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27.07.02 / Michels Stammtisch: Freie Fahrt

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 27. Juli 2002


Michels Stammtisch: Freie Fahrt

Es gibt Ärgernisse an den Grenzen der Bundesrepublik Deutschland, hieß es am Stammtisch im Deutschen Haus, der nostalgisch feststellte: "Das waren noch Zeiten, als an den Grenzen in Europa gut ausgebildete Zollbeamte ein wachsames Auge auf Menschen und Güter hatten, die diese Grenzen passierten". Gingen doch bei solchen Kontrollen immer wieder Gauner und Ganoven ins Netz. Für die braven Bürger war es gar nicht so sehr lästig, ihre Pässe oder die Warendokumente vorzuzeigen.

Doch im Rausch der "freien Fahrt für freie Bürger" wurden Grenzkontrollen als reaktionäres Relikt von gestern abgeschafft. Eingehandelt dafür wurde nicht nur "freie Fahrt" für Ganoven, für freie Futtermittel, freie Schweine, Rinder, Kälber und Hühner, die mit oder ohne Hormone und Antibiotika, genmanipuliert oder nicht, von Land zu Land geschaukelt werden. Heutzutage sei es egal, wer und was an den nicht mehr besetzten früheren Grenzkontrollstellen vorbeifahre oder gefahren werde, stellte der Stammtisch fest.

Über die Grenze darf mit höchstrichterlichem Segen auch der jetzt 18jährige "Mehmet" wieder nach Deutschland kommen, trotz seiner 60 ungesühnten Straftaten. 93 Prozent der dazu befragten Deutschen finden das ärgerlich, der Stammtisch auch. In umgekehrter Richtung über die Grenze allerdings flüchten als Steuerzahler indes schon seit Jahren viel umjubelte Spitzensportler: Boris Becker, die Brüder Schumacher und "Kaiser" Franz Beckenbauer. Der Stammtisch war sich einig: Immer wenn diese Idole künftig auf dem Bildschirm auftauchen, werde er sich an die eigenen Steuererklärungen erinnern und an das "grenzenlose" Glück der Promis.