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25.05.02 / Von Ostpreußen inspiriert

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 25. Mai 2002


Von Ostpreußen inspiriert
Deutschlandtreffen: Gemälde von Anna v. Glasow

Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Antworten auf diese existentiellen Fragen versucht die Malerin Anna v. Glasow mit ihren Bildern zu geben. Der Ursprung des Menschen in der Natur, die Natur als Lebenselement, diese Themen findet der aufmerksame Betrachter ihrer Bilder denn auch dargestellt. Mit kräftigen Naturtönen und ebenso kräftigem Pinselstrich hält Anna v. Glasow Impressionen fest, die sie auf ihren Reisen empfangen hat. Dabei malt sie nicht das, was sie gesehen hat, sondern ent-wickelt vielmehr eine neue Formensprache, in die ihre eigenen Erfahrungen einfließen. Sie will kein bloßes Abbild der Natur darstellen, die Landschaft ist ihr zunächst Inspiration für neue Schöpfungen. "Arabeskenhaft bewegen sich kreis- und spiralförmige Elemente auf der Bildfläche", erläutert Kathrein Weinhold in einem Ausstellungskatalog. "Tanzend eröffnen sie einen lebendigen Dialog mit Stille und Weite der Landschaft und erzählen ein wenig von Beschwingtheit und Lebensglück."

Besondere Impulse hat Anna v. Glasow, deren Bilder derzeit auf einer Wanderausstellung zu sehen sind und am 22. und 23. Juni auch während des Deutschlandtreffens der Landsmannschaft Ostpreußen in der Neuen Messe gezeigt werden, auf ihren Reisen nach Ostpreußen empfangen. Gemeinsam mit ihrem in Ostpreußen aufgewachsenen Ehemann Ernst ist sie unterwegs, um dort Eindrücke von der Kurischen Nehrung, den Dünen, dem Haff, den endlosen Ebenen zu sammeln und künstlerisch zu verarbeiten. "Das, was diese Landschaft ausmacht und um das ihre Bilder kreisen, sind die Farben, das klare Licht, die Formen, die Weiten", hat Claudia Keller, Kunstkritikerin des Berliner "Tagesspiegels", einmal erläutert. "Ihre Bilder fangen jene Stimmung ein, die diese Landschaft in ihr auslöst."

Um die besondere Atmosphäre einzufangen, mischt die Künstlerin ihre Ei-Tempera-Farben im Atelier selbst. "Keine meiner Farben kann kopiert werden", sagt Anna v. Glasow stolz. Die 1935 in Stettin Geborene ist erst relativ spät zur bildenden Kunst gekommen. Zunächst ließ sie sich in der Modebranche ausbilden und wirkte bis Anfang der 60er Jahre als Direktrice. Nach einer Familienpause dann studierte sie in Stuttgart, an der Freien Kunstschule Berlin und nahm an den Sommerakademien in Trier, Marburg und Berlin teil.

Mit ihren großformatigen Gemälden in kräftigen und doch harmonischen Farben wird die Stettinerin ganz gewiß ein besonderer Anziehungspunkt für die Freunde zeitgenössischer Kunst in Leipzig sein. Os

Anna v. Glasow: Stürmische Ostsee (Ei-Tempera auf Leinwand, 2000)