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13.07.02 / Freude am schöpferischen Tun

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 13. Juli 2002


Freude am schöpferischen Tun
Die bunte Bilderwelt der Erika Emmy Trier

Ungewöhnliche Dinge kombiniert sie zu einem sowohl spannungsreichen wie auch harmonischen Ganzen", hieß es einmal in einer Einführung in das Werk der Ostpreußin Erika Emmy Trier. Und in der Tat: mit ihren Bildern und Collagen fordert die Malerin den Betrachter auf, eine Entdeckungsreise zu unternehmen. So gibt sie vielen ihrer Arbeiten auch keine Titel - die Phantasie des Betrachters ist gefordert. Davon konnten sich auch die Besucher einer Ausstellung überzeugen, die im Juni im Reithaus von Schloß Oberg südöstlich von Peine zu sehen war. Die Bilder und Collagen zeugten von der reichen Schaffenskraft der Ostpreußin, von ihrer Freude am schöpferischen Tun.

Immer wieder ist sie dabei, Neues auszuprobieren - Motive und Formate sowieso, auch Techniken und Materialien. Abstraktes wechselt mit Figürlichem, Stilleben mit Landschaftsbildern. Collagen entstehen aus Bruchstücken von Skulpturen, aus Scherben und Sand. In einer Arbeit hat sie gar ein afrikanisches Saiteninstrument verwertet. Vieles findet sie auf Flohmärkten.. Und so manches Bild zeigt die Lebensfreude der waschechten Ostpreußin, etwa wenn sie Titel wählt wie "Ein Jux" oder "Zum Nachmachen".

Geboren wurde die heute in Braunschweig lebende Ostpreußin als Erika Emmy Mallwitz 1925 in Heinrichswalde, Kreis Elchniederung. Dort verbrachte sie ihre Kindheit und Jugend. In den Ferien fuhr sie nach Linkuhnen, Tilsit, Altsellen, Kuckerneese und nach Alt-Lappinen. Zunächst ließ sie sich zur Volks- schul- und landwirtschaftlichen Lehrerin ausbilden, dann aber besuchte sie eine Bildhauerklasse in London. Die Kunst hatte sie in ihren Bann gezogen. Als Schülerin von Professor Paul Egon Schiffers an der damaligen Werkkunstschule Braunschweig vervollkommnete sie ihre Ausbildung. Mit den Bildhauerinnen Anneliese Sund, Frankfurt, und Gertrude Henninger, Braunschweig, tauschte sie sich in künstlerischen Dingen aus.

Dann aber wandte sie sich der Malerei zu. Mit Acryl-, Aquarell- und Ölfarben "zaubert" sie die schönsten Motive. "Meine Bilder entwickeln sich einfach", hat Eri-ka Emmy Trier einmal gesagt, "sie wachsen regelrecht. Das ergibt sich wie von selbst, was daraus wird." Entstanden sind immer wieder Bilder und Collagen von großer Intensität - zur Freude der Betrachter. SiS