20.04.2024

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01.09.01 Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 01. September 2001


Leserbriefe

Alte Ortsnamen

Betr.: Folge 17 - „Ideologie und Sprachwillkür“

Meine Familie lebte bis Oktober 1948 in Ostpreußen. Mit dem Ende des Krieges kehrte man dort zu den alten Ortsnamen zurück und lehnte die von den Nazis eingeführten neuen Ortsnamen ab. Auch in meinem Ausweis war (und ist) Mehlanken, Kreis Labiau, eingetragen. Erstaunt waren wir nach 1990, als wir in Mitteldeutschland Das Ostpreußenblatt lesen konnten, daß hier die neuen Namen Priorität hatten. Diskussionen darüber wurden damit begründet, daß die jungen Leute die alten Namen nicht kennen - dabei gab es diese bei uns nur sieben Jahre. 

Horst Alex, Brielow

 

 

»St« statt »H«

Betr.: Folge 31 - Foto „Wohlverdiente Pause“

Meines Wissens gab es keinen Ort namens Heintal im Kreis Angerburg. Wohl aber mein Heimatdorf: Steintal, Kreis Lötzen. Da Herr Maslo viel in der Umgebung fotografiert hat und ich diese Aufnahme bei mehreren ehemaligen Steintalern gesehen habe, kann es sich nur um diesen Ort handeln.

Maria Jekutsch, Horneburg

 

 

Einmaliger Artikel

Betr.: Folge 26 - „Die Heimkehr“

In den obengenannten Artikel, haben Sie, liebe, sehr verehrte Frau Geede, Ihre ganze Seele hineingelegt. Traute meinen Augen nicht, bin schon von dem Ostpreußenblatt allerhand gewöhnt, aber diese Publizierung ist einmalig in dem Seelenverständnis eines Dahinscheidenden.

Bin selbst 88 Jahre alt, aber noch voll in der Lage, das rauhe, kalte, herzlose Leben zu meistern. Ihre Niederschrift hat mir sehr viel gegeben. Denke besonders über das verflossene Leben, das Ableben meiner einmaligen Frau, den Verlust meiner Heimat im Memelland und die heutige Zeit nach. Danke Ihnen verbindlich und frage, was sind Sie für eine wunderbare, nie ermüdende und mit viel Heimatliebe schaffende Frau? Wer gibt Ihnen die Kraft, in dieser uns täglich verhöhnenden Welt den Landsleuten beizustehen, Mut zu geben, demzufolge Trost zu spenden? Mein Prädikat: „magna cum laude“. Es wäre besser um uns bestellt, wenn wir auf den Kommandohöhen aller Bereiche her- zensgebildete Menschen vorweisen könnten. „Fata morgana“ - „Utopie“?

Aus „Weisheit der Sterne“: „Wenn Du eine Rede hören willst, geh’ zu einem Mann! Wenn Du Taten sehen willst, geh’ zu einer Frau!“ 

Horst Frank, Bad Bibra

 

 

Wer im Glashaus sitzt, soll nicht …

Betr.: Folge 29 - Leserbrief „Größter Blödsinn“

Herr Baltinowitz spricht mir aus dem Herzen, und es gibt sicherlich noch viele Menschen, die seine Meinung teilen; da bin ich mir ziemlich sicher. Am 18. Juli wurde der Außenminister im Fernsehen gezeigt, als er die Gegner der Globalisierung rügte und ausführte, daß wir keine „prügelnden Demonstranten“ und „keine Gewalt“ wollen. Nun fragt man sich, ob es nicht mehr stimmt, daß „wer im Glashaus sitzt, nicht mit Steinen werfen sollte“. Wahrscheinlich gilt das bei den heutigen Regierungsmitgliedern nicht mehr, sonst könnten doch nicht so viele Menschen den Außenminister laut „Politbarometer“ als beliebtesten Politiker ansehen, obwohl er doch gar keinen richtigen Beruf erlernt hat und eigentlich gewissermaßen ein „Ungelernter“ ohne abgeschlossene Schulausbildung ist. Er war dem Vernehmen nach mit seiner sogenannten Putzgruppe als „prügelnder Demonstrant“ gewalttätig. Während die „prügelnden Demonstranten“ damals den Staat zerstören wollten, haben wir unseren Beruf ausgeübt und Deutschland wieder aufgebaut. Von „prügelnden Demonstranten“ brauchen wir keine Belehrung.

