiert, aber es fehlte bei der vorgeführten ethnischen Vielfalt die klare Aussage, daß die Vertreibung von Volksgruppen aus Gebieten, in denen sie schon seit Generationen ansässig sind, ein Unrecht ist, das wir alle bekämpfen müssen. So war es leider nur "heißa, hopsa, multi – kulti"! Etwa 1500 Teilnehmer waren da, welch ein Unterschied zum Beispiel zu 1956 in Münster/Westfalen, wo bei einem Landestreffen der DJO des Landes NRW 3000 Teilnehmer zusammenkamen!

Karl-Heinz Claaßen, Wülfershausen

 

Betr.: Folge 24 – "Benesch-Dekrete und ihre Folgen"

Herr Kerschhofer verweist in seinem Artikel vom 16. Juni 2001 auf eine ergreifende Episode, die sich am Ende des Zweiten Weltkrieges abspielte. Ein Bataillon auf deutscher Seite kämpfender russischer Soldaten überschritt am 5. Mai 1945 die Grenze von Liechtenstein und bat um Asyl. Fürst Franz Josef II., seine mannhafte Regierung und auch das kleine, tapfere Volk der Liechtensteiner widerstanden dem massiven Ansinnen der Alliierten, besonders der Sowjets auf Auslieferung, gewährten den Russen nach gutem christlichen und internationalen Brauch Schutz und Gastfreundschaft, bewahrten sie damit vor einem grausamen Schicksal. Ein leuchtendes Beispiel der Humanität und Nächstenliebe in einer finsteren Epoche! Den Schutzsuchenden gelang schrittweise die Emigration – überwiegend in die USA. Die gute Tat ist in Liechtenstein und bei den Russen unvergessen, es bestehen noch heute enge Beziehungen mit regelmäßigen Besuchen aus Übersee. Zur noblen, mutigen Haltung des Fürsten paßt auch die Zivilcourage, mit der sich sein Nachkomme – Fürst Hans Adam II. – in einem Prozeß gegen die Bundesrepublik Deutschland gegen Enteignungen durch die Tschechen zur Wehr setzt.

Wesentlich größere, stärkere Länder verhielten sich anders in ähnlichen Situationen, Kleinmut, Kaltherzigkeit, aber auch Feigheit waren da im Spiel. An zwei Beispiele sei erinnert: Die Engländer lieferten kriegsgefangene Kosaken an die Sowjets und an Jugoslawien aus. Schweden – immerhin ein Land, das sich gerne als Hüter moralischer Sitten darstellt – ließ zu, daß eine große Zahl baltendeutscher und russischer Kombattanten aus ihrem Land mit brutaler Gewalt auf sowjetische Schiffe zur Auslieferung an die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken geschleppt wurde. Wußten die Gewahrsamsmächte nicht, was den Gefangenen blühte? Deren flehentliche Bitten, viele versuchte und vollzogene Selbstmorde hätten ihnen die Augen öffnen müssen.

Mögen wir nicht zu selbstgerecht über diese schlimmen Ereignisse urteilen, denn wir wissen ja, in welche unheilvollen Ver- strickungen die Menschen jeder Zeit geraten konnten, und sehen wir auch die andere Seite: In England wurde später von Graf Tolstoi, einem Nachfahren des Leo Tolstoi, ein Prozeß gegen die Verantwortlichen angestrengt und im Mutterland der Meinungsfreiheit durchaus fair verhandelt. Die Schweden schämen sich der Vorgänge, soweit sie ihnen bekannt sind. Die schwedische Armee hatte sich seinerzeit geweigert, an der unmenschlichen Aktion teilzunehmen. Keinesfalls darf aber die großartige Haltung Liechtensteins und ihres Fürsten in Vergessenheit geraten. 

Dietrich Stein, Bad Pyrmont

 

 

Alles Gute!

