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15.09.01 Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. September 2001


Leserbriefe

Sicherheit und Kriminalität in Masuren

Betr.: Folge 34 - Leserbrief „Von polnischer Mafia kontrolliert“

Erschreckend und traurig zugleich, was der Autor von seiner Reise durch das südliche Ostpreußen zu berichten wußte. Erschreckend wegen seiner Ignoranz und völlig haltlosen Dar- stellung über die tatsächlichen Verhältnisse in Masuren. Und traurig, weil er sich mit einer solchen negativen Schilderung auf die gleiche Ebene begibt wie etliche Schreiberlinge der Medien. Mit polemischen Berichten schrecken diese damit nicht selten auch noch diejenigen ab, die ihren Urlaub in dieser einmalig herrlichen und wunderschönen Landschaft planen.

Was aber noch viel schlimmer ist, es schadet der touristischen Aufwärtsbewegung dieses Landes. Zur Behebung der immensen Arbeitslosigkeit scheuten Gemeinden und Bevölkerung weder Geld noch Anstrengungen, Masuren zu einer einmaligen touristischen Attraktion zu gestalten, was ihnen auch gelungen ist.

Auch warnt der Autor davor, mit dem eigenen Wagen nach Polen zu fahren, und meint, daß dies einem „russischen Roulette“ gliche. Dabei sollte man wissen, daß Polen in punkto Autoklau erst an vierter oder fünfter Stelle in Europa steht. Als bundesdeutscher Bürger wohne ich bereits seit sechs Jahren permanent im schönsten Teil Masurens. Bisher jedenfalls habe ich das Vergnügen, meine zwei Autos noch zu besitzen. Zusammen mit meinen bundesdeutschen Freunden, die sich gleich mir hier niedergelassen haben, sind wir dem Verfasser sehr dankbar. Endlich einmal wurden wir davor gewarnt, abends alleine in Nikolaiken spazierenzugehen. Unerfahren wie wir bisher waren, haben wir uns, ohne es zu wissen, jeden Abend auf unseren Spaziergängen in große Gefahr begeben.

Die Ignoranz des Berichtenden wird sehr deutlich, wenn er schreibt, daß die geraubten Grundstücke nur an Schweizer oder Schweden verkauft würden. Nicht nur, daß ich weder Schweizer noch Schweden kenne, die sich hier eingekauft hätten, so ist es nach den strengen polnischen Gesetzen über den Erwerb von Häusern und Grundstücken unmöglich, ohne staatliche Genehmigung Immobilien zu erwerben. Die schließen Angehörige aller Staaten ein und eine Bevorzugung aus. 

Wilfried von Kalckstein, Sorquitten

 

 

Schuld und Sühne

Betr.: Folge 32 - „Nicht einmal entschuldigen“

Wird jetzt die schamlose Erpressung Deutschlands durch die Siegermächte, hier vor allem die USA, den letzten Kolonialmächten zum Bumerang?

Die afrikanischen Völker haben gut aufgepaßt und ihre Lektion gelernt. Sie spannen ihre Muskeln, um „Wiedergutmachung“ einzufordern für das, was ihnen einst an Menschen und sonstigen Ressourcen genommen wurde. Diese Ausbeutung geschah insbesondere mit zunehmender Industrialisierung durch eben diese letzten Kolonialherren.

Jetzt aber gibt es einen lauten Aufschrei der einstigen Herren. Es gibt doch nur „ein“ Verbrechervolk auf der Welt, das bis in alle Ewigkeit erpreßt werden kann und darf. Siegermächte als einseitige Kolonialherren sind unschuldig und weiß wie frischgeborene Lämmer. Das haben die Afrikaner offensichtlich noch nicht begriffen, oder sie sehen das anders. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sie sich durchsetzen werden.

Bei zu hartnäckigen Forderungen wird vermutlich in nicht allzu ferner Zeit auf dem schwarzen Kontinent ein Volk gegen ein anderes aufstehen. Provokationshelfer dafür sind sicher schnell gefunden. Dann kann der Frieden durch den großen Helfer herbeigebombt werden. Es wurden dafür inzwischen genügend Erfahrungen gesammelt.

