25.04.2024

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06.07.02 / Lehrerseminare zur Eingliederung von jugendlichen Russlanddeutschen

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 06. Juli 2002


Wege zur Integration
Lehrerseminare zur Eingliederung von jugendlichen Russlanddeutschen

Zur Ergänzung der täglichen Arbeit von Lehrern und Sozialpädagogen mit jugendlichen Spätaussiedlern veranstaltet das Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus regelmäßig Seminare zu aktuellen Themen. Das diesjährige Arbeitstreffen hatte als thematische Schwerpunkte Armut und Integration der Spätaussiedler.

Dr. Walter Engel, Direktor des Gastgeberhauses, erinnerte in seiner Begrüßungsrede daran, daß in den vergangenen zwölf Jahren rund 650.000 Aussiedler mit ihren Familienangehörigen vom Land Nordrhein-Westfalen aufgenommen worden sind. Trotz rückläufiger Zahlen sei die Integration der Spätaussiedler - insbesondere der jungen Rußlanddeutschen - in den letzten Jahren immer problematischer geworden.

Dr. Klaus Lefringhausen, Integrationsbeauftragter der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, referierte über den "Arbeitsmarkt als Integrationsfaktor". Erwähnung fanden u. a. die Rolle der schulischen und beruflichen Ausbildung, die Bedeutung der Nachqualifikation und nicht zuletzt gesellschaftliche Maßnahmen zur besseren Integration durch den Arbeitsmarkt. Positiv zu bewerten ist vor allem ein erstes konkretes Vorhaben: Die Landesregierung NRW will gemeinsam mit Seminarteilnehmern im Gerhart-Hauptmann-Haus eine Arbeitsgruppe bilden, die neue Wege und Lösungen zur besseren Integration der Spätaussiedler aufzeigt.

Barbara Klein, Aussiedlerbeauftragte der Gemeinde Nümbrecht, stellte das Modellprojekt "Aussiedler für Aussiedler" vor. Das Projekt zur Förderung der Selbsthilfe von rußlanddeutschen Aussiedlern zeigt einen Weg auf, der dem Prozeß der Marginalisierung entgegenwirken soll.

Ferner präsentierten Johannes Dohler und Christian Tietz, die Broschüren "Deutschsein Fremdsein" (1991) und "Zehn Jahre in Deutschland - Aussiedler erzählen" (2001). Die Dokumentationen enthalten Erfahrungsberichte, in denen Rußlanddeutsche sowohl positive als auch negative Erlebnisse aus den ersten Jahren ihres Spätaussiedlerdaseins niederschrieben. Dieter Göllner