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27.04.02 / Hamburg: Stele für Luxemburg?

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 27. April 2002


Hamburg: Stele für Luxemburg?

Bürgern des Hamburger Stadtteils Winterhude droht ein fragwürdiges Privileg: Sie sollen die ersten in einem westlichen Bundesland sein, die sich an einem Denkmal für die 1919 ermordete Sozialistin Rosa Luxemburg ergötzen dürfen. Initiator sind das "Stadtteilkollektiv Rotes Winterhude" und der Hamburger Künstler Gerd Stange. Die "Mahnende Stele", die Stange zum Spottpreis von rund 10.000 Euro am Mühlenkamp drapieren will, soll laut seiner Intention auf die Notwendigkeit hinweisen, "sich ständig aufs neue emanzipieren zu müssen". Die Hamburger müssen sich dazu vor der zentralen Figur der sozialistischen Arbeiterbewegung verneigen: Tief am Fuß des drei Meter hohen Mahnmals - ein Propagandalautsprecher, zubetoniert und verbleit als Symbol für das Verstummen einer kämpferischen Stimme - nötigt ein Luxemburg-Portrait den Betrachter zum Kotau. Was Wunder, daß die CDU-Vertreter in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord von einem Desaster sprachen, würde das "Denkmal für eine Kämpferin gegen die Demokratie" Wirklichkeit werden. Vertreter der rot-grünen Mehrheit im Kulturausschuß begrüßen freilich die Aktion. In Berlin beispielsweise sind Erinnerungen an die Luxemburg längst keine Seltenheit. Knapp ein Dutzend davon gibt es im Stadtgebiet. Für Wirtschaftssenator Gysi (PDS) offenbar noch nicht genug: Er wünscht sich weitere Posta-mente mit der Vorkämpferin des Kommunismus.