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08.09.01 Durban / Rassismus ohne Rassen? / Südafrika: Betrachtung über ein inhaltsloses Ritualwort

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 08. September 2001


Durban / Südafrika:
Rassismus ohne Rassen?
Betrachtung über ein inhaltsloses Ritualwort
von R. G. Kerschhofer

Monsterkonferenzen mögen entbehrlich sein, außer für Hotellerie, Gastronomie und „Nebengewerbe", doch zuweilen liefern sie Denkanstöße: Denn die politischen Geplänkel und vor allem deren schamlos einseitige Darstellung lassen selbst arglose Gemüter erahnen, welcher Manipulation die Weltöffentlichkeit ausgesetzt ist!

Die „Rassismus"-Konferenz in Südafrika spülte gleich mehrere Ungereimtheiten an die Oberfläche: Welcher Rassismus darf als solcher bezeichnet werden und welcher nicht? Welche Opfer von Verfolgung und Ausbeutung dürfen Entschädigungen beanspruchen und welche nicht? Liegt es am Täter oder am Opfer - oder an den Machtverhältnissen? Und wenn man auf die neuerdings propagierte Lehrmeinung stößt, daß der Begriff Rasse „wissenschaftlich unhaltbar" sei, muß man sich wohl auch fragen: Wie kann es Rassismus geben, wenn es keine Rassen mehr gibt? Ja, was ist überhaupt Rassismus, - und was wäre Rasse, wenn es sie geben dürfte? (Nämlich auch beim Menschen, nicht nur bei Haustieren.)

Kritische Analyse der politisch korrekten Dialektik macht klar, daß „Rassismus" ein ähnlich inhaltsloses Ritualwort ist wie „Faschismus". Es ist eine exorzistische Beschwörungsformel, auf deren Gebrauch bestimmte Leute ein Monopol beanspruchen - und die vornehmlich gegen jene gerichtet wird, die diesen Exorzisten als Geschäftsstörung erscheinen. Und dabei geht es keineswegs nur ums „große“ Geld: Denn wenn etwa junge, kräftige Schwarzafrikaner ihre Hautfarbe als Firmenschild nutzen, damit die Süchtigen auf einen Blick wissen, an wen sie sich wenden müssen, und wenn die Drogenbosse diesen Schwarz-Weiß-Mechanismus gezielt einsetzen, wer ist dann Rassist? Richtig, all jene, die den Drogenhandel unterbinden wollen!

Es leuchtet ein, daß Rassengesetze, die sich selber so nennen, „rassistisch" sein müssen. Aber wieso nicht auch die ganz analogen, ebenso auf Abstammung fixierten und ebenso klar diskriminierenden Ge- oder Verbote im Judentum, im Hinduismus und in anderen Religionen? Wieso sind die nach solchen Vorschriften handelnden Völker und Politiker keine Rassisten? Auch von ihnen wird doch zwischen „solchen“ und „solchen“ unterschieden, wird zum Zwecke der Zuchtwahl „diskriminiert“! Und wo Zuchtwahl- unter welchem Titel auch immer - mitspielt, muß doch ein Rassenbewußtsein dahinterstecken!

Die Doppelmoral der Hexenjäger treibt zuweilen seltsame Blüten: So etwa hatte das Naturhistorische Museum in Wien einen Saal, der eine Übersicht über die Menschenrassen bot, - bis eine linksextreme Zeitung diesen „Skandal" aufdeckte und sich die damalige SPÖ/ÖVP-Regierung genötigt sah, den „Rassensaal" zusperren zu lassen. Dieser stammte allerdings nicht aus der Nazizeit, wie man in der allgemeinen Panik geglaubt hatte, sondern war erst in den siebziger Jahren, zur Zeit der sozialistischen Alleinregierung unter Bruno Kreisky, eingerichtet worden ...

