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19.01.2002 Aus dem Deutschen Bundestag

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 19. Januar 2002


Aus dem Deutschen Bundestag

Der Fuldaer CDU-Abgeordnete Martin Hohmann zum Thema „deutsche Zwangsarbeiter:

„Noch immer ungelöst ist die Wiedergutmachung für verschleppte Deutsche und deutsche Zwangsarbeiter. Am Schicksal von Gustav Ullrich aus Helmstedt wurde dies deutlich. In sowjetischer Kriegsgefangenschaft wurde er 1948 zu 25 Jahren Zwangsarbeit im Besserungslager verurteilt. In Workuta am Polarkreis und in der sowjetischen Stadt Asbest hatte er zu schuften. Viele seiner Kameraden haben das Lager nicht überlebt, viele sind inzwischen gestorben. Die Mißachtung seiner Vergangenheit als deutscher Häftling in sowjetischer Gefangenschaft durch den deutschen Staat hat ihn betroffen gemacht und enttäuscht.

Wenn wir - das ist meine große Bitte an die Regierung - ausländischen Zwangsarbeitern, die unter dem NS-Regime gelitten haben, Entschädigungen zahlen, dann sollten wir auch deutsche Zwangsarbeiter, die unter dem Stalin-System gelitten haben, in gleicher Weise zu berücksichtigen versuchen.

Gustav Ullrich hat seine Enttäuschung mit ins Grab genommen. Während des Petitionsverfahrens - deswegen darf ich den Namen hier einmal erwähnen - ist er im letzten Monat verstorben.

Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, tun wir bitte gemeinsam etwas für die letzten überlebenden deutschen Zwangsarbeiter! Tun wir etwas für mehr Gerechtigkeit für die kleinen Leute!“

(Protokoll der 208. Sitzung am 13. Dezember 2001)