20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
09.02.02 Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 09. Februar 2002


Leserbriefe

Unangemessene Verurteilung in der Presse

Betr.: Ausschluß aus dem BdV-Präsidium

Nun hat Frau Steinbach es also endlich geschafft, den unbequemen und unbeugsamen Dr. Paul Latussek aus dem BdV-Präsidium „zu vertreiben“, weil er durch seine Äußerungen auf dem Landesverbandstag dem Bund der Vertriebenen angeblich schweren Schaden zugefügt hat. Aber anstatt sich bis zu einer einwandfreien Klärung der Angelegenheiten schützend vor diesen treuen Weggefährten aus Mitteldeutschland zu stellen, hat Frau Steinbach es zugelassen, daß Stimmung gegen Dr. Paul Latussek gemacht wurde und es zu einem völlig unangemessenen Verurteilung dieser verdienten Persönlichkeit in der Presse kam.

Der Eindruck, den die BdV-Präsidentin und die BdV-Versammlung durch ihre Entscheidung hinterlassen haben, ist mehr als erbärmlich und wird von vielen Vertriebenen, nicht nur in Mitteldeutschland, keineswegs verstan- den. Der Unmut gegen den BdV nimmt in den eigenen Reihen zu. Und selbst die eher liberale „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ gab zu, daß Dr. Latussek aus dem BdV-Präsidium aufgrund „bisher nicht zweifelsfrei ermittelten“ Äußerungen abberufen wurde.

Dr. Latussek hatte seit langem den Unmut der BdV-Präsidentin hervorgerufen - die Spannungen zwischen den beiden sind der Öffentlichkeit nicht unbemerkt geblieben -, denn Dr. Latussek hatte seine eigenen Vorstellungen über die Vertriebenenpolitik und er wagte das zu sagen, was political correctness und Zeitgeist verboten. Und dabei diente er den Vertriebenen vorbildlich, und dafür sind ihm Anmerkung und Achtung entgegengebracht worden.

Allen Argumenten unzugänglich, lehnte die BdV-Präsidentin auch den Vorschlag einiger BdV-Präsidiumsmitglieder, darunter auch der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, ab, das Amt von Dr. Latussek als BdV-Vizepräsident zunächst einmal ruhen zu lassen. Die BdV-Präsidentin muß sich auch in diesem Zusammenhang fragen lassen, was sie in ihrer Amtszeit für die in der BdV-Satzung verankerten Ziele für die Vertriebenen und die berechtigten Anliegen erreicht hat. Mit Gesprächen im osteuropäischen Ausland, so nützlich sie vielleicht sein mögen, ist es wahrlich nicht getan. Unsere Heimat näher gebracht hat Frau Steinbach uns jedenfalls nicht. 

Barbara Loeffke, Lüneburg

 

 

Nobelpreisträger von Behring

Betr.: Folge 1 - „Ihre Spuren verwehen nie“

In Ihrem Artikel schreiben Sie, daß es im März zweier Chemiker zu gedenken gilt. Ich möchte darauf aufmerksam machen, daß Herr Professor Emil von Behring Medizin und nicht Chemie studiert hat. Er bekam 1901 als Erster den Nobelpreis für Medizin. Ich stamme aus dem Kreis Rosenberg in Westpreußen, in dem sich das Dorf Hansdorf befindet, wo Herr von Behring geboren wurde, weil sein Vater dort Lehrer war. Wir haben auf unserem Heimatkreistreffen in Rheda-Wiedenbrück im vergangenen Jahr dieses Ereignisses gedacht. Inzwischen haben die Behring-Werke Marburg - anläßlich des 80. Todestages 1994 - eine Büste vor dem Schulhaus aufgestellt. Am Schulhaus befindet sich eine Gedenktafel sowohl in polnischer als auch in deutscher Sprache. Auch in der „Münchner Medizinischen Wochenschrift“ wurde 2001 ein einseitiger Bericht über Professor Emil von Behring unter dem Titel „Nobelpreis wird 100 Jahre alt - Emil von Behring, der erste Medizin-Laureat“ veröffentlicht. 