Betr.: Ostpreußenblatt

Seit Dezember 1999 beziehe ich Das Ostpreußenblatt und freue mich schon auf den Freitag, denn dann ist die neue Ausgabe in meinem Briefkasten. Obwohl ich nur zur Hälfte Ostpreuße bin, kann ich dieses schöne Land nicht vergessen, wo ich von 1941 bis 1943 bei meiner Großmutter in Sensburg gelebt und dort die Schule besucht habe. Mit meiner Frau habe ich 1991 eine Reise dorthin unternommen und ihr Masuren gezeigt. So freuen wir uns, über Das Ostpreußenblatt Neuigkeiten zu erfahren, und verfolgen auch die Entwicklung im nördlichen Ostpreußen. Wir sind besorgt und sehr enttäuscht von unserer Bundesregierung, wie wenig Interesse doch an unserem Ostpreußen besteht. Die vielen, auch wegen anderer politischen Entscheidungen enttäuschten Bundesbürger werden hoffentlich wissen, was sie bei der nächsten Bundestagswahl zu tun haben. Nun möchten wir Ihnen allen für die mutige Berichterstattung einmal herzlich "Danke" sagen, denn der größte Teil der herkömmlichen Presse/Medien schweigt zu den großen Sorgen, die viele, viele Bürger bedrücken. Machen Sie bitte weiter so. Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Hermann Henze, Holzwickede

 

 

Betr.: Folge 9 – "Kumpane und Karrieren"

Ist der deutsche Außenminister wegen seiner Vergangenheit befangen? Diese Frage stellt Hans Heckel in seinen Betrachtungen über Herrn Josef Martin Fischer. Er kommt zu dem Ergebnis, daß die US-Administration Erkenntnisse aus den Beobachtungen der Stasi gewonnen haben könnte, nachdem deren Unterlagen nach dem Zusammenbruch der DDR nach Übersee gelangt sind. Das halte ich zwar für wenig wahrscheinlich, denn man kann getrost davon ausgehen, daß auch der amerikanische Geheimdienst sich eigenes Wissen über Herrn Fischer beschafft hat und er Fischers Lebenslauf besser kennt, als dieser selbst. Was Herr Heckel bei seinen Betrachtungen jedoch nicht erwähnt, ist die Tatsache, daß die Siegermächte selbst nach Ablauf von mehr als 55 Jahren des letzten Krieges mit der Bundesrepublik Deutschland noch immer keinen Friedensvertrag abgeschlossen haben. Vielleicht sind diese der Ansicht, daß das heutzutage nicht erforderlich ist. Das besiegte Deutschland besteht ja nicht mehr. Was aber viel schlimmer wiegt, ist die Feindstaatenklausel, die nach wie vor gilt. Herrn Fischer bleibt also nichts anderes übrig, als zu den Wünschen der Alliierten ja und amen zu sagen.

Im übrigen bin ich mit Herrn Heckel derselben Meinung, daß das devote Gebaren des Herrn Fischer schon mehr als peinlich wirkt. Ein typisches Beispiel war der Kotau vor dem libyschen Staatspräsidenten, der ihn zudem vor der Tür hat stehen lassen. Ebenso wirft Herr Fischer seine hehrsten pazifistischen Grundsätze über Bord und beginnt Kriege oder heißt diese gut. Vielleicht offenbart sich hierin aber auch die wahre Identität seiner Spontizeit. Was kann man also schon anderes von einem Schläger, der urplötzlich in die Rolle eines angeblichen Staatsmannes gekommen ist, erwarten. Hierzu fehlt ihm einfach die nötige Vorbildung. Sein linkes Auftreten bei den üblichen Gruppenaufnahmen verrät mit aller Deutlichkeit, daß in ihm selbst im vornehmsten Zwirn Minderwertigkeitskomplexe stecken, die er nur durch Liebedienerei kaschieren kann. Dabei übersieht er geflissentlich, mit welchem gönnerhaften Verhalten ihn die Außenminister und hier vor allem die der USA behandeln. Bei Frau Albright mag das Techtelmechtel noch die gemeinsame Herkunft beider aus Mitteleuropa erklären. Herr Powell gab dagegen auf die Frage nach dem Vorleben Fischers eine so nichtssagende Antwort, die gewiß nicht für eine Absolution gereicht hat.

