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15.09.01 Kein Preußenadler?

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. September 2001


Kommentar
Kein Preußenadler?

Wieder einmal hat sich die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg mit dem von vielen gewünschten Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche befaßt. Den Anstoß zu der Wiederherstellung hat seinerzeit die „Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel“ unter Vorsitz von Oberstleutnant a. D. Max Klaar gegeben. Viele Jahre lang sammelte die Gemeinschaft Spenden für die Wiedererrichtung der von britischen Bomben schwer beschädigten und von Ulbrichts SED schließlich gesprengten Kirche. Sie soll ihre ursprüngliche Bedeutung wiedererhalten. Dazu gehört auch, daß sie als Gotteshaus sowohl evangelischen als auch katholischen Christen dient.

Im Herbst des vergangenen Jahres wollte aber die evangelische Kirche den Sinn verfälschen. Sie, die nicht einen Pfennig für den Wiederaufbau aufbringt, verlangte, in der wiederaufgebauten Garnisonkirche solle eine Beratungsstelle für Kriegsdienstverweigerer eingerichtet werden. Auch sei dort die gescheiterte Propagandaausstellung über die „Verbrechen der Wehrmacht“ installiert worden (siehe OB, Folge 47 vom 25. November 2000). Das stieß auf Ablehnung der Geldgeber, der „Traditionsgemeinschaft“. Aber die evangelische Kirche läßt nicht locker. Jetzt verlangt sie, in das Gotteshaus müsse nach der Wiedererrichtung ein „internationales Versöhnungszentrum“ installiert werden. Auf dem Turm dürfe auf keinen Fall wieder der Preußen-Adler und die Sonnenscheibe angebracht werden, sondern ein Sühnekreuz, gefertigt aus Nägeln der von deutschen Bombern versehentlich zerstörten Kathedrale von Coventry. Von den Initiatoren und den Geldgebern für den Wiederaufbau, der „Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel“, ist keine Stellungnahme zu bekommen. Man müsse erst überlegen und sich dann mit der evangelischen Kirche abstimmen, so der derzeitige Vorsitzende Klaar. Ist das eigentlich noch preußisch? H.-J. von Leesen