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05.01.02 Michels Stammtisch

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 05. Januar 2002


Michels Stammtisch:
Feste Euro-Basis

Der Stammtisch im Deutschen Haus ließ es achselzuckend über sich ergehen: Er zahlte seine Zeche zum letztenmal mit der guten alten D-Mark, die er gern behalten hätte. Daß die Zeche für den Euro bezahlt werden muß, ahnt ein jeder.

Den vielgepriesenen mündigen Bürger hatte niemand gefragt, ob er den Euro haben wolle. „Der Euro kommt und damit basta“, hatte die riesengroße schwarz-rot-grün-gelbe Koalition verfügt. In den Medien entdeckte nun der bevormundete Bürger erstaunt, wie sehr er selbst außer sich vor Freude darüber sei, daß der Euro endlich nicht mehr „kommt“, sondern „da ist ...“

Der Stammtisch sieht, daß alle Fernsehdiskussionen auf „fester Euro-Basis“ erfolgen. Politisch überkorrekt jubelt „Die Welt“: „Der Euro ein Bestseller!“ Er fühlt sich an DDR-Fernsehen und das „Neue Deutschland“ erinnert. Da wurde allerdings auf „fester marxistischer Grundlage“ diskutiert und jubelnd über Produktionsschlachten berichtet, bei denen der sowjetische Schnelldreher Pawel Bykow sein Soll mit 400 Prozent übererfüllte ...

Der Euromane Kohl redete wieder einmal davon, der Euro sei Voraussetzung für den Frieden. Wer, so fragte der Stammtisch, hätte denn Krieg begonnen, wenn wir die DM behalten hätten? Am Stammtisch saß auch keiner der legendären Reisenden, die regelmäßig nacheinander in alle Euroländer fuhren und dabei 25 Prozent „Umtauschverluste“ zu tragen hatten.

Auch auf den Umgang mit anderen Währungen hatte sich der Stammtisch bisher nicht richtig vorbereitet. Hatte sich doch keiner die jeweilige Währung vor Reiseantritt im Probepäckchen von der Bank geholt, die Münzen betrachtet, sie betastet und zwei Wochen lang Umrechnungsübungen betrieben. Nun weiß er endlich, was er bisher falsch gemacht hat ...