Auch andere Regierungsmitglieder haben nach der Presse mit den linken Terroristen und der DDR sympathisiert (und sie womöglich auch tatkräftig unterstützt?). Hat da der „liebe Gott“ zur weißen Farbe gegriffen und deren Westen weiß gestrichen? Der dunkele Grund kommt aber wohl doch ab und zu durch. Allerdings stört das heute wohl niemanden mehr so richtig - leider!

Wenn Herr Belluth im „Politbarometer“ sagt, daß die Antworten der zufällig ausgewählten 1024 Menschen aussagekräftig seien für die Bundesrepublik, so fragt man sich, wer denn der Ansicht sei, daß der Außenminister der beliebteste und bekannteste Minister ist. Wenn es sich bei den Umfragen nicht um Fehlinterpretation handelt, scheint das Volk der Deutschen (zumindest die 1024 Befragten) etwas fehlorientiert zu sein. Ganz in Ordnung ist unsere Bundesrepublik jedenfalls nicht mehr. Vielleicht hat sich da ein Bazillus eingenistet, der bisher nicht erkannt wurde. 

Kurt Schindler, Wilhelmshaven

 

 

Mit Schmunzeln

Betr.: Folge 30 - „Chefkomiker vom Dienst“

Der obengenannte Artikel ist eine bestens geschriebene Charakterisierung von Oskar Sima, der meines Erachtens einmalig in seiner Art war. Schon bei seinem Erscheinen auf der Leinwand kam Freude auf, auch in seinen meist ernsten Rollen, die er vortrefflich verkörperte. Wenn er glaubte, nicht recht ernst genommen zu werden, ließ er erkennen, daß er zu sich selber sagte: „Die sollen mich noch kennenlernen!“ Ich denke noch heute gerne mit einem Schmunzeln an ihn. 

Erich Martin, Hamburg

 

 

Zusatz »/Ostpr.«

Betr.: Folge 27 - „Geboren 1943 in Klaipeda/Litauen“

Als ich 1990 meinen neuen Ausweis ablehnte und anzunehmen mich weigerte mit dem Hinweis, daß trotz der Eintragung des Geburtsortes der Zusatz fehlte „/Ostpr.“, bekam ich als Argument zu hören, wenn alle dies wollten, oder ähnliches. Ich drohte, mit dem abgelaufenen Paß weiter meine Identität zu beweisen und auf Diskriminierung der Behörde hinzuweisen. Die dann geforderte erneute Gebühr lehnte ich ebenfalls ab. Nun bekam ich den Zusatz „/Ostpr.“

Im Jahr 2000 war es wieder so weit. Schon bei der Antragstellung bestand ich auf dem Zusatz. Welche Überraschung! Der Zusatz wurde auf „Ostpreußen“ erweitert. Jetzt habe ich wieder zehn Jahre eine genaue Identität und Heimat im Ausweis.

Elisabeth Krahn, Ilten

 

 

Freie Bürgermeinung diskriminiert

Betr.: Folge 28 - „In der Konsensfalle“

Man staunt wirklich über die Arroganz oder Frechheit, mit der Politiker dem Souverän, der Gesamtheit der Bürger, vorschreiben wollen, was sie zu welcher Zeit denken oder in ihre Wahlentscheidung einfließen lassen dürfen.

Irgendwie könnte man doch auf den Gedanken kommen, daß Politiker, Parteien oder Interessengruppen nicht so recht begriffen haben, was das Wesen einer Demokratie ist. Meinungsfreiheit scheint ihnen zu bedeuten, daß sie den Bürgern vorgeben, was diese frei meinen dürfen. Das alles ist schon reichlich seltsam.

