19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
17.11.01 Zum Tod von Heinz Burneleit

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 17. November 2001


Zum Tod von
Heinz Burneleit

Am 21. Oktober ist Dr. jur. Heinz Burneleit aus dieser Welt in die Ewigkeit abberufen worden. Der Verstorbene - am 11. Oktober 1917 in Heydekrug geboren - besuchte das Gymnasium Friedrichsschule in Gumbinnen und beendete dort seine Schulzeit 1937 mit dem Abitur. 1937-40 leistete er Wehrdienst. In dieser Zeit wurde er zum Heeresbeobachter der Luftwaffe und zum Fallschirmjäger ausgebildet. 1940-43 absolvierte er in Berlin das Studium der Rechte, das er mit der Promotion abschloß. 1943-44 arbeitete Burneleit bei den Wehrkreisverwaltungen in Königsberg, Danzig und München. Am 19. Mai 1944 legte er die 2. juristische Staatsprüfung ab. Anschließend wurde er zur Truppe rückversetzt und an der Ostfront (Ungarn) eingesetzt. Wenige Tage Fronturlaub im Dezember 1944 nutzte er zur Eheschließung mit Helga-Brigitte Kötteritz.

Das Kriegsende erlebte Burneleit als Hauptmann. Er geriet in amerikanische Gefangenschaft, aus der er schon am 17.6.1945 entlassen wurde. Nach verschiedenen Zwischenstationen wurde er 1947 Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Stuttgart, Geschäftsstelle Göppingen. 1949 fand Burneleit seinen endgültigen beruflichen Arbeitsplatz bei der Daimler Benz AG als Abteilungsdirektor und Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung.

Sein großes Engagement für Volk und Vaterland ließ ihn früh den Weg zur Landsmannschaft Ostpreußen finden. Es war stets sein Bestreben, Mitstreiter und Förderer für die LO zu gewinnen. Bei vielen landsmannschaftlichen Veranstaltungen und Vertriebenentreffen hat er für Ostpreußen und Ostdeutschland das Wort ergriffen. Im Ostpreußenblatt vermittelte er mit seinen Beiträgen Wissen um Vergangenheit und Gegenwart. Burneleit hat auch bedeutende Buchveröffentlichungen vorgenommen. Beispielhaft sei seine Schrift genannt „Fünf Jahre Potsdam, Menschen ohne Menschenrechte“, aber auch die Publikation „Preußen, Erbe und Auftrag“. Neben seiner Arbeit für Ostpreußen war ihm der Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche ein besonderes Anliegen. Aufgrund seiner richtungsweisenden politischen Arbeit wurde er 1966 in den Bundesvorstand gewählt, dem er 20 Jahre angehört hat. Er war insgesamt über 26 Jahre Mitglied der Ostpreußischen Landesvertretung. Seine großen Verdienste für Heimat, Volk und Vaterland würdigte die Landsmannschaft Ostpreußen durch die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens.

Heinz Burneleit hat bis zu seinem Tod regen Anteil an der Politik und insbesondere am Schick-sal der Ostdeutschen genom- men. Das Ostpreußenblatt war ihm bis zu seinem letzten Tag ein treuer Wegbegleiter. Allen, die ihn kannten, ist er als vorbildlicher Patriot in Erinnerung. Er stand nie in Versuchung, aus Opportunismus dem Zeitgeist nachzugeben. Rechtsstaatliches Denken, Grundsatztreue, die Liebe zur Heimat und Ablehnung der Würdelosigkeit der deutschen Nachkriegspolitik waren die Magnetfelder seines persönlichen Kom- passes. Der Verfasser dieser Zeilen hat ihm für manchen klugen Rat zu danken. Dr. Burneleit gehört zu den Persönlichkeiten, die Inhalt und Ziel der Politik der LO mitbestimmt haben. Dafür danke ich ihm im Namen des Bundesvorstandes der Landsmannschaft Ostpreußen. Unser Mitgefühl gilt seinen trauernden Angehörigen. Wilhelm v. Gottberg