25.04.2024

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08.09.01 Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 08. September 2001


Die ostpreußische Familie
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Ruth Geede

Lewe Landslied,

auch heute wieder Suchfragen, die in die Schreckenszeit des großen Infernos zurückführen. „Erinnert sich noch jemand an das Internierungs-/Arbeitslager 1945/46 in Preußisch Eylau?“ fragt Doris Richter aus Berlin. Ihre Mutter, Olga Tischel, geb. Plehn, aus Wolmen/Bartenstein, wurde am 9. April 1945 in Klingenberg mitgenommen und bis zum 23. Dezember 1946 dort interniert. Es fehlt aber jeder schriftliche Beweis für diese Zeit, den jetzt die Stiftung für ehemalige politische Häftlinge zwecks einer Unterstützung fordert. Die Antragsfrist läuft am 31. Dezember 2001 ab. Deshalb werden Zeitzeugen dringend gesucht. Olga Tischel hatte in den lezten Monaten im Lager ihre zehnjährige Tochter Ursula bei sich. (Doris Richter, Goldhähnchenweg 35 in 12359 Berlin.)

Nachbarn oder Freunde der Familie Koeck aus Lindenau bei Seerappen/Samland werden von den Töchtern Rosemarie und Erika gesucht. Der Vater, Emil Koeck, soll 1943 in Rußland gefallen sein. Die Mutter, Charlotte Koeck, geb. Eggert, starb 1945 in Neukuhren an Thyphus. Die beiden Mädchen kamen im November 1947 mit ihrer Pflegemutter Marianne Fürstenau von Rauschen in die damalige Ostzone. Sie würden sich freuen, wenn sich noch jemand an sie erinnert und ihnen etwas von ihrem Zuhause erzählen kann. Sie denken dabei an die Familien Anker und Hoffmann aus Lindenau. (Rosemarie Schäfer, Pfirsichweg 1 in 12524 Berlin, und Erika Köck, Grünbergallee 28 in 12526 Berlin.)

„Man kann sich kaum vorstellen, daß ein Mensch von dieser Erde verschwindet, ohne eine einzige Spur zu hinterlassen“, schreibt Jutta Seifert. Sie meint damit ihre Tante Bertha Brzezinski. Ihre Eltern waren der Tischler Carl Brzezinski und Charlotte, geb. Pietrucha, aus Ortelsburg. Als die Mutter Ende 1944 nach Schlesien flüchtete, sprach sie oft von ihrer Tochter Bertha, von deren Verbleib sie nichts wußte und von der auch bis heute niemand etwas gehört hat. Die Nichte der Vermißten weiß leider nicht, ob Tante Bertha, die um 1900 herum in Lehmanen oder Ortelsburg geboren wurde, zum Zeitpunkt der Flucht verheiratet oder ledig war. Sie hatte noch zwei verheiratete Schwestern, Marie Bink und Charlotte Behman, sowie den Bruder Paul Brzezinski, Vater von Frau Seifert. Seit Jahren forscht sie nach dem Verbleib der Tante, leider vergebens, es ergab sich nicht die geringste Spur. Diese aufzufinden dürfte aber nach so langer Zeit schwierig sein. (Jutta Seifert, Alfred-Randt-Straße 33 in 12559 Berlin.)

Auch von dem Schicksal seines Großvaters Gustav Reimann weiß Jens Ahlers nichts, aber in diesem Fall liegen doch genauere Angaben vor. Der am 8. Dezember 1905 in Semmelwitz/Kreis Jauer geborene Schmied und Wagenbauer war zuletzt als Obergefreiter im Raum Landsberg eingesetzt (Erkennungsmarke: -452-Heim-Pfd.Park 8). Truppenteil bis September 1944: Lds.Schtz.Btl. 637, dann 541. Volks-Grenadier-Division. Die letzte Feldpost kam am 6. Februar 1945 aus Landsberg. Laut Information des DRK-Suchdienstes ist Gustav Reimann im Heiligenbeiler Kessel in Gefangenschaft geraten. Er dürfte auf dem Marsch in das Gefangenenlager verstorben sein, denn er ist von russischer Seite nicht erfaßt worden. Vielleicht können ehemalige Kameraden Auskunft geben. (Jens Ahlers, Brachvogelweg 12 in 26203 Wardenburg.)

Kurz und knapp: Wer weiß etwas über den Verbleib von Elsa Sanner aus der Försterei Schönlinde, Kreis Wehlau, an der Grenze zu Schönlinde, Kreis Gerdauen? (Ilse Waidelich, Posthofstraße 5 in 24321 Lütjenburg.)

Eure

Ruth Geede