Mehr als eine Handvoll privater Vereinigungen dürfte es kaum sein, die im Bundesgebiet abseits der Universitäten, Parteistiftungen usw. regelmäßig niveauvolle Vorträge zum östlichen Mitteleuropa durchführen. Eine von ihnen ist die "Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e. V." (AGOM) in Berlin.

Deren ersten Vortrag hielt ihr Leiter, der Dipl.-Geograph Reinhard Hanke, vor nunmehr zwei Jahrzehnten - nämlich am 4. Mai 1982 - im Hörsaal der Gesellschaft für Erdkunde. Vor über 120 Zuhörern sprach er über das städtebauliche Bild Danzigs.

Der 1940 geborene Hanke war es auch, der als Vorstandsmitglied der traditionsreichen Gesellschaft zusammen mit deren aus Königsberg stammendem Vorsitzenden Prof. Burkhard Hofmeister die Idee hatte, zur Mitgliederaktivierung die Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa ins Leben zu rufen. Seither organisierte man gut 260 meist hochkarätig besetzte Referate, die sich vor allem den historischen deutschen Ostgebieten und verschiedenen deutschen Siedlungsgebieten im Osten widmeten.

Die monatlichen, eintrittsfreien Vorträge behandelten Themen wie "Polnische Wirtschaft und deutscher Drang nach Osten. Stereotypen in der deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte", "Mit der Leica nach Rumänien im Sommer 2001", "Keine historischen Tabus mehr in Schlesien" oder "Die deutschsprachige Emigration in Polen 1933-39".

Als nächstes erwartet die AGOM am 7. Juni die Publizistin Dr. Helga Hirsch. Auch ihr Thema weckt Neugier: "Ich habe keine Schuhe nicht. Geschichten von Menschen zwischen Oder und Weichsel". (MS)

Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e. V., PF 302924, 10730 Berlin, Tel. 030-2155453