Was heute gegen die Existenz von Rassen angeführt wird, ist einerseits, daß sich der Mensch sogar von seinen tierischen Verwandten „nur“ in ein oder zwei Prozent des Erbguts unterscheide, und andererseits, daß jedes beliebige Gen bei Individuen jeder „Population" (um das Wort Rasse zu vermeiden) vorkommen könne. Wie wahr und trotzdem irreführend! Denn einerseits sind Gene unterschiedlich wichtig (ein einzelnes Gen kann bestimmen, ob einem Arme wachsen oder nicht), andererseits ist von der riesigen Zahl theoretisch denkbarer Merkmalskombinationen nur eine winzige Auswahl lebensfähig - und eine noch kleinere fortpflanzungsfähig. Da in jeder „Population" bestimmte Merkmale überdurchschnittlich häufig auftreten, weisen die zugehörigen Individuen zwangsläufig „typische“ Merkmalskombinationen auf, -ohne daß sie jedes einzelne dieser Merkmale haben müssen! „Typisch“ können nicht nur „Äußerlichkeiten“ wie Pigmentierung oder Proportionen sein, sondern auch Neigungen, Fähigkeiten, Krankheitsanfälligkeiten etc. Doch wohlgemerkt, es geht hier um statistische Aussagen über Populationen, nicht um die Wertung von Individuen.

Dennoch beruht auch jede subjektive Wertung auf genetischen Grundlagen: Bei allen höheren Lebewesen kann der Nachwuchs nur überleben, wenn sich Ältere um ihn kümmern, und das setzt „Unterscheidung“ voraus, „Diskriminierung“ im ursprünglichen Sinn. Die besondere Beziehung zwischen Nachwuchs und Mutter(-tier), Elternpaar oder allenfalls Sippenmitgliedern stützt sich beiderseits auf genetisch programmierte „Vorurteile“.

Sobald die angeborenen Vorurteile zur Unterscheidung von „Eigenem“ und „Fremdem“, also von „primär Gutem“ und „primär Bösem", ihren Zweck erfüllt haben, können sie durch Lernen ergänzt und teilweise ersetzt werden. Aber auch erworbenes Wissen und Verhalten stützt sich auf Vorurteile - was ebenfalls genetisch bedingt ist und gute Gründe hat.

Denn das Wahrnehmungs- und Urteilsvermögen natürlicher Lebewesen ist ihrem angestammten Lebensraum angepaßt. Reflexe und Emotionen sorgen dafür, daß aus der Vielzahl theoretisch denkbarer Situationen nur die wahrscheinlichen in Betracht gezogen werden müssen. Ein Feldhase, der überlegt, ob der nahende Schatten nicht vielleicht ein harmloser Kampfhubschrauber sein könnte, wird seine Gene wohl kaum weitergeben können!

Auch der Mensch ist in jeder Phase seines Lebens besser dran, wenn er sein Verhalten zunächst von „typischen“ Wahrnehmungen leiten läßt. Wenn ihm Zeit bleibt, kann er weiter differenzieren, kann „gerechter“ sein, und in einer geordneten Gesellschaft ist dies sogar nützlicher. Nicht jedoch im anonymen (Großstadt-) Dschungel, wie wohl schon die meisten mehr oder weniger leidvoll erfahren mußten! Fähigkeit und Wille zur Unterscheidung bestimmen, wer überlebt und wer nicht. Vorurteile in Form von Reflexen und Emotionen mögen in manchen Fällen nachteilige Ergebnisse zeitigen, doch statistisch betrachtet erhöhen sie die Wahrscheinlichkeit von Überleben und Arterhaltung.

Es überleben also nur die „Rassisten“, und es gibt daher auch nur zwei Arten von Menschen, nämlich die ehrlichen Rassisten - und die Pharisäer: Wer anderen einredet, daß sie die Rassisten seien, tut dies doch bloß, um ihre Gene zugunsten der eigenen auszumerzen! Das sei allen ins Stammbuch geschrieben, die ständig eine ganze Nation auf die Couch legen wollen, um ihr jene Würmer aus der Nase zu ziehen, die sie dort vorsorglich selber einführen.