Ruth Bachmann, Bad Arolsen

 

 

Betr.: Otto Schilys Rede auf dem Schlesiertreffen

Herr Schily ist beim Schlesiertreffen voll ins Fettnäpfchen getreten! Es ist ungeheuerlich von einem Innenminister, ausgerechnet Landsleuten gegenüber, die die größte Last am Ende des Krieges zu tragen hatten, kein Mitgefühl entgegenzubringen. Mir ist das tragische Schicksal erspart geblieben. Ich habe Ostpreußen als Kinderlandverschickte liebengelernt und habe eine Teil meines Pflichtjahres dort abgeleistet. Aus Solidarität bin ich Mitglied der Landsmannschaft Ostpreußen.

Wir wissen über die eigene Vergangenheit Bescheid und benötigen keine staatlich verordneten Belehrungen. Das eine hat mit dem anderen zwar nichts zu tun, dennoch möchte ich, wegen des Verursacherprinzips, auf das ehemalige Jugoslawien hinweisen. Das Land wurde vom Kommunismus beherrscht. Was sich in dem jeweiligen Land abgespielt hat und was daraus geworden ist, wissen wir. Trotzdem wird, ungeachtet vom Verursacherprinzip, von uns erwartet, die Lasten anderer zu tragen. Für die eigenen Landsleute hat der Innenminister bedauerlicherweise kein Herz - es gibt auch bei uns , ungeachtet der Schuldfrage, noch offene Wunden, die mit Geld nicht zu tilgen sind.

Margot Mahner, Bremen

 

 

Begriff »Heimat«

Betr.: Folge 34 - „Ein Volk von Heimatlosen“

Forsa brachte es durch Umfrage ans Tageslicht. Drei Viertel der Bundesbürger verbinden mit ihrem Geburtstort keine Heimatgefühle mehr. Laut Autor Peter Kruse wahrlich eine traurig stim- mende Umfrage, die aber unsere Zeit widerspiegelt. Wer sich lebenslang nicht mit dem Begriff „Heimat“ auseinanderzusetzten brauchte, kann ohnehin nicht ermessen, was Heimat bedeutet. Den ehemaligen ostpreußischen Vertriebenen ist der Begriff „Heimat“ hingegen in die Seele gebrannt, und sie gehören bestimmt nicht zu dem „Drei-Viertel-Anteil“, für den der Begriff »Heimat« nur eine leere Worthülse ist. Seine Geburtsheimat auf diese Weise zu verlieren ist wohl etwas anderes, als freiwillig den Standort zu wechseln. 

Gerhard Hahn, Hannover

 

 

Ehemaliges Finanzamt

Betr.: Folge 36 - Leserbrief „Haus Kopernikus“ - und Folge 32 - „Umzug ins Haus Kopernikus“

Zu Recht weisen unser Leser Siegfried Ulhardt aus Hannover und andere Leser darauf hin, daß es sich beim Haus Kopernikus um das ehemalige Finanzamt handelt. 

Die Redaktion

 

 

Koalition mit dem Beelzebub

Betr.: Folge 32 - „Teilung und Einheit“

Herr Mahlitz stellt bei seinen Betrachtungen zu der Wahl in Berlin im Oktober die Frage, ob eine Partei mit einer solchen Vergangenheit - gemeint ist die PDS als Nachfolgerin der SED - wirklich „ganz normal“ sein kann oder es sein kann, daß deren jahrzehntelang aufgeladene schwere Schuld einfach aus dem Gedächtnis gelöscht worden ist.

Seinen Ausführungen kann ich grundsätzlich zustimmen. Herr Mahlitz sollte aber darüber hinaus bedenken, daß auch derzeitig hochrangige Politiker der Bundesregierung nicht frei von Sünden früherer Jugend sind. So gehörte zum Beispiel der Außenminister Fischer in seiner Spontizeit einer sogenannten Putztruppe an und hat dabei Polizisten mit Fußtritten traktiert. Umweltminister Trittin bewegte sich im Dunstkreis des Anonymus „Mescalero“, der „klammheimliche Feunde“ über den Mord an Herrn Schleyer empfand. Sie haben sich nach außen hin von ihren Untaten öffentlich distanziert und dürfen deshalb heute die Bundesregierung mit allen Rechten vertreten. In Niedersachsen brüsteten sich zu Beginn dieses Jahres hochrangige Politiker öffentlich ihrer Jugendsünden und meinten, damit ihre Wandlung von Saulus zu Paulus deutlich zu machen. Eine Landtagsabgeordnete der Grünen protestierte Helm tragend gegen das öffentliche Gelöbnis der Bundeswehr und setzt sich heute für den Erhalt von Kasernen und Bundeswehrstandorten ein. Ein weiterer Abgeordneter der Grünen war aktiver Teilnehmer an Sitzblockaden in England. Pikant ist auch, daß sich ein Politiker dafür entschuldigt, in seiner Jugend an keinen aufregenden Protestaktionen teilgenommen zu haben.

