25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
03.08.02 / Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 03. August 2002


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
Ruth Geede

Lewe Landslied,

hier kommen also die "kleinen" Suchwünsche, die zwar für die Betreffenden auch die "großen" sein können, aber nur wenig Platz benötigen. Dies ist die wohl knappste Formulierung: "Wer kennt Karl Koch aus Ostpreußen, der 1944 in Aachen stationiert war?!" Vielleicht hat die Fragestellerin "vor der Kaserne, vor dem großen Tor" gestanden und sucht nun nach dem damaligen Soldaten. Heute lebt sie in Florida. (Vera Poscher-Woratz, 342 Bougainvillae Circle, Parrish, Florida 34219, USA) Eigentlich sollte dieser Suchwunsch beim Deutschlandtreffen in Leipzig ausgehängt werden, aber es hat wohl nicht geklappt.

Dort schrieb aber Silvia Tozzi ihren Wunsch auf, die von unserer "Familienstunde" sehr angetan war. Die in der Toscana lebende Tochter einer ostpreußischen Mutter und eines italienischen Vaters möchte so gerne etwas über ihre Königsberger Großeltern wissen! Joseph Jockel und seine Frau Olga geb. Thiedig wohnten bis Januar 1945 in der Bachstraße. Auf der Flucht landeten sie in Stade, wo sie auch später verstorben sind (1961 und 1974). Ihr einziges Kind, Frau Tozzis Mutter Ilse Jockel, heiratete 1936 in Siena und verstarb dort 1988. Die Eltern von Joseph Jockel hießen Jacob und Anna, geb. Szymonska, aus Skaibellen (?). Großmutter Olga war die Tochter von Karl Thiedig und Franziska, geb. Pilzermann, aus Roggenhausen. Leben noch Verwandte aus dieser ostpreußischen Linie? Frau Tozzi würde sich freuen. (Silvia Tozzi, Via dei Cappuccini, 21, 53100 Siena, Italien)

Und weiter: Wolfgang Fritz sucht die ehemalige Verlobte seines Onkels Erich Gustav Fritz aus Stallupöhnen (Ebenrode). Anita Zielasko war die Tochter des Schuhmachermeisters Adolph Zielasko aus Gumbinnen, Meelbeekstraße 12. Ihr damals 20jähriger Verlobter fiel 1941 in Rußland. Herr Fritz möchte der Gesuchten oder ihren Nachkommen mit einigen Erinnerungsstücken eine kleine Freude machen. (Wolfgang Fritz, Am Simberg 16 in 35576 Wetzlar)

Der Kreisvertreter von Allenstein, Leo Michalski, vermittelt uns den Wunsch einer Ostpreußin, die ihren Stiefbruder sucht, aber schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft glaubt. Es handelt sich um Horst Werner Karpul, (* 2. November 1928 in Memel). Er wohnte mit seinen Großeltern Tietz 1944 in Memel, Bommelswitte 123. Von dort flohen die Großeltern, der Enkel mußte in Memel bleiben. Seitdem gilt der damals 16jährige als vermißt. Doch erst kürzlich erfuhr seine Halbschwester Waltraud Schlecht von einer Frau, daß diese Horst Werner Karpul etwa 1947/48 auf einem ostpreußischen Bahnhof - Allenstein oder Gumbinnen - gesehen hätte. Er kam angeblich aus Dresden und wollte nach Memel. Es könnte sein, daß der Gesuchte heute in Litauen lebt - oder auch in Sachsen? (Waltraud Schlecht, Kemptener Straße 4-1 in 88299 Leutkirch)

Vor einigen Jahren soll im Ostpreußenblatt eine Suchanzeige nach einer Familie Turrek gestanden haben - so meint Ursula Fuchs. Wir konnten sie leider nicht finden. Frau Fuchs sucht nämlich nach einem Cousin, der 1944 nach dem Tod seiner Mutter, - einer geborenen Turrek, Schwester des Vaters von Frau Fuchs - in ein Heim kam. Sie besitzt von ihm noch ein Foto als Kleinkind. (Ursula Fuchs, Schwinders -1- Eglofs in 88260 Argenbühl)

Unser Nachschrapsel: Gesucht wird das Ehepaar Fritz Czerlinksi aus Sensburg, Erich-Koch-Straße 32, von Christel Mann, Gorch-Fock-Straße 17 in 22880 Wedel.

Eure

Ruth Geede

 

Kinnertied

Von Brigitte Fiedler

Wi hadde ne Kindheit

on de wär schön.

De Sorj von de Öllern

de häb wie nich sehn.

Wi fohren op em Schlacker

dorch Sonn, Is un Schnee,

dat Runnerfallen

dat deed ons nich weh.

Wi hadde allens

wat Kinner so möcht

et es allens jewese

bloß dat Heimweh blöwt.

De Sorj von de Öllern

kunn wi nich verston.

Manch Een es jegange

un wi senn alleen.

Wi hebbe hier Bett,

Schaff on to Äte,

un wat wi bruke,

dat könn wi ons keepe.

So es dat allens hier

goot un recht,

over dat Heimweh,

dat Heimweh blöwt.