Um so unverständlicher ist das Phänomen zu erklären, daß fast alle Welt in Deutschland dem Außenminister ein weltmännisches Profil attestiert, angefangen beim Bundeskanzler über den Bundespräsidenten und alle sonstigen Ministern. Übersehen die Bundesbürger partout, daß Herr Fischer ihre Republik immer weiter verkauft? Merken sie immer noch nicht, daß sie zeitlebens für den letzten Krieg bezahlen müssen? Der fehlende Friedensvertrag und die Feindstaatenklausel rechtfertigen das ja. Und das alles mit Zustimmung seines Gönners und Bundeskanzlers Schröder. Offenbar fühlen sich die Bundesbürger dennoch wohl in ihrer Haut. Hoffentlich werden sie nicht unsanft aus dem Dornröschenschlaf geweckt. 

Walter Grubert, Hannover

 

 

Puffer zwischen Interessenblöcken

Betr.: Folge 1 – "Ein zweischneidiges Schwert"

Die Erweiterung der EU bis an die Ostgrenze Polens wäre nicht nur, wie der Autor BD schreibt, ein zweischneidiges Schwert, sondern möglicherweise der Auslöser eines drittes Desasters seit 1914. Zwei sollten uns, Europa und der Welt reichen.

1. Eine EU-Grenze zwischen Polen und der Ukraine würde nicht nur "die gewachsenen nachbarschaftlichen Beziehungen" abschotten, sondern die Ukraine in eine Außenseiterrolle drängen, also Reaktionen provozieren, möglicherweise den Anschluß an Rußland. Für Weißrußland dürfte das gleiche gelten.

2. Die nicht zu Ende gedachte Ausdehnung der Nato auf Polen bis an den russischen Besitz des Königsberger Gebiets war nur wegen Rußlands desolatem Zustand von Militär und Wirtschaft möglich. Eine Grenze der EU am Kaliningrader Oblast, also eine weitere Provokation, wird Rußland kaum hinnehmen können, zumal dann, wenn die baltischen Staaten – hoffentlich – EU-Mitglieder werden.

3. Der polnische Staat ist offensichtlich nicht in der Lage oder nicht gewillt, an der Oder-Neiße-Grenze das Einsickern illegaler Einwanderer und Krimineller zu verhindern. Zukünftig soll das an Polens Ostgrenze möglich sein? Man braucht nicht blauäugig zu sein, um das zu glauben, es reicht aus, wenn sich der deutsche Michel seine Schlafmütze noch tiefer über Augen und Ohren zieht. Die deutsche Politik wird, auch wenn jetzt in Berlin gemacht, noch immer vom Bonner Denken bestimmt: Polen ist gut, weil es katholisch ist, und außerdem zieht man östlich von Hannover den Vorhang am Zugfenster runter.

4. Den EU-Mitgliedern scheint es recht zu sein, nach der Liquidierung der Deutschen Mark Deutschland nun auch von Osten her "einzubinden", um damit den ewigen Frieden in Europa garantieren zu können.

Der Grund eines neuen Desasters liegt auch diesmal nicht in Mittel- oder Osteuropa, sondern wie gehabt im Westen mit dessen wirtschaftlichen Interessen und seinem Unverständnis für Probleme jenseits seines östlichen Horizonts. Es geht um Frieden und nicht um geopolitisch Vergangenes.

Die EU-Grenze sollte in aller Interesse an der Oder-Neiße-Linie bleiben. Die baltischen Staaten sind geographisch mit den EU-Mitgliedern Finnland und Schweden verbunden. Rußland, Weißrußland und die Ukraine bräuchten nicht das Gefühl einer Bedrohung durch Eingrenzung zu haben. Und Polen könnte im europäischen Interesse ein nützlicher Puffer zwischen den Interessenblöcken sein. Das stünde diesem Staat gut an als Ausgleich für seine Annexion Ostdeutschlands.

Dr. Detlef Arntzen, Hamburg

 

 

Stalins Vernichtungskrieg

Betr.: Folge 25 – "Reemtsmas nächste Blamage"

H. J. von Leesen korrigiert einige falsche Informationen, die über die angebliche deutsche Vernichtung von russischen Kriegsgefangenen ständig verbreitet werden. Ergänzend wäre zu betonen, daß die bewußte Vernichtung der russischen Kriegsgefangenen nicht von der Wehrmacht, sondern von Stalin selber durchgeführt wurde:

1. Für Stalin waren kriegsgefangene Landsleute Landesverräter und Deserteure, die vernichtet werden mußten. Er weigerte sich sogar, das deutsche Angebot anzunehmen, seinen gefangenen Sohn Jakow Stalin freizulassen.