Es ist deshalb gar nicht mehr so verwunderlich, daß eine gewisse Politikergeneration meint, der PDS, nachdem sie gebeichtet und Besserung gelobt hat, ebenso Absolution erteilen zu müssen. Diese ist eben inzwischen eine ganz normale Partei geworden, und warum sollte Herr Gysi nicht Innen- oder gar Justizsenator in Berlin werden dürfen. Das einzige, was die SPD umtreibt, ist Macht, koste es, was es wolle … Dafür zögert sie auch nicht eine Augenblick, sich selbst mit dem Beelzebub zu verbinden. Dabei ist leider zu befürchten, daß die Wähler in Berlin sich von den Sirenenklängen der SPD und der PDS werden einlullen lassen und sie dann die Geister, die sie riefen, nicht mehr los werden. 

Walter Grubert, Hannover

 

 

Betr.: Folge 29 - „Können wir Deutschen uns selbst nicht vergeben?“

Das zielgerichtete Schüren der Wir-Schuld, wem nützt es? Wem aber schadet es? In keinem Volk macht sich der einzelne strafbar, wenn er seiner Toten gedenkt. Hier darf kein Kranz an der Dresdener Frauenkirche niedergelegt werden, um der toten Zivilisten vom 13. Februar 1945 zu gedenken. Statt dessen wird erwartet, daß wir Harris dafür danken. In der Reemtsma/Heer-Ausstellung wird der deutsche Soldat ungestraft verunglimpft. Wer nicht dieser Meinung ist, macht sich verdächtig, ja strafbar. Deutsches Leid - kriegsbedingt - gab und gibt es nicht. Frau Vollmer meint dazu: „Die Vertreibung war ein bedauerliches, persönliches Schicksal.“ Verhöhnung? Unkenntnis? Sie sprach aus, was alle Gewählten denken.

Besonders dankbar bin ich Herrn Spiegel für seine fundierten Belehrungen. Das Töten von Personen mit Raketen - zur Zeit in Israel - sanktioniert er als notwendige Verteidigung!

Schiller: „Durch was sonst ist ein Staat groß und erwürdig als durch die Kräfte seiner Individuen. Nur der Charakter der Bürger erschafft und erhält den Staat und macht politische und bürgerliche Freiheit möglich. Der Charakter eines ganzen Volkes ist der treuste Abdruck seiner Gesetze und also auch der sicherste Richter seines Wertes oder Unwertes.“

Brecht rät: „Wenn das Volk nicht den Seligpreisungen seiner Machthaber folgt, gehört es abgesetzt.“ 

Christel Götze, Lübeck

 

 

Rücksichtslos und an Perfidie grenzend

Betr.: Folge 35 - „Königsberg: Denkmal für einen Mörder“

Was soll eigentlich das Gefasel von „Völkerverständigung und Frieden“, wenn sich unsere ehemaligen Gegner taktlos und verletzend über die Gefühle der Angehörigen von Kriegsopfern hinwegsetzen. Da wurde dem ehemaligen Kommandanten des sowjetischen U-Bootes „S-13“, Alexander Marinesko, für seinen „heldenhaften Mut“ bei der Versenkung des deutschen Flüchtlingsschiffes „Wilhelm Gustloff“ in Königsberg ein Denkmal gesetzt. Diesem feigen Angriff auf ein wehrloses Flüchtlingsschiff fielen 5.348 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Verwundete, zum Opfer. Die Russen können die nationalen Verdienste Marineskos mit dem höchsten Orden posthum ehren, dagegen haben wir nichts einzuwenden, aber diesem Mann auf deutschem Boden ein Denkmal zu errichten, beweist Rücksichtslosigkeit gegenüber den Opfern.

Es grenzt allerdings an Perfidie, wenn man erfährt, daß die Errichtung des Denkmals einzig und allein durch Spenden einiger Königsberger Firmen möglich war, die sich wiederum gerne mit Geld aus Deutschland unterstützen lassen. 

Klaus R. Woche, Berlin