Malchen, mein Gold, daß ich dich seh! Welch ein Glück! Heut siehst ja wieder wie e Mensch aus. So ohne Kakedaksch gefällst mir besser. Obwohl, wenn ich recht überleg ... Aber sag mal, wie war’s denn beim Hildchen? Hat die olle Gusche wieder was zu schabbern gehabt?“

„Ach Tuta, mein Trautsterchen, wie schön dich zu sehen. Die Hildchen hat mir den letzten Nerv geraubt, kannst mir glauben.“

„Na sag ich doch, Malchen, was krauchst auf Maskenball ohne Billett!“

„Stell dir vor, Tuta, die Hildchen will doch ...“

„Sag bloß, sie will am End mit uns nach Leipzig fahren, zum Deutschlandtreffen?“

„Du hast es erfaßt. Dabei weiß die olle Schartek gar nicht, wo sie die Eintrittsplaketten bekommt. Nur deshalb hat sie mich beim Kanthaken kriegen wollen.“

„Die hat ja einen Klaps, die Hildchen. Paß man kiek! Das ist doch ganz einfach. Vor zwei Jahren haben wir die Eintrittsplaketten doch von unserem Kreisvertreter bekommen, vom Schneidereit. Außerdem gibt’s die Plaketten doch auch in der Hamburger Parkallee bei der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen. Steht doch alles im Ostpreußenblatt, auch daß die Plaketten diesmal 9 E kosten. An der Tageskasse müßten wir 10 E bezahlen, außerdem is es da vleicht so voll. Nee, die hol’n wir beim Schneidereit.“

„Du bist ja klug wie ein Mensch, Tuta.“

„Aber ja doch, Malchen. Nu laß uns noch konditern gehn. Du weißt doch, daß ich immer leckrig bin nach Bekiek mit Schmadder. Dann kannst mir noch mehr vom Hildchen erzählen. Gab’s denn wenigstens guten Kaffee?“

„Erbarmung, den Plurksch, ich kann dir sagen ...“