16.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
22.06.02 / Vom Jagdmuseum zum Landesmuseum / Wie sich Ostpreußen in Lüneburg präsentiert

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 22. Juni 2002


Vom Jagdmuseum zum Landesmuseum / Wie sich Ostpreußen in Lüneburg präsentiert

Wer glaubt, das 1958 von Forstmeister a. D. Hans-Ludwig Loeffke zunächst als Ostpreußisches Jagdmuseum begründete Ostpreußische Landes- museum (O. L.) in Lüneburg sei ein von Vertriebenen ehren-amtlich und infolgedessen unprofessionell geführtes Heimatmuseum, der liegt schlichtweg falsch. Der Besucher wird auch nicht mit irgendwelchen mehr oder weniger uninteressanten und ohne Konzept zusammengestellten Einzelstücken aus Ostpreußen traktiert - nein, hier gibt es "Ostpreußen zum Eintauchen", Ostpreußen multimedial!

Das mit modernsten Techniken der Museumsgestaltung ausgestattete O. L. lädt den Besucher ein, Ostpreußen zu erleben, es zu erforschen. Ostpreußen ist hier dreidimensional, man kann es sehen wie die Naturschaufenster mit Störchen und Elchen, man kann es hören wie das Lied "Ännchen von Tharau", den Klang der Königsberger Domglocken oder den ostpreußischen Dialekt vom Band bis hin zum Maschinengewehr, das den lebensecht dargestellten Flüchtlingstreck aus der Heimat treibt. Hier wird Ostpreußen in Natur, Kultur und Geschichte tatsächlich zum Leben erweckt.

Das ursprüngliche Jagdmuseum stellt auf seinen 2000 qm über die Jagdexponate und Waffensammlungen hinaus wertvolle Bernsteinarbeiten, Silberschmiedekunst sowie Werke namhafter Maler und Bildhauer aus. Ebenso fehlen weder die Cadiner Majolika noch einmalige Stücke aus dem textilen Bereich.

Das O. L. verfügt über sechs Dauer- (Naturkunde, Kunsthandwerk, Geistesgeschichte, Malerei-Graphik-Plastik, Ländliche Wirtschaft, Landesgeschichte) und zwei Wechselausstellungsbereiche (Sonder- und Kabinettausstellungen), eine Museumspädagogik, einen Videobereich, eine Bibliothek und eine Cafeteria.

Seit 1991 pflegt das Museum zusätzlich wie kaum eine andere vergleichbare Einrichtung die Zusam-menarbeit mit Museen, Wissenschafts- und Kultureinrichtungen im dreigeteilten Ostpreußen.

Das Ostpreußische Landesmuseum hat eine Vorbildfunktion für andere vergleichbare Museen und ist in jedem Fall empfehlenswert. Bk

 

Lebensnahe Darstellung: Im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg werden auch Flucht und Vertreibung auf anschauliche und überzeugende Weise dargestellt.