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26.01.02 Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 26. Januar 2002


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
Ruth Geede

Lewe Landslied,

„… einer zagelt hinten nach“, so könnte man vertraut ostpreußisch sagen, denn in der letzten Ausgabe hatte ich die Angebote von zwei Lesern gebracht, die ihre gesammelten Ostpreußenblatt-Jahrgänge abgeben wollten. Kurz vor der Veröffentlichung meldete sich Hans-Joachim Kaspar, der sich ebenfalls von seinen gesammelten Jahrgängen 1992-2000 trennen will. So können wir also ein weiteres Angebot nachschieben: Wer sich für die neun kompletten Jahrgänge interessiert, wende sich bitte an Hans-Joachim Kaspar, Krelingen 141 in 29664 Walsrode.

Ein ganz besonderes Angebot kann Gerthild Schober machen. Sie bekam in Königsberg von einer Russin ein 150 Jahre altes deutsches Gesangbuch geschenkt. Die Geberin wies auf die handschriftlichen Eintragungen hin, die Frau Schober sehr berührten. „Vielleicht lassen sich noch Nachkommen der Besitzerin ausfindig machen,“ hofft Frau Schober, die das ledergebundene Gesangbuch mit Goldschnitt in die richtigen Hände geben möchte.

Die meisten Eintragungen stammen von Auguste Kiesler, verehelichte Lohff. „Ich habe Hochzeit gehalten mit meinem Manne Ernst Lohff am 13ten April 1860“, schrieb sie und notierte dann stets weiter die wichtigsten Daten ihres Lebens: Unsere kleine Tochter Elise Maria Auguste ist geboren den 12ten Juli 1861. - Am 21. Oktober 1864 ist uns eine tote Tochter geboren. - Am 11. Oktober 1885 starb mein lieber Mann, der Postpackmeister Ernst Lohff. - Elsa Sommer ist geboren den 19ten Januar 1890. - Den 15ten Oktober 1888 hat meine Tochter Elise Hochzeit gefeiert.

Weiter sind die Sterbedaten ihrer Geschwister Friederike Kiesler (26. Juli 1895) und Ludwig Kiesler (November 1901) notiert. Außerdem finden sich Eintragungen über Guthabenbeträge in den Aufzeichnungen. Anscheinend gibt es keine Ortsangabe, es ist aber anzunehmen, daß das Buch aus Königsberg stammt. Falls sich keine Nachkommen melden, soll es auf Wunsch von Frau Schober einen würdigen Platz finden. (Gerthild Schober, Bismarcksteig 8 in 78467 Konstanz.)

Auch Ortwin Lube besitzt noch eine Kostbarkeit: einen Scherenschnitt von seinem Ahnherrn Carl George Lube (1773-1837) und dessen zweiter Ehefrau Susanne Gedwien. Der Fabrikantensohn aus Berlin war Kassierer bei der Stadtkämmerei in Königsberg. Aus seiner ersten Ehe stammen Lisette Lube (1809-1892), verheiratet mit dem recht bekannten Pfarrer Hinrich Ebel (1807-1892), und Julius Lube, ebenfalls Pfarrer, u. a. in Zinten. Ein Sohn aus der zweiten Ehe war Hermann Lube, Pächter der Mühle Reinken, der auch bis zu seinem Tode 1872 die Domäne Gauleden bewirtschaftete. Er war verehiratet mit Ernestine Rosengarth (1824-1907), Tochter des Gutsbesitzers von Grasmark, Michael Rosengarth (1791-1875).

Nun sucht Ortwin Lube nach Nachfahren - bisher hat er leider seinen Familiennamen nie im Ostpreußenblatt gefunden. „Sollten al-le Lubes ausgestorben sein?“ fragt er und hofft auf unsere Ostpreußische Familie. Eine herzliche Verbindung mit der letzten Erbin von Grasmark kam durch Vermittlung eines Landsmannes bereits zustande. Außer dem Scherenschnitt besittz Herr Lube auch noch Familienbilder aus Königsberg und Fotos von den damals befreundeten Familien Baltrusch und Boukien. (Ortwin Lube, Martha-Elisabeth-Haus, Am Bildchen 12 in 01468 Moritzburg.)

Eure

Ruth Geede