2. Angehörige von Kriegsgefangenen kamen in Sippenhaft und mußten mit Deportation und Liquidierung rechnen. So landete auch die Frau seines Sohnes Jakow im Gulag.

3. Überfüllte Kriegsgefangenenlager, so bei Novgorod-Severskij und Orel, wurden von der sowjetischen Luftwaffe angegriffen und bombardiert.

4. Die Sowjetregierung hatte sich bereits 1917 nicht mehr als Signator der Haager Landkriegsordnung betrachtet und es im Jahr 1929 auch abgelehnt, die Genfer Konvention zum Schutz der Kriegsgefangenen zu ratifizieren. Somit verpflichtete sie sich nicht zum Schutz ihrer eigenen gefangenen Landsleute. So mußte die vom Internationalen Komitee des Roten Kreuzes geschaffene Möglichkeit von Hilfssendungen an sowjetische Kriegsgefangene in Deutschland ungenutzt verstreichen, weil die Sowjetregierung auf entsprechende Ersuchen aus Genf nicht reagierte. Stalin verbot ebenfalls, daß die Kriegsgefangenen Lebensmittelpakete aus der Heimat erhielten.

5. Nach Kriegsende erwartete die "befreiten" gefangenen Rotarmisten ein grausiges Schicksal: entweder sofortige Liquidierung oder Deportation in den Gulag.

Schon nach dem Friedensschluß im russisch-finnischen Krieg wurden die repatriierten sowjetischen Kriegsgefangenen nicht etwa individuell angeklagt, sondern unterschiedslos und summarisch vom NKWD festgenommen. Sie sind alle bis auf den letzten Mann erschossen worden. (Joachim Hoffmann: "Stalins Vernichtungskrieg", S. 86.)

Es versteht sich, daß all diese Opfer Stalins als nicht aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt bezeichnet werden und somit als Opfer des deutschen Vernichtungskrieges gelten.

Friedrich Karl Pohl, Lüneburg

 

 

Verdienstvoll

Betr.: Folge 26 und 27 – "Zwei Aggressoren im Wettlauf um den ersten Schuß"

Es ist sehr verdienstvoll und unbedingt notwendig, wie Sie mit dem Artikel von Prof. Maser einen weiteren Versuch unternehmen, der Wahrheit Bahn zu brechen. Er hat dies in seinem Buch "Der Wortbruch" schon 1994 getan, ebenso ein gutes Dutzend anderer Autoren, aber geholfen hat es nicht viel – auch nicht, daß die angeblichen deutschen Greueltaten von Guernica, Oradour, Malmedy, Via Rasella, am Balkan und in Rußland, von der Reemtsma-Ausstellung und so weiter behauptet, alle ganz anders waren und längst richtiggestellt wurden, daß nach 50 Jahren Katyn und 60 Jahren Jedwabne sich als Untaten der anderen Seite herausgestellt haben, daß Polen nach 50 Jahren die Opferzahlen von Auschwitz um 3 Millionen nach unten korrigiert hat und daß nahezu jeden Monat neue Lügen über unsere Geschichte entlarvt werden.

Warum ist das so? Weil wir zwei mächtige Gruppen in unserer "Gesellschaft" haben, die Politik und Medien beherrschen und die Wahrheit scheuen wie der Teufel das Weihwasser: die eine weigert sich, die Richtigstellungen überhaupt zu lesen, weil sie dann eingestehen müßte, ein Leben lang der Hetzpropaganda auf den Leim gegangen zu sein; das setzt menschliche Größe voraus, und die hat sie nicht – es sind Feiglinge und Nationalmasochisten. Die andere kennt die Wahrheit, aber unterdrückt sie, weil sie sonst ein ganzes Volk aus der Geiselhaft entlassen und die ewig währende Erpressung einstellen müßte – das darf auf keinen Fall geschehen.