Karla Ziebell, Bremen

 

 

Statt von »rot-rot« lieber von »rot-blutrot« reden

Betr.: Folge 2 - „Rot-rotes Händewaschen“

Seit Wochen wird über die Koalitionsverhandlungen und die nun gebildete Regierung in Berlin von einem „rot-roten“ Bündnis gesprochen. Die Tatsache, daß der letzte Parteiführer der SED heute wieder in entscheidender Funktion mit an den Schalthebeln der Macht in der Hauptstadt sitzt, sollte allerdings nicht verharmlost werden.

Die SED hat das vergossene Blut und das Leid der freiheitsliebenden Bürger im Osten unserer heutigen Bundesrepublik zu verantworten. Das Unrecht in der DDR war mehr als die Niederschlagung des 17. Juni, Mauertote, Waldheim-Prozesse und Unfreiheit. Ein guter Freund von mir verbrachte nicht nur fünf Jahre im Lager Sachsenhausen, sondern weitere zehn Jahre in den Zucht-häusern der DDR, nur weil er ohne Gewaltanwendung auf das stalinistische und das durch Ulbricht und seine Genossen begangene Unrecht gegenüber der eigenen Bevölkerung aufmerksam gemacht hatte und den Rechtstaat auch auf östlichem deutschen Boden verteidigt sehen wollte.

Wenn man nun anstatt von einer „rot-roten“ Regierung Berlins von einer „rot-blutroten“ Regierung spräche, so käme das den Tatsachen wesentlich näher! Zivilcourage ist heute mehr denn je gefordert! 

Peter Hild, per E-mail

 

 

Sensburg in Polen

Betr: Folge 2 - „Polen statt Pommern“

Diese Geschichtsfälscher sitzen nicht nur in Düsseldorf, sondern auch im saarländischen Lebach. Dort hat ein Standesbeamter in die Sterbeurkunde eines Bekannten „geboren 3. Januar. 1934 in Prauskenwalde, Kreis Sensburg, Polen“ geschrieben. Proteste haben nichts bewirkt.

Hier kann man nur sagen: O du armes Deutschland, was bist du mit deiner Bildung und politischen Kultur tief gesunken und verkommen. Aber wie der Herr (Regierung), so das Gescherr.

Wobei, vielleicht war der Standesbeamte bei dem hohen Bildungsgrad der deutschen Schulen einfach nicht in der Lage, Ostpreußen zu schreiben, und hat deswegen Polen geschrieben.

Jürgen Pietsch, Seelscheid

 

 

Sibelius war Finne

Betr.: Folge 4 - „Das einfache Leben gesucht“

Da haben Sie sich geirrt: der Komponist Jean Sibelius (1865-1957) war kein Norweger, sondern ein Finne. Er gilt als der wohl bedeutendste finnische Tonsetzer. Sibelius schöpfte seine Ideen aus der Sagen- und Geschichtenwelt seiner Heimat, die Quelle seiner Tonsprache ist das Volkslied. 1897 erhielt er sogar einen Staatssold, der es ihm ermöglichte, seinem künstlerischen Schaffen sorglos nachzugehen. Sibelius, dem in Helsinki ein reizvoll modernes Denkmal errichtet wurde (unser Foto zeigt nur einen Ausschnitt), lebte seit 1904 in seinem Haus „Ainola“ in der Gemeinde Tuusula, einer landschaftlich reizvollen Gegend am Tuusula-See, in der auch andere Künstler sich niedergelassen hatten. 

Egon Steinberg, Großhansdorf

 

 

Religionsfreiheit geht vor Tierschutz?

