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25.05.02 / Lyck: Vertragsabschluß

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 25. Mai 2002


Lyck: Vertragsabschluß
Kreisgemeinschaft und Kreis beschlossen Zusammenarbeit

Der Kreis Lyck und die Kreisgemeinschaft Lyck haben eine "Vereinbarung über die Anknüpfung partnerschaftlicher Zusammenarbeit" geschlossen. Letzten Monat unterzeichneten der Kreisvertreter Gerd Bandilla für die Kreisgemeinschaft sowie der Landrat Janusz Nowakowski und der Kreistagsvorsitzende Michal Rubczewski für den Kreis die entsprechenden Dokumente im Lycker Landratsamt. In ihnen bekunden die beiden Vertragspartner "den Willen zur Unterstützung der Vorhaben von Institutionen, Kirchen, Verbänden und Unternehmen, die gemeinsame Aktivitäten, Besuche und Austausch von Erfahrungen zum Inhalt haben und die die beiden Völker einander näher bringen".

Als besonders förderungswürdig werden in dem Vertrag ex-plizit die Denkmalpflege, die "Vertiefung gegenseitiger Geschichtskenntnisse über das Lycker Land", die "Veröffentlichung von Büchern und anderen Werken, die die Geschichte des Kreises Lyck betreffen", die "Förderung der Begegnungen zwischen den jetzigen und früheren Bewohnern des Kreises Lyck", die "Unterstützung ökumenischer Gottesdienste", die "Organisation von Seminaren, Konzerten und Ausstellungen" sowie die "Zusammenarbeit mit der Deutschen Minderheit in Lyck" genannt.

Die Verwirklichung der Programme gegenseitiger Zusam-menarbeit soll auf der Grundlage besonderer Vereinbarungen zwischen den Vertragsparteien stattfinden, die den Umfang der Programme, ihre Rahmenbedin- gungen, ihre Finanzierung und die Übereinstimmung mit den geltenden Rechtsvorschriften beinhalten.

Gerd Bandilla nutzte seine Rede zu diesem feierlichen Anlaß, um noch einmal die Vorgeschichte dieses Vertrages Revue passieren zu lassen. Rund 31 Jahre ist es jetzt her, daß es den geflohenen Lyckern erstmals wieder erlaubt war, ihre Heimat zu besuchen. 1989 schrieb der Kreisvertreter seine ersten Briefe an Bürgermeister Bernard Walenciej und den evangelisch-methodistischen Pastor Zbigniew Chojnacki in Lyck. Im Sommer des darauffolgenden Jahres kamen die ersten Kontakte zu Deutschen im Kreis Lyck zustande. Am 28. Oktober 1991 wurde der Verein der deutschen Volksgruppe gerichtlich registriert. 1992 stattete eine offizielle Delegation aus dem west- fälischen Hagen, der Patenstadt der Kreisgemeinschaft, der Stadt Lyck einen offiziellen Besuch ab. Und 2000 schließlich hat die Gemeinschaft an den Feierlichkeiten in Lyck aus Anlaß des 575jährigen Stadtjubiläums teilgenommen. Darüber hinaus feiert die Kreisgemeinschaft regelmäßig jedes Jahr in einem anderen Kirchdorf mit den polnischen Bewohnern einen ökumenischen Got- tesdienst.

Für dieses Jahr sind bereits der Besuch je einer Reisegruppe aus der Kreisgemeinschaftspatenstadt Hagen und dem Rheinland, eine Begegnung mit der deutschen Volksgruppe am Wasserturm, ein Klavierkonzert Gottfried Herbsts in der evan- gelisch-methodistischen Kirche in der Steinstraße sowie ein ökumenischer Gottesdienst in dem zum Kreis Lyck gehörenden Ort Ebenfelde geplant, um nur einiges zu nennen. G. B.

Vertragsunterzeichung: Gerd Bandilla (links) und Janusz Nowakowski (rechts) unterzeichneten mit Michal Rubczewski die Vereinbarung zwischen Kreis und Kreisgemeinschaft. Foto: Dziengel