Ohne die geringste hellseherische Befähigung wage ich die Prophezeiung: der Tag ist nicht fern, an dem allen am Zweiten Weltkrieg beteiligten Staaten (und vielen neutralen) ihre übelriechenden Leichen aus dem Keller geholt und auf den Eßtisch gelegt werden. Dann müssen sie ihre mehr oder minder große Mitschuld eingestehen. Und eine junge Generation wird uns anklagend fragen, warum wir dieses Lügen- und Verdrehungsgespinst nicht schon viel früher zerrissen haben.

Walter Held, Traunstein, Oberstleutnant a. D.

 

 

Lob und Anregung

Betr.: Ostpreußenblatt

Für die Gestaltung des Ostpreußenblattes möchte ich Ihnen meinen Dank und eine große Anerkennung aussprechen. Besonders erfreulich ist, daß Sie Themen ansprechen und den Dingen auf den Grund gehen, die in der anderen fast gleichgeschalteten Presse nicht zu finden sind oder verfälscht oder verschwiegen werden.

Ich bin der Auffassung, daß durch die Mehrzahl der Politiker und der Medien schon wieder eine Meinungsdiktatur verbreitet wird, wie es im Dritten Reich oder in der DDR üblich war. Nur die Mehrzahl der meistens politisch uninteressierten Wähler merkt es nicht.

Machen Sie weiter so, denn Das Ostpreußenblatt ist ein Lichtblick in der sonst tristen und einseitigen Medienlandschaft.

Als Vorschlag möchte ich Sie bitten, mehr Reiseberichte über Fahrten nach Ostpreußen und Reisetips, besonders für das nördliche Ostpreußen, zu bringen. Ich denke dabei beispielsweise an Hinweise darauf, wie und wo man am besten fährt, Vorschläge für Quartiere, die Angabe des Umtauschkurses der D-Mark zum Rubel sowie Warnungen vor besonderen Schwierigkeiten etc.

Ich wünsche Ihnen weiterhin eine erfolgreiche Arbeit.

Alfred Heßke, Wermelskirchen

 

 

Betr.: Folge 27 – "Liberale entdecken die ostdeutsche Kultur"

Verehrter Herr Jebens, ich habe mir die Augen gerieben, als ich Ihren Artikel las. Will Das Ostpreußenblatt es den Patrioten und damit den Ostpreußen schmackhaft machen, 2002 FDP zu wählen? Unlängst anläßlich des zehnjährigen Bestehens des Deutsch-Polnischen Vertrages hätte die FDP Gelegenheit gehabt, im Deutschen Bundestag in dieser Hinsicht einmal Flagge zu zeigen. Der Vertrag über gutnachbarliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen ist in einigen Punkten revisionsbedürftig, das käme der deutschen Minderheit zugute. Darauf hat auch der Sprecher der LO, Wilhelm v. Gottberg, in aller Deutlichkeit hingewiesen. Der Bund der Vertriebenen konnte die Bundesregierung nicht bewegen, hier deutscherseits gegenüber Polen begründete Korrekturen anzumahnen. Nun läuft der Vertrag weitere zehn Jahre, ohne daß den verbliebenen Landsleuten in den Ostgebieten im täglichen Alltag weitere notwendige Erleichterungen verschafft worden sind. Wenn der medienpolitische Sprecher der FDP, Herr Otto, meint, feststellen zu müssen, die gegenwärtige Bundesregierung habe die Chance für eine grundlegende Neuorientierung der Pflege und Erhaltung deutscher Kultur in den Vertriebenengebieten vertan, so möchte ich in Erinnerung rufen, was seine Partei ab den 70er Jahren vertan hat.

Die damaligen Außenminister Scheel und Genscher, die von sich überzeugt sind, Patrioten zu sein, haben gegenüber Polen und der Sowjetunion alles unterschrieben, was man ihnen vorlegte. Mir kann niemand erzählen, daß damals deutscherseits ernsthaft um deutsche Positionen verhandelt worden ist. Dadurch hat Deutschland völkerrechtlich in leichtfertiger Weise Rechtspositionen aufgegeben. Zu einer solchen Aufgabe hätte uns niemand in der Welt zwingen können (oder doch?). Die Japaner haben ob der Verluste ihrer Inseln solche Verträge nicht unterschrieben, es geht ihnen deshalb heute nicht schlechter.