Die CDU scheint gegenwärtig leider zu schwach, um linken Umarmungen eine klare und unmißverständliche Alternative entgegenzusetzen. Auch sie scheint nicht frei davon, sich überheblich über die Meinungen der Bürger hinwegzusetzen. Populismus und Stammtisch sind zu Kampfbegriffen geworden, mit denen die Meinung freier Bürger diskriminiert wird. 

Dieter Pfeiffer, Berlin

 

 

Zeitung ohne Scheu

Betr.: Ostpreußenblatt

Seit vielen Jahren bin ich - ein Rheinländer - in alter Verbundenheit mit Ostpreußen Abonnent und Leser des Ostpreußenblattes. Was mir an dieser Zeitung besonders gefällt, ist, daß sie sich nicht scheut, auch sogenannte heiße Eisen anzufassen. Obwohl in der Bevölkerung bekannt ist, wie von Scheinasylanten unsere Gastfreundschaft ausgenutzt wird, traut sich kaum jemand davon zu sprechen, sei es aus Furcht vor Racheakten oder von Roten und Grünen als Rechtsradikaler und Rassist hingestellt zu werden.

Hans W. Zimmer, Wermelskirchen

 

 

Bedauern

Betr.: Folge 30 - „Tragisches Ende am Lenin-Denkmal

Es ist bedauerlich, daß sich der Russe auf diese Weise das Leben nahm. Er wollte etwas von der Schönheit der Gegend um Kraupischken wieder herstellen. Ich bedauere aber sehr, daß er diesen Badesee durch die Errichtung einer Mauer, durch die die Almonis aufgestaut wurde, schuf. Soweit mir bekannt ist, ersäufte er dadurch die Gebäude des ehemaligen Mühlengrundstückes Adl. Graudszen, von den Nazis in Grautschen umbenannt. Dort verlebte ich ein paar Jahre meiner Kindheit.

Anna-L. Lucke, Lüneburg

 

 

Falsche Adresse

Betr.: Folge 31 - Leserbrief „Opfer: Jetzt Antragsformulare anfordern!“

Der Leser Walter Gabriel verwies im Ostpreußenblatt vom 4. August diesen Jahres als Ansprechpartner für deutsche Zwangsarbeiter irrtümlich auf den Pressereferenten R. Maywald in München. Herr Maywald bittet von Zusendungen und fernmündlichen Anfragen Abstand zu nehmen. Interessierte und Betroffene wenden sich bitte mit konkreten Fragen an die Landsmannschaft Ostpreußen, Herrn Bernhard Knapstein, Parkallee 84-86, 20144 Hamburg. Die Redaktion

 

 

Familie Reemtsma

Betr.: Folge 25 - „Reemtsmas nächste Blamage“

Will Herr Reemtsma mit seiner Wehrmachtsausstellung - dieser Verdacht drängt sich auf - wegen der nationalsozialistischen Verstrickungen der Industriellenfamilie Reemtsma, einer Familie, aus der er stammt und von der er sein Vermögen geerbt hat, auf Kosten anderer Vergangenheitsbewältigung in eigener Sache betreiben? Wie in den Büchern von David Irving („Göring“; erschienen 1987) und Anna Maria Sigmund („Die Frauen der Nazis“; erschienen 2000) nachzulesen ist, wurde beispielsweise Hermann Göring von Reemtsma finanziell überaus großzügig unterstützt. „Geld“, so heißt es, „spielte bei den Görings überhaupt keine Rolle, da alleine der Tabakkonzern Reemtsma jährlich eine Million Reichsmark überwies - offiziell für ‚kulturelle Zwecke, Naturschutz und Weidwerk‘ - inoffiziell aber für Görings Privatschatulle.“

Herrn Reemtsma ist jedenfalls zu empfehlen, den zeitlichen Rahmen und die Thematik seiner Ausstellung etwas zu erweitern. Er sollte nicht nur aufzeigen, was in den Militärdienst gezwungene deutsche Soldaten während des Zweiten Weltkrieges getan haben oder getan haben könnten, sondern darüber hinaus deutlich machen, wie es durch freiwillige Spenden von Industriellen wie Reemtsma zum Aufstieg des Nationalsozialismus und damit zu diesem Krieg überhaupt kam.

Dr. Walter Kreul, Germering