24.04.2024

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13.04.02 / Ungarn: Korrupte Polizei

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 13. April 2002


Ungarn: Korrupte Polizei
Willkürliche Bußgelder sind an der Tagesordnung

Die ungarischen Polizisten genießen nicht den allerbesten Ruf. Allein im Jahr 2001 wurde jeder zehnte von ihnen wegen einer Straftat oder der Verletzung von Dienstvorschriften belangt.

Um diesem Mißstand entgegenzuwirken, verhängen die Gerichte hohe Strafen. Über ein aktuelles Urteil gegen zwei Budapester Polizisten berichtete Anfang April die deutschsprachige Zeitung Neuer Pester Lloyd.

Den beiden "Ordnungshüter" wurden vier Jahre Gefängnis aufgebrummt, weil sie im letzten Jahr ein Auto mit österreichischem Kennzeichen angehalten und der Fahrerin Paß und Führerschein mit der falschen Behauptung abgenommen hatten, sie sei bei Rot über die Kreuzung gefahren und habe so auch den Polizeiwagen gefährdet. Eine Rückgabe der Papiere erfolgte trotz erboster Unschuldsbeteuerungen der Fahrerin erst nach Zahlung einer "Buße" von 100 000 Forint (über 400,- Euro).

Nachdem die Österreicherin Anzeige erstattet hatte, stellte sich heraus, daß zum strittigen Zeitpunkt die Ampeln am "Tatort" Hegyalja út gar nicht funktionierten. So konnte sie ihre Unschuld beweisen, während in den weitaus meisten Fällen die Betroffenen derartigen Willkürakten hilflos ausgeliefert sind.

Einzelne harte Strafen werden kaum etwas daran ändern können, daß nicht wenige der unterbezahlten Polizisten in Ungarn, Polen, Tschechien, der Slowakei oder Rumänien auf ihr Berufsethos pfeifen und illegale Zusatzeinkünfte eintreiben. Ausländische Touristen sind dabei ihre liebsten und leichtesten Opfer. (MS)