Niemand kann mir bis heute plausibel erklären, was zu unserem Schaden passiert wäre, wenn Deutschland damals die deutschen Rechtspositionen besser verteidigt hätte. Es ist richtig, daß alle Parteien des Deutschen Bundestages in unheilvoller Weise sich haben einwickeln lassen. Mal eben ein rundes Dutzend Abgeordnete leistete Widerstand. Ansonsten stand man im Bundestag auf und klatschte sich ob der Ratifizierung der Verträge selbst Beifall. Welches Land der Erde hätte das getan, wenn es ein Viertel seines Gebietes verliert? Ich rufe in Erinnerung, daß Mitte der 50er Jahre bei Bundesparteitagen der FDP unter Erich Mende Spruchbänder zu lesen waren mit der Aufschrift: "In Treue für Deutschland". Nein Herr Otto, auf Ihre Versprechungen falle ich nicht herein, hoffentlich auch die Ostpreußen nicht. 

Bernd Dauskardt, Hollenstedt Schwansdorf

 

Betr.: Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges

Vor zwei Jahren konnte das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges restauriert und eingeweiht werden, und am 8. Juni 2001 haben wir das Denkmal der Opfer des Zweiten Weltkrieges und der Vertreibung eingeweiht. Dieses Denkmal ist wahrscheinlich als Kriegerdenkmal für gefallene Preußen vor mehr als 100 Jahren errichtet worden. Es war schon soweit verfallen, daß es im Laufe der nächsten Jahre zusammengebrochen wäre. Jetzt steht es im vollen Glanz am Eingang in Schwansdorf, neben vier weiteren restaurierten Denkmälern und Wegkreuzen.

Fährt man von Bautsch nach Troppau oder Wigstadtl, so kommt man an einem Kreuz am Kirchenweg von Schwansdorf vorbei, das vor zwei Jahren vom Bischof Lobkowicz eingeweiht wurde. Es grüßt die vielen Vorbeifahrenden mit einem "Gelobt sei Jesus Christus". Die jungen Tschechen, denen gesagt wurde, daß unsere Heimat früher tschechisch war, werden dadurch eines Besseren belehrt. Vielleicht sollten die Politiker von Berlin und Prag diese Strecke fahren, um sich ein besseres Bild zu verschaffen.

Da man in Deutschland herzlich wenig von den Vertreibungen weiß, sollte auf jedem Grabstein der Hinweis angebracht werden "Geboren … im Sudetenland, Schlesien, Ostpreußen, Banat, Siebenbürgen". Wie wäre es denn, wenn auf den Stoßstangen der Autos oder den Gartenzäunen ein derartiger Hinweis angebracht würde, wie wir das sehr häufig in Amerika finden. Wie schnell würden dann die Bürger Deutschlands auch eines Besseren belehrt werden. 

Karl Hausner, Oak Brook (USA)

 

Völkerverdummung

Betr.: Folge 29 – "Treibjagd auf ein Phantom"

Beim Lesen der sehr klaren Ausführungen von Wolfgang Thüne komme ich zu der nüchternen Feststellung, daß der "Bonner Klimagipfel" ebenso wie alle bisherigen – und sicher auch die noch folgenden – eine Art Schattenboxen für die Völker darstellt. Diese Klimagipfel sind so gesehen wirtschaftspolitisch absolut überflüssig. Deutlicher sollte man sagen, sie sind eine unheimlich teure Völkerverdummung.

Besser wäre es, wenn diese "Gipfelstürmer" sich zu Hause an die Arbeit machten, um sich in ihren eigenen Ländern um das für ihr jeweiliges Volk – auch das unsrige – notwendige Arbeitsmarktklima, Konjunkturklima und Wirtschaftsklima mit allen positiven Folgen kümmern würden. Einen Teil des dafür nötigen Geldes hätten sie schon durch die eingesparten sicher recht stattlichen Reisekosten beisammen.

Die Arbeit an jedem einzelnen vorgenannten "Klima" ließe ihnen keine Zeit mehr, sich mit der ohnehin nicht zu schaffenden, für eine Klimaveränderung jedoch nötigen Wetterbändigung zu befassen. Dafür könnten sie sich sehr schnell mit der Wetterwirklichkeit abfinden. 

Ruth Bachmann, Bad Arolsen