Betr.: Folge 4 - „Das geschächtete Grundgesetz“

Da geht mit Unterstützung des Vorsitzenden des „Zentralrates der Muslime in Deutschland“, Dr. Nadeem Elyas, der muslimische Metzger Rüstem Altinküpe, dem die von ihm bemühten Instanzen die Erlaubnis zum Schächten nicht erteilt haben, bis nach Karlsruhe und erwirkt dort „Im Namen des Deutschen Volkes“ die Erlaubnis, schächten zu dürfen, obwohl Einwanderer aus fremden Kulturen ihre angestammten Sitten und Gebräuche hierzulande „nur“ im Rahmen unserer Rechtsordnung ausüben dürfen. Begründung der Richter: „Religionsfreiheit gehe vor Tierschutz!“

Außerdem, meinten die Karlsruher Juristen, habe der Kläger ein Recht auf Berufsfreiheit. Daß diese nur für Deutsche gilt, ist in Karlsruhe nicht bekannt. Oder doch? Der klagende Türke, so meint man dort, sei „De-facto-Deutscher“, weil er schon so lange hier lebe. Zudem sei dem Kläger nicht zuzumuten, sich einen anderen Beruf zu suchen, weil er bislang den des Metzgers nicht ausüben könne, ohne gegen islamisches Recht zu verstoßen.

In Karlsruhe sind schon viele dem Volksverständnis unverständliche Urteile gefällt worden. Man denke da nur an das „Soldaten sind Mörder“-Urteil. Verständlich für den, dem bekannt ist, wie man Bundesverfassungsrichter wird. Wenn man durch seine Partei in dieses hohe, verantwortungsvolle Amt gehievt wird, dann kommen eben solche Urteile zustande, denn es heißt nicht umsonst: „Wes Brot ich ess’, des Lied ich sing.“ Und da Zuwanderung von fast allen Parteien gutgeheißen wird, muß man den in das Land der „bösen“ Deutschen einwandernden Völkern den Aufenthalt so schön wie möglich gestalten, damit sie an mögliche Integration nicht im Traume denken. Ist das die vielbeschworene, in die Zukunft gerichtete Politik?

Den Karlsruher Richtern wäre zu empfehlen, sich den Vorgang des Schächtens vor Ort einmal anzuschauen. Mich verfolgt der hilfesuchende Blick einer geschächteten Kuh noch immer, denn vor fünfundsiebzig Jahren war ich in Guttstadt in Ostpreußen zufällig Zeuge einer Schächtung. Ob die Karlsruher Richter wohl nach solch einem Erlebnis trotzdem dieses Urteil gefällt hätten? Ich glaube es nicht.

Friedrich Kurreck, Offenbach

 

 

Streetworkerin = Straßenarbeiterin?

Betr.: Folge 2 - „Wie deutsch soll deutsch sein?“

Jedes Volk ist stolz auf seine Kultur, dazu gehört auch die Sprache. Wer sich in seiner Sprache gewählt auszudrücken versteht, wer sie beherrscht, ist ein kultivierter Mensch. Nach dem Krieg hat man den Deutschen Minderwertigkeitsgefühle eingeredet. Das führte dazu, daß man sich anscheinend seiner Sprache schämte und sie mit englischen Vokabeln verhunzte.

Letztens berichtete eine Zeitung von einer Frau, deren Traumberuf „Streetworkerin“ sei. Abgesehen davon, daß die deutsche weibliche Endung „in“ da fehl am Platze ist, konnte ich mir darunter nichts vorstellen. Street = Straße, to work = arbeiten, also Straßenarbeiterin als Traumberuf? Es bedurfte dreier Schreiben, bis die Zeitung mir telefonisch mitteilte, daß es sich um eine Sozialarbeiterin handelt, die sich um Menschen, die auf der Straße leben, kümmert. Warum nicht gleich so?

Anna-Luise Lucke, Lüneburg

 

Tanzgruppe

Betr.: Folge 3 - „Ein Schmuckstück wird 10 Jahre alt“

Diese Volkstanzgruppe ist wirklich ein Schmuckstück! Die Mitglieder tanzen so temperamentvoll wie junge Menschen. Die Damen haben alle natürlichen Charme und prachtvolle Männer. Sie haben auch Sänger in ihren Reihen und sprechen ostpreußische Mundart. Sie sind eine Augenweide mit Trachten aus der Heimat!

Ich habe die Gruppe häufig bei Auftritten gesehen und sehr bewundert. Der Artikel hat mich sehr erfreut, und ich habe viele bekannte Gesichter wiedererkannt. 

Margarete Wimmer-Loose